Benutzer:Ubeier: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wugwiki
Zur Navigation springenZur Suche springen
Zeile 10: Zeile 10:
 
[[Benutzer:Ubeier/Bekleidungsindustrie]]
 
[[Benutzer:Ubeier/Bekleidungsindustrie]]
  
wurde am 28.01.1893 in Budweis in Südböhmen geboren und starb am 13.08.1986 in Weißenburg. Er stammte aus einer Lehrerfamilie und war Schriftsteller, dessen eigenes Leben zum einen durch das in der damals deutschen Sprachinsel Budweis mit geprägt war, die im Jahre 1900 noch eine knappe deutsche Mehrheit hatte und bis 1918 den Bürgermeister stellte. Zum anderen wurde Leppa entscheidend beeinflusst durch das dörfliche Leben in den deutschen Schulorten der Umgebung, in denen sein Vater Dienst tat. So erlebte er den sog. Volkstumskampf hautnah mit. Leppa studierte in Prag und Wien. Als Lyriker, Erzähler, Mundartdichter und Verfasser kultur- und heimatpolitischer Arbeiten über Böhmen und die Sudetendeutschen war er auch (Mit-)Herausgeber verschiedener Sammelwerke und literarischer Zeitschriften. Er kam nach der Vertreibung 1946 nach Suffersheim und lebte hier bis 1953, dann in Weißenburg bis 1961, danach in Nürnberg und ab 1983 bis zu seinem Tode wieder in Weißenburg. 1931 erhielt er den Staatspreis der Tschechoslowakei für deutsche Literatur. Viele seiner Gedichte sind auch ins Tschechische übersetzt worden.
+
 
 +
== Anlauter ==
 +
  Normal  0  21   
 +
Die Anlauter ist ein etwa 29 km langer Nebenfluss der Schwarzach  und mündet bei Kinding (Autobahnanschlussstelle Altmühltal). Die Schwarzach wiederum mündet in die Altmühl und diese schließlich bei Kelheim links in die Donau.
 +
Der Ursprung der Anlauter liegt im Zeiselweiher in Geyern, Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen, nahe der Europäischen Hauptwasserscheide. Dort heißt sie meist nur "Booch", in Nennslingen Anlaudə (älter: Oolaudə und Uulaudə).
 +
 
 +
===''Alte urkundliche Belege'''===                   
 +
 
 +
1304 Laynlautter – 1417 Leinlauter[1] – 1540 Lautra fl.[2] – 1568  Lain lautra fl.[3] – 1796 Anlauter Fl.[4]  – 1832 Einlauter[5]
 +
 
 +
===Namensdeutung===                   
 +
 
 +
Das Grundwort enthält althochdeutsch ''lūtar'' (= lauter, klar, rein). Das ursprüngliche Bestimmungswort lei(n) ist vermutlich auf mittelhochdeutsch ''lei, leie'' (= Fels, Stein, auch Schiefer) zurückzuführen, wobei von einer schwach flektierten Form ''leien'' auszugehen wäre, die zu ''lein'' verkürzt wird.[6] Der Name würde als „klarer Fluss, der durch felsiges Gelände fließt“ zu deuten sein. Das ergäbe im Vergleich zur trüben Altmühl durchaus Sinn. Der rheinische Flurname ''lei'' könnte auch im Fränkischen zu Hause gewesen sein, z. B. beim Flurnamen Leyerläcker im Weißenburger Ortsteil Kehl.[7] Das „L“ im Anlaut von ''Leinlauter'' ist abgefallen und durch Anlehnung an das Zahlwort ''ein(s)'' zu erklären.[8],[9] Aber auch eine Ableitung zu alt-/mittelhochdeutsch ''leim''  (= Lehm) mit früher Änderung zu ''lein'' wäre möglich.[10]
 +
 
 +
Als Parallelnamen gibt es die Leinleiter, einen Bach rechts zur Wiesent in der Fränkischen Schweiz.
 +
 
 +
===Wissenswerte Ergänzungen===             
 +
 
 +
Das Haus Bergener Str. 4 in Geyern steht genau auf der Europäischen Hauptwasserscheide. Bis zur Sanierung der Dachrinnen 1996 floss das Regenwasser auf seiner Südseite Richtung Nordsee und auf der Nordseite zur Anlauter und damit in Richtung Schwarzem Meer. Neben der Anlauter ist kurz vor der Grenze zum Landkreis Eichstätt der Bechthaler Weiher geschaffen worden, der seinen Namen nach der oberhalb des Gewässers liegenden Burgruine bekommen hat.
 +
[1] beide Belege nach STRASSNER, Erich, Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken, Band 2: Land- und Stadtkreis Weißenburg, München 1966,  S. 2
 +
 
 +
[2] REYCH, Erhard: Die pfaltz in Baeyrn in grund gelegt sambt Iren anstossenden  Lendern, 1540, German. Nationalmuseum Nürnberg, Franken 2 La 39, Abdruck in Cartographia Bavariae - Bayern im Bild der Karte, Weißenhorn i. Bay. 1988, Abb. 29
 +
 
 +
[3] APIAN, Philipp: Tafel 5 der Bairischen Landtafeln, Ingolstadt 1568, Abdruck in Cartographia Bavariae, s. o., Abb. 20
 +
 
 +
[4] Ecclesia Wilibaldina, Stadtarchiv Weißenburg, PlS 138
 +
 
 +
[5] Nr. 32 Steuergemeinde Nen(n)slingen, k. Landgericht Weißenburg im Rezat-Kreise, 4. Extraditionsplan, Beilage NENSLINGEN zu N.W. XLIV.14.; München 1832
 +
 
 +
[6] GREULE, Albrecht: Ein historisch-etymologisches Gewässernamenbuch für Bayern.-  in: Blätter für oberdeutsche Namenforschung 40./41. Jahrgang, München 2004, S. 168 und BACH, Adolf: Deutsche Namenkunde Band II, Die deutschen Ortsnamen, Heidelberg 1981, § 293
 +
 
 +
[7] BEIER, Ulf: Weißenburger Flurnamenbuch, Weißenburg in Bayern 1995; S. 231
 +
 
 +
[8] GREULE, Albrecht, frdl. Hinweis an den Verfasser am 12.12.2006
 +
 
 +
[9] BACH, Adolf, s. a. O.: § 65, nennt als Beispiel für eine L-Dissimilation im Anlaut: Liffland > Iffland
 +
 
 +
[10] REITH, Antonius, beim  Verfasser liegendes Manuskript des Histor. Ortsnamenbuches Altlandkreis Eichstätt: Anlauter

Version vom 6. April 2012, 17:54 Uhr

über mich

Jahrgang 1941, in Weißenburg seit 1971; verheiratet, zwei Söhne, drei Enkel

im Ruhestand, vorher Studienrat an der Realschule Weißenburg

bereits bearbeitete Themen

Altmühl, Brombachsee, Igelsbachsee, Hahnenkammsee, Schwäbische Rezat, J.Lidl, Fr. Liebl, Dr. Otto "Leo", E.Model, Ergänzung Dettenheim, Friedrich-Ebert-Str., J.Schieder, G.Demel

in Arbeit

Benutzer:Ubeier/Bekleidungsindustrie


Anlauter

  Normal  0  21    

Die Anlauter ist ein etwa 29 km langer Nebenfluss der Schwarzach und mündet bei Kinding (Autobahnanschlussstelle Altmühltal). Die Schwarzach wiederum mündet in die Altmühl und diese schließlich bei Kelheim links in die Donau. Der Ursprung der Anlauter liegt im Zeiselweiher in Geyern, Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen, nahe der Europäischen Hauptwasserscheide. Dort heißt sie meist nur "Booch", in Nennslingen Anlaudə (älter: Oolaudə und Uulaudə).

Alte urkundliche Belege'

1304 Laynlautter – 1417 Leinlauter[1] – 1540 Lautra fl.[2] – 1568 Lain lautra fl.[3] – 1796 Anlauter Fl.[4] – 1832 Einlauter[5]

Namensdeutung

Das Grundwort enthält althochdeutsch lūtar (= lauter, klar, rein). Das ursprüngliche Bestimmungswort lei(n) ist vermutlich auf mittelhochdeutsch lei, leie (= Fels, Stein, auch Schiefer) zurückzuführen, wobei von einer schwach flektierten Form leien auszugehen wäre, die zu lein verkürzt wird.[6] Der Name würde als „klarer Fluss, der durch felsiges Gelände fließt“ zu deuten sein. Das ergäbe im Vergleich zur trüben Altmühl durchaus Sinn. Der rheinische Flurname lei könnte auch im Fränkischen zu Hause gewesen sein, z. B. beim Flurnamen Leyerläcker im Weißenburger Ortsteil Kehl.[7] Das „L“ im Anlaut von Leinlauter ist abgefallen und durch Anlehnung an das Zahlwort ein(s) zu erklären.[8],[9] Aber auch eine Ableitung zu alt-/mittelhochdeutsch leim (= Lehm) mit früher Änderung zu lein wäre möglich.[10]

Als Parallelnamen gibt es die Leinleiter, einen Bach rechts zur Wiesent in der Fränkischen Schweiz.

Wissenswerte Ergänzungen

Das Haus Bergener Str. 4 in Geyern steht genau auf der Europäischen Hauptwasserscheide. Bis zur Sanierung der Dachrinnen 1996 floss das Regenwasser auf seiner Südseite Richtung Nordsee und auf der Nordseite zur Anlauter und damit in Richtung Schwarzem Meer. Neben der Anlauter ist kurz vor der Grenze zum Landkreis Eichstätt der Bechthaler Weiher geschaffen worden, der seinen Namen nach der oberhalb des Gewässers liegenden Burgruine bekommen hat. [1] beide Belege nach STRASSNER, Erich, Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken, Band 2: Land- und Stadtkreis Weißenburg, München 1966, S. 2

[2] REYCH, Erhard: Die pfaltz in Baeyrn in grund gelegt sambt Iren anstossenden Lendern, 1540, German. Nationalmuseum Nürnberg, Franken 2 La 39, Abdruck in Cartographia Bavariae - Bayern im Bild der Karte, Weißenhorn i. Bay. 1988, Abb. 29

[3] APIAN, Philipp: Tafel 5 der Bairischen Landtafeln, Ingolstadt 1568, Abdruck in Cartographia Bavariae, s. o., Abb. 20

[4] Ecclesia Wilibaldina, Stadtarchiv Weißenburg, PlS 138

[5] Nr. 32 Steuergemeinde Nen(n)slingen, k. Landgericht Weißenburg im Rezat-Kreise, 4. Extraditionsplan, Beilage NENSLINGEN zu N.W. XLIV.14.; München 1832

[6] GREULE, Albrecht: Ein historisch-etymologisches Gewässernamenbuch für Bayern.- in: Blätter für oberdeutsche Namenforschung 40./41. Jahrgang, München 2004, S. 168 und BACH, Adolf: Deutsche Namenkunde Band II, Die deutschen Ortsnamen, Heidelberg 1981, § 293

[7] BEIER, Ulf: Weißenburger Flurnamenbuch, Weißenburg in Bayern 1995; S. 231

[8] GREULE, Albrecht, frdl. Hinweis an den Verfasser am 12.12.2006

[9] BACH, Adolf, s. a. O.: § 65, nennt als Beispiel für eine L-Dissimilation im Anlaut: Liffland > Iffland

[10] REITH, Antonius, beim Verfasser liegendes Manuskript des Histor. Ortsnamenbuches Altlandkreis Eichstätt: Anlauter