Benutzer:Ubeier

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über mich

Jahrgang 1941, in Weißenburg seit 1971; verheiratet, zwei Söhne, drei Enkel

im Ruhestand, vorher Studienrat an der Realschule Weißenburg

bereits bearbeitete Themen

Altmühl, Brombachsee, Igelsbachsee, Hahnenkammsee, Schwäbische Rezat, J.Lidl, Fr. Liebl, Dr. Otto "Leo", E.Model, Ergänzung Dettenheim, Friedrich-Ebert-Str., J.Schieder, G.Demel

in Arbeit

Benutzer:Ubeier/Bekleidungsindustrie


Anlauter

Die Anlauter ist ein etwa 29 km langer Nebenfluss der Schwarzach und mündet bei Kinding (Autobahnanschlussstelle Altmühltal). Die Schwarzach wiederum mündet in die Altmühl und diese schließlich bei Kelheim links in die Donau. Der Ursprung der Anlauter liegt im Zeiselweiher in Geyern, Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen, nahe der Europäischen Hauptwasserscheide. Dort heißt sie meist nur "Booch", in Nennslingen Anlaudə (älter: Oolaudə und Uulaudə).

Alte urkundliche Belege

1304 Laynlautter – 1417 Leinlauter[1] – 1540 Lautra fl.[2]– 1568 Lain lautra fl.[3]– 1796 Anlauter Fl.[4] – 1832 Einlauter[5]

Namensdeutung

Das Grundwort enthält althochdeutsch lūtar (= lauter, klar, rein). Das ursprüngliche Bestimmungswort lei(n) ist vermutlich auf mittelhochdeutsch lei, leie (= Fels, Stein, auch Schiefer) zurückzuführen, wobei von einer schwach flektierten Form leien auszugehen wäre, die zu lein verkürzt wird.[6] Der Name würde als „klarer Fluss, der durch felsiges Gelände fließt“ zu deuten sein. Das ergäbe im Vergleich zur trüben Altmühl durchaus Sinn. Der rheinische Flurname lei (vgl. Loreley) könnte auch im Fränkischen zu Hause gewesen sein, z. B. beim Flurnamen Leyerläcker im Weißenburger Ortsteil Kehl.[7] Das „L“ im Anlaut von Leinlauter ist abgefallen und durch Anlehnung an das Zahlwort ein(s) zu erklären.[8] Aber auch eine Ableitung zu alt-/mittelhochdeutsch leim (= Lehm) mit früher Änderung zu lein wäre möglich.[9]

Als Parallelnamen gibt es die Leinleiter, einen Bach rechts zur Wiesent in der Fränkischen Schweiz.

Wissenswerte Ergänzungen

Das Haus Bergener Str. 4 in Geyern steht genau auf der Europäischen Hauptwasserscheide. Bis zur Sanierung der Dachrinnen 1996 floss das Regenwasser auf seiner Südseite Richtung Nordsee und auf der Nordseite zur Anlauter und damit in Richtung Schwarzem Meer. Neben der Anlauter ist kurz vor der Grenze zum Landkreis Eichstätt der Bechthaler Weiher geschaffen worden, der seinen Namen nach der oberhalb des Gewässers liegenden Burgruine bekommen hat.

  1. beide Belege nach STRASSNER, Erich, Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken, Band 2: Land- und Stadtkreis Weißenburg, München 1966, S. 2
  2. REYCH, Erhard: Die pfaltz in Baeyrn in grund gelegt sambt Iren anstossenden Lendern, 1540, German. Nationalmuseum Nürnberg, Franken 2 La 39
  3. APIAN, Philipp: Tafel 5 der Bairischen Landtafeln, Ingolstadt 1568
  4. Ecclesia Wilibaldina, Stadtarchiv Weißenburg, PlS 138
  5. Nr. 32 Steuergemeinde Nen(n)slingen, k. Landgericht Weißenburg im Rezat-Kreise, 4. Extraditionsplan, Beilage NENSLINGEN zu N.W. XLIV.14.; München 1832
  6. GREULE, Albrecht: Ein historisch-etymologisches Gewässernamenbuch für Bayern.- in: Blätter für oberdeutsche Namenforschung 40./41. Jahrgang, München 2004, S. 168
  7. BEIER, Ulf: Weißenburger Flurnamenbuch, Weißenburg i. B. 1995, S. 231
  8. GREULE, Albrecht: frdl. Hinweis an den Verfasser am 12.12.2006
  9. REITH, Antonius, Manuskript des Histor. Ortsnamenbuches Altlandkreis Eichstätt: Anlauter