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Über mich

  • Ulf Beier, Jahrgang 1941, in Weißenburg seit 1971
  • verheiratet, 2 Söhne, inzwischen 3 Enkelkinder

Berufliches

  • im Ruhestand, vorher Studienrat an der Realschule Weißenburg

Stadtwiki-Schwerpunkt

Geographie, Geschichte nach 1945, Namenkunde

bereits bearbeitet

Baustellen

Otto Lehovec, Julius Schieder, Rudolf Nebel

Else Model

Else Model

Else Model (1871-1953) war eine Schriftstellerin in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die sich mit vorwiegend religiös-sozialen Erzählungen vor allem an Kinder und Jugendliche wandte. Sie ist die einzige Frau, nach der bisher in Weißenburg eine Straße benannt wurde.

Lebensbild

Ein Lebensbild von Else Model zu skizzieren, ist bei den leider nur spärlich vorhandenen Angaben nicht einfach. Gestützt auf Erzäh- lungen älterer Weißenburger Bürgerinnen und Bürger, die Else Model noch kannten, und eine kleine Sammlung überlieferter Brie- fe ergibt sich folgende Schilderung:

Else Model wird am 18.06.1871 in Nördlingen als dritte Tochter von vier Kindern des königlichen Bezirksarztes Dr. August Model ge- boren. Ihre Mutter, Anna Hörning, stammt aus Löwenstein in Würt- temberg. Nach dem Ruhestand ihres Vaters zieht die Familie Mo- del nach Weißenburg. Über die Kindheit, Jugend und Ausbildung von Else Model ist nichts überliefert. Sie zieht zusammen mit ihrer Mutter und ihren Schwestern Sofie und Marie 1897 nach Weißenburg und wohnt in der Eichstätter Straße 693 (heute Nr. 7). Das Haus ist im Besitz des Institutsdirektors Schröder, der hier für auswärtige Schüler ein Internat unterhält (später verkauft er das Haus an die Gärtnerei Ascheneller, den Vorgänger der Gärtnerei Löw). Else Models Vater stirbt 1909, findet aber nicht in Weißenburg seine Ruhestätte.

Das ganze Leben von Else Model ist bestimmt von der besonderen Fürsorge und Liebe zu ihrer von Kindheit an gelähmten Schwester Marie. Diese Tatsachen finden in allen Erzählungen ihren Niederschlag. Ihre Eintragung in einem Gästebuch könnte als Überschrift über all ihren Büchern stehen: „Ein Wassertropfen vermag die Sonne widerzuspiegeln, sollte nicht auch ein frommes Herz die Strahlen Gottes widerspiegeln?“ Ihre Arbeiten sind von stark religiösen Gefühlen geprägt. Sie war tief gläubig und widmete sich der religiösen Betreuung vieler Kinder. Sie übernimmt den Kindergottesdienst in der Kinderlehrkiche (heutiges Kulturzentrum Karmeliterkirche). Oft geht sie mit ihren "Lieben" in die Natur, um ihnen dort die Schönheit der Pflanzen- und Tierwelt nahezubringen. Die Liebe zur Heimat und ihrer wechselvollen Geschichte taucht immer wieder in ihren Büchern auf. Stets geht es der Schriftstellerin darum, den jugendlichen Lesern den Glauben an Gott und Tugenden wie Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Treue und Liebe zu vermitteln, und sie versteht es gut, die Sensibilität für soziale kindliche Bedürfnisse zu wecken.

Else Model ist eine Schriftstellerin ihrer Zeit, in der Begriffe wie Glaube und Heimat einen hohen Stellenwert besitzen. Ihre Schriften finden über den örtlichen Bereich hinaus Beachtung. Bedeutende Verlage, wie z. B. Thienemanns Stuttgart, verlegen ihre Bücher. Professor Paul Hey, bekannt u. a. durch reizende Märchenbilder für eine Zigarettenbilderserie, illustriert ihre Werke.

In dem wohl bekanntesten Buch "Li-Lo. Aus dem Wunderland Indien zur Nürnberger Großmutter" spiegelt sich die Kindheit der bekannten Weißenburger Fabrikantenwitwe Lilly Tröltsch, geborene Oberwegener wider. Viele Handlungen in anderen Erzählungen Else Models spielen vor dem Hintergrund Weißenburgs, so z. B. am Seeweiher, im Schwesternheim am Hof oder beim Seifensieder in der Rosengasse. Sehr bekannt ist auch "Die Katzenlore", die im Scheibleinsturm spielt. Eines ihrer Bücher hat Else Model der Bilderbuchautorin Gertrud Caspari gewidmet. Mit den bekannten Jugendbuchautorinnen Johanna Spyri („Heidi“) und Agnes Sapper („Familie Pfäffling“), die ja in ganz ähnlicher Art erzählen, steht sie in Verbindung.

In einem ihrer Briefe schwärmt sie von dem wundervollen Novellenband der Schriftstellerin Luise Francois (1817-1893): „Zu dem Packendsten, was ich jemals gelesen habe, gehört „Die Frau auf dem Posten" aus der Zeit Friedrichs des Großen." Else Models äußere Erscheinung verrät den Geist vergangener deutscher Romantik. Sie pflegt gerne Konversation in "Damenkränzchen", die Geschichte, Kunst, Literatur und Musik zur Unterhaltung haben. Es geht der Dichterin nicht um frauenrechtliche Belange. Sie ist eine Persönlichkeit, die auf Grund ihres dichterischen Schaffens und ihrer sozialen Fürsorge hochgeachtet wird. Else Model verbringt ihren Lebensabend im Caritas-Altenheim in der Holzgasse und stirbt im Alter von fast 82 Jahren am 12. März 1953 in Weißenburg.

Bei ihren Untersuchungen fand Almut Binkert nachfolgenden Sinnspruch, der Else Models Lebensmotto symbolisieren könnte:
Gott zum Geleit
in unserer Zeit
mit frischem Mut
zu allen Fragen,
’s wird früher Tagen,
’s wird alles gut!

Zur Erinnerung an sie hat die Stadt Weißenburg im Jahre 1984 eine Straße nach Else Model benannt. Es ist die bisher einzige Straße in Weißenburg, die nach einer Frau benannt ist.

Bücher von Else Model im Stadtarchiv Weißenburg

Sonnenvögelein
  • 1. Li-Lo. Aus dem Wunderland Indien zur Nürnberger Großmutter. K. Thienemanns Verlag Stuttgart o. J.
  • 2. Leonhard Herdegens wundersamer Feiertag. Dreizehn Erzählungen für junge Menschen, K. Thienemanns Verlag Stuttgart o. J.
  • 3. Allerlei Weihnachtslichter. Vier Erzählungen für die Jugend. Art. Institut Orell Füssli Zürich o. J.
  • 4. Die Katzenlore im Stadtmauerturm und andere Geschichten. K. Thienemanns Verlag Stuttgart o. J.
  • 5. Weihnachten überall. Sieben Weihnachtserzählungen. K. Thienemanns Verlag Stuttgart o. J.
  • 6. Sonnenvögelein und andere Geschichten. K. Thienemanns Verlag Stuttgart 1921
  • 7. Christkindleins schönste Weihnachtsgabe. K. Thienemanns Verlag Stuttgart 1933
  • 8. Wie Cecchino eine Heimat fand und Der Herr Berggeist. J. G. Oncken Verlag Stuttgart 1946
  • 9. Der Strafonkel. J. G. Oncken Verlag Stuttgart 1946
  • 10. Großmutter Elisabeths Enkelkinder. In der Schule des Lebens und Vorwärts zum Ziel. K. Thienemanns Verlag Stuttgart 1951
  • 11. Weckstimmen. Erzählungen für Jung und Alt. Hrsg. von Bruno Mehmke, 2. Heft:
  • Der Waldhof
  • Großmutters Garten
  • Gott lobt die Treue
  • Jugend- und Volksschriften Verlag Stuttgart o. J.
  • 12. Zwei Freunde. Jesu, gib gesunde Augen! Vom Segen teilnehmender Liebe. Erzählungen aus der Gegenwart. Hrsg. von Bruno Mehmke, 49. Heft. Buchhandlung der Evangelischen Gesellschaft für Deutschland Elberfeld o. J.
  • 13. Christrosen. Erzählungen für Jung und Alt. Hrsg. von Bruno Mehmke, 134. Heft:
  • Des lieben Gottes Gelegenheiten. Aus den Erfahrungen eines Arztes, erzählt von Else Model
  • Gerecht erworbenes Gut geht nicht zugrunde. Nach einer persischen Sage. Von Else Model
  • Veronika. Von Geigenfrieders kurzem Glück nach langem Leid und endlichem Trost. Erzählung von Else Model. Buchhandlung der Evangelischen Gesellschaft für Deutschland Elberfeld o. J.

Weitere Werke von Else Model

  • Das fünfte Rad und andere Geschichten. K. Thienemanns Verlag Stuttgart 1929
  • Zum goldenen Genügen. Verlag Steinkopf Stuttgart o. J. (1932)
  • Die Kinder vom Pfrontner Tal - Eine Erzählung aus den Pfrontner Bergen. K. Thienemanns Verlag Stuttgart 1933
  • Weihnachten im Knittlinger Doktorhaus. Leufgens Verlag Stolberg i. Rheinld. 1966

Hahnenkammsee

Stausee an der westlichen Rohrach unterhalb von Hechlingen am See

Entstehungsgeschichte:

1972 Aufstauung der westlichen Rohrach zu einem Landschaftssee - 1974 erstmals Name "Hahnenkammsee" - 1981 Der Heidenheimer Ortsteil heißt offiziell "Hechlingen am See" - 1990 Hechlingen wird amtlich als ERHOLUNGSORT anerkannt

Kommentar:

1977 Einweihung des Hahnenkammsees (23 ha); wegen der späten Entstehung des Sees kann von einer wirklichen Mundartform nicht gesprochen werden.

Deutung:

See im Gebiet des Höhenzuges Hahnenkamm in der Fränkischen Alb. Der Name Hahnenkamm soll sich auf dessen Aussehen von Westen her (Wörnitzniederung) beziehen, wo er in eine Vielzahl von Hügeln zerfällt. Vom Altmühltal her zwischen Gunzenhausen und Treuchtlingen wirkt er eher wie eine geschlossene Mauer. Als Kamm, mhd. kamp, bezeichnet man auch einen Bergrücken ganz allgemein. Zum Bestimmungswort Hahn ist zu bedenken, dass der Hahn in der Mundart bis heute gīχә heißt. Eine Ableitung zum ausgestorbenen Mundartwort hoan (= Hunger) wegen der steinigen, flachgründigen Böden in den höheren Lagen, die bis heute weitgehend bewaldet sind, erscheint wahrscheinlicher bzw. zu mhd. hagen (= Dorngestrüpp, Einfriedung).[4]

Literatur

zum Namen Hahnenkamm mit historischen Belegen s. M. WINTER.[5]

[

[4] BACH, s. a. O., § 618

[5] WINTER, Martin: Zum Namen Hahnenkamm, in : ders. Vom Altmühltal zum Hahnenkamm, Hohentrüdingen 1988, S. 65 ff, hier: Deutung als Kamm des Haushahns

Otto Lehovec

Dr. Otto Lehovec war Oberstudiendirektor am Weißenburger Werner-von-Siemens-Gymnasium. Er hat sich in vielfältiger Weise in das öffentliche Leben im Raum Weißenburg eingebracht.

Leben und Wirken

Otto Lehovec wurde am 10. Mai 1917 in Ladowitz, Kr. Dux in Nordwestböhmen, geboren. 1935 legte er in Troppau in Sudetenschlesien (heute Tschechische Republik) die Matura (= Abitur) mit Auszeichnung ab, studierte an der Deutschen Karlsuniversität in Prag und promovierte dort 1940 mit einer "Stadtgeographie von Prag" zum Dr. rer. nat. Bereits 1939 legte er die wissenschaftliche Lehramtsprüfung mit sehr gutem Erfolg ab und trat in den deutschen höheren Schuldienst in Prag ein. Das Kriegsende und die Vertreibung durch die Tschechen verhinderten seine Habilitation (Thema "Die Binnendünen im böhmischen Elbegebiet" zum Universitätsprofessor. So verschlug es ihn nach Weißenburg, wo er ab Herbst 1945 Erdkunde, Biologie, Sozialkunde und andere Fächer an der hiesigen Oberrealschule, dem heutigen Gymnasium, unterrichtete (u. a. auch Deutsch, Englisch und Mathematik). 1976 wurde er dessen Leiter als Oberstudiendirektor.

Dr. Lehovec wurde durch seinen unermüdlichen Einsatz für den Bund Naturschutz in Weißenburg bekannt, was zur Ausschreibung des "Dr.-Otto-Lehovec-Preises" für gymnasiale Facharbeiten über Natur- und Geländedaten in Mittelbayern führte. Er war langjähriger 1. Vorsitzender der Kreisgruppe Weißenburg-Gunzenhausen des Bundes Naturschutz.

Darüber hinaus war Lehovec Mitglied der [Ackermann-Gemeinde](eine Gemeinschaft kath. Sudetendeutscher, denen die deutsch-tschechische Nachbarschaft am Herzen liegt) und der Arbeitsgemeinschaft Sudetendeutscher Lehrer und Erzieher, die sich vor allem um [Ostkunde im Unterricht] bemüht.

zahlreiche Vorträge, z. B. über Wallenstein, Wirtschaftsgeographie der Tschechoslowkei

Erst nach seiner Pensionierung heiratete Dr. Lehovec Ende 1981 Dorothea Stanek. Aber schon am 10. Oktober 1982 verstarb er auf einem von ihm organisierten Ausflug des Bundes Naturschutz.

Würdigung Dr. Otto Lehovec war nicht nur körperlich sehr groß (und schlacksig), sondern auch eine Geistesgröße, ein hoch intelligenter Mann und eine ausgeprägte Persönlichkeit mit einem recht individuellen Unterrichtsstil. Er war nicht nur ein begnadeter Erzähler, sondern konnte seine Schüler auch gut motivieren und zu Arbeiten anhalten. Er war ein Organisationstalent. Was ihn persönlich interessierte - und das war sehr viel -, dort engagierte er sich. So opferte er viel Zeit und Kraft, um junge Menschen mit der Natur, der Verantwortung vor Gottes Schöpfung, mit Ökologie vertraut zu machen, als noch kaum jemand diesen Begriff verinnerlicht hatte. Vor allem aber stand bei ihm das Menschliche im Vordergrund, was ihm sowohl viele dankbare Schüler brachte als auch weit über die Grenzen Weißenburgs hinaus bei zahlreichen Personen andauernde Zuneigung und Verehrung.

Veröffentlichungen

Von Dr. Otto Lehovec stammen über 50 wissenschaftliche Veröffentlichungen in Zeitschriften und Büchern, von denen nachfolgend die wichtigsten genannt sind.

  • 1. Prag. Eine Stadtgeographie und Heimatkunde. Prag 1944. 236 S. mit 15 Karten, 16 Bildtafeln und zahlr. Textabb.
  • 2. Die Verstädterung der Prager Umgebung, 1952
  • 3. Erdkundliches Wissen, Schriftenfolge für Forschung und Praxis, Band 2: Erdkunde als Geschehen - Landschaft als Ausdruck eines Kräftespiels Verlag der Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen 1953. 68 Seiten
  • 4. Binnendünen und Urlandschaftsforschung in der böhmischen Elbeniederung, 1955
  • 5. Die Rangordnung der Städte in Böhmen 1830 und 1940. Ein Beitrag zur Verstädterung, 1956
  • 6. Weltgeschichte in Karte, Wort und Bild - die Zusammenhänge der Geschichte anschaulich und eindrucksvoll dargestellt. München 1960. 110 S. m. Abb.
  • 7. Weißenburg i. Bay. 1850 - 1900 - 1950. Eine Gemeinschaftsarbeit, erstellt an der Oberrealschule mit Gymnasium Weißenburg i. Bay., Weißenburg 1960, 96 S.
  • 8. Im Weißenburger Land: Geologie und Landschaft; Die ländlichen Siedlungen; Die Wirtschaftsentwicklung; Die Bevölkerung; in: Im Weißenburger Land, Weißenburg o. J. (1970)
  • 9. Kleine Weltgeschichte in Karte, Wort und Bild. Die großen Zusammenhänge der Geschichte in 13 Epochen anschaulich und eindrucksvoll dargestellt. München, 110 S. (o. J.)
  • 10. Geographische Zeitfragen in Einzelheften 11 - Entwicklungshilfe 2. Auflage, Karlsruhe, 32 S.
  • 11. Geographische Zeitfragen in Einzelheften 13 - Die Einigung Europas, Karlsruhe, 32 S.
  • 12. Geographische Zeitfragen 21 Lehrheft, Landschaftsökologie und Umweltschutz. Lehovec, Otto / Hg.: Müller-Temme, Eduard; Frankfurt/M. 1979, 96 S.