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Altmühl, Brombachsee, Igelsbachsee, Hahnenkammsee, Schwäbische Rezat, Josef Lidl, Franz Liebl, Dr. Otto "Leo", Else Model, Ergänzung Dettenheim, Friedrich-Ebert-Str., Julius Schieder
 
Altmühl, Brombachsee, Igelsbachsee, Hahnenkammsee, Schwäbische Rezat, Josef Lidl, Franz Liebl, Dr. Otto "Leo", Else Model, Ergänzung Dettenheim, Friedrich-Ebert-Str., Julius Schieder
  
== ''' Julius Schieder'''  ==
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== ''' Gerold Demel'''  ==
  
Julius Schieder (1888-1964) war evang.-luth. Oberkirchenrat und Kreisdekan in Nürnberg. Er galt während des Dritten Reiches als mutiger Bekenner des Glaubens und Kämpfer für Verfolgte.
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Gerold Demel (geb. 29.09.1929 in Waldek, Sudetenschlesien, gest. 22.02.2007 in Weißenburg)
[[Datei:Julius Schieder.jpg|miniatur|Julius Schieder]]
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Am 22.2.2007 verstarb unser Klassensprecher der Oberschule für Jungen, 6 J, Gerold Demel, Justizamtsrat  a. D., San.-Rat-Dr.-Knöll-Str. 6, 91781 Weißenburg.
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Gerold Demel wurde am 29.9.1929 in Waldek, Kreis Freiwaldau im Ostsudetenland, geboren und besuchte die Oberschule für Jungen bis Ende 1944. Dann erlebte er die Schrecken des 2. Weltkrieges, Einmarsch der Russen, Lagerleben, Ungewissheit über seine Eltern, Verlust sämtlichen Eigentums und Vertreibung im Viehwaggon mit 30 Personen. Als Heimatvertriebener kam er zunächst nach Augsburg, später ins Flücht-lingslager Wülzburg und schließlich nach Weißenburg/Bay.
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Nach einer kaufmännischen Lehre wurde er am Amtsgericht Weißenburg angestellt. Über 40 Jahre war er Rechtspfleger im Dienste der Justiz und trat dann als Justizamtsrat in den Ruhestand.
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Von 1984 - 2002 war er Stadtrat (SPD) und 3. Bürgermeister der Stadt Weißenburg. Für seine Verdienste erhielt er im Jahre 2004 die Goldene Ehrennadel der Stadt Weißenburg, die nur selten verliehen wird.
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Seit 1950 war er Mitglied der Sudetendeutschen Landsmannschaft, 1984 wurde er Obmann der Ortsgruppe, stellvertretender Obmann der Kreisgruppe und Vorsitzender des Ortsverbandes des Bundes der Vertriebenen und setzte sich mit ganzem Herzen für deren Interessen ein. Sein unermüdlicher Einsatz wurde durch die Verleihung des Großen Ehrenzeichens der Sudetendeutschen Landsmannschaft und der Ehrennadel des Bundes der Vertriebenen gewürdigt.
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Als Sprecher der Klassengemeinschaft 6 J hat sich Gerold einen großen Namen gemacht. Er organisierte 1979 in Weißenburg das l. Klassentreffen und lud alle 5 Jahre zu weiteren Treffen ein, die allen Teilnehmern unvergesslich bleiben werden. Leider konnte ich nur am letzten Treffen 2002 teilnehmen und hatte nicht gedacht, dass dies auch das letzte Treffen mit ihm persönlich geworden ist.
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Gerold Demel war ein fürsorglicher Vater, dem immer am Wohl seiner Familie lag. Er hatte auch für alle Ratsuchenden stets ein offenes Ohr und gewährte jedem seine Unterstützung, der ihn darum bat. Gerold war auch ein religiöser Mensch, der sich Kraft im Gebet und Gottesdienst holte.
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Seiner Frau Luise und den Töchtern Angelika und Barbara mit Schwiegersohn Harald.
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Gerhard Reinelt, Pfr. a. D.
  
===Leben und Wirken===
 
Julius Schieder wurde am 17. Juli 1888 in Weißenburg, Am Hof im "Blauen Haus" geboren. Er war der dritte von vier Söhnen des Kaufmanns Julius Schieder sen. und seiner Ehefrau Henriette, geb. Rössel, die aus einer evangelischen Exulantenfamilie stammte. Julius wuchs in einem protestantisch geprägten Elternhaus auf. Sein Bruder Max starb als Kind, sein Bruder Karl fiel im 1. Weltkrieg und sein Bruder Heinrich im 2. Weltkrieg.
 
Nach dem Besuch des Gymnasiums in Weißenburg und Ansbach studierte J. Schieder von 1906 bis 1910 in Erlangen und Tübingen Theologie und schloss als Zweitbester in Bayern sein Studium ab. 1911 Ordination, ab 1914 Lazarettgeistlicher, dann Pfarrer in Augburg; 1918 Heirat mit Wiltrud Clauß aus Augsburg, von der er sagt "für Herz und Gewissen und Dienst hat sie mir mehr gegeben, als sie ahnt." Der Ehe entstammten sechs Kinder, von denen eines mit acht Jahren starb.
 
1928 Rektor des Predigerseminars in Nürnberg. "Wenn Schieder predigte, waren die Kirchen voll und seine Predigten fanden weite Verbreitung innerhalb der Landeskirche und darüber hinaus." (Eckert) 1934 Bildung einer nichtkirchenpolitischen Pfarrerbruderschaft mit Laienkreisen, Beginn des Kirchen-
 
kampfes; 1935 Kreisdekan und zugleich von 1935-1951 Dekan von Nürnberg mit dem Titel Oberkir-
 
chenrat, 1951-1958 Hauptprediger an St. Lorenz in Nürnberg; mit 70 Jahren (1958) Eintritt in den Ruhestand. Am 29. Juli 1964 verstarb Julius Schieder an einem Herzinfarkt in Nürnberg.
 
  
"Der Regionalbischof war eine prägende Gestalt der evang.-luth. Kirche in Bayern und ein geistliches Phänomen seiner Zeit." (Eckert) Schieder war ein unbeirrbarer Vorkämpfer der Kirche gegen Übergriffe der NS-Gauleitung Franken (Streicher und Holz) und der "Deutschen Christen". Darüber hinaus war er ein unermüdlicher Kämpfer für Verfolgte und Entrechtete (v. a. Behin-
 
derte) und blieb der führende Kopf der Bekenntnischristen und damit des Widerstandes in Nordbayern, vor allem während der Zeit, als 1934 Landesbischof Meiser abgesetzt wurde, und geriet auch in Konflikt mit der Geheimen Staatspolizei. Aber man wagte es nicht, ihn zu verhaften. Während die US-amerikanische Militärverwaltung 1946 Schieder kurzzeitig verhaftete, weil er sich jetzt genauso für die Unterdrückten und Schwachen einsetzte wie während des Dritten Reichs. Wegen seines lauteren Charakters konnte man ihm nichts anhaben und Schieder war erfolgreich.<ref> Kuhr, Georg in Pfeiffer, Gerhard und Wendehorst, Alfred: Fränkische Lebensbilder, 6. Band, Würzburg 1975, S. 290 ff </ref> <ref>Martin Lagois in:  Gemeindebote der Evang.-Luth. Kirchengemeinde St. Andreas Weißenburg, Juli 1988 </ref>
 
  
===Veröffentlichungen (Auswahl)===
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1. Augsburg 1530 - 1930 - Für Glauben und Freiheit, Bilder aus der Augsburger Reformationsgeschichte.    Festschrift zur Vierhundertjahrfeier 1530 - 1930 der Augsburger Konfession; Evangelischer Preßverband für Deutschland Berlin-Steglitz 1930
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[[Datei:Julius Schieder.jpg|miniatur|Julius Schieder]]
 
 
2. Gustav Adolf - Ein Spiel von der Kirche Not und Rettung. Chr. Kaiser München 1931
 
 
 
3. Katechismus-Unterricht. Chr. Kaiser Verlag München 1934 (6 Auflagen)
 
 
 
4. Warum evangelisch? Chr. Kaiser Verlag München 1935
 
 
 
5. Kirche im Gericht. Bekenntnisgottesdienst in der Nürnberger St.-Lorenz-Kirche am 1. Oktober 1935, im Auftrag der Nürnberger Bekenntnisgemeinschaft, Nürnberg 1935
 
 
 
6. Es gilt ein frei` Geständnis. Vortrag zur Kirchenwahl in St. Lorenz am 25. Februar 1937. 1530-1937. Selbstverlag Küstdienst Nürnberg 1937
 
 
 
7. Gehorsame Ehe. Das biblische Wort zur Ehe, Furche-Verlag Berlin 1938
 
 
 
8. Die Bergpredigt. Lätare-Verlag  Nürnberg 1947
 
 
 
9. Revolte gegen Gott. Verlag Kirche und Mann Gütersloh 1950
 
 
 
10. Durch Wasserfluten und Feuersgluten. Drei Bibelarbeiten; Verlag Kirche und Mann Gütersloh 1952
 
 
 
11. Wider die Verzweiflung - Das Wort des Römerbriefes. Rufer Verlag Gütersloh 1953
 
 
 
12. Das ist gewißlich wahr - Ein Gang durch das apostolische Glaubensbekenntnis. Nürnberg 1954
 
 
 
13. D. Hans Meiser - Wächter und Haushalter Gottes. Claudius Verlag 1956
 
 
 
14. Unsere Predigt. Chr. Kaiser Verlag München 1957
 
 
 
15. Luthertum zwischen Fundamentalismus und Existentialismus. Lutherisches Verlagshaus Berlin 1962
 
 
 
16. Hermann Bezzel. Calwer Verlag Stuttgart 1962
 
 
 
17. 50 Jahre Evangelisches Nürnberg 1914-1964. Evang.-Luth. Gesamtkirchenverwaltung, Nürnberg 1964
 
 
 
18. Aber die Botschaft bleibt - Vorträge und Predigten. Claudius Verlag München 1966
 
  
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===Leben und Wirken===
 
===Würdigungen===
 
===Würdigungen===
Matthias Eckert: Julius Schieder 1888 - 1964. Prediger in schwerer Zeit, Freimund-Verlag Neuendettelsau 2004
 
 
Der Sozialpsychiatrische Dienst in Nürnberg in der Pirckheimerstraße hat sein Haus "Julius-Schieder-Haus" benannt.
 
 
Die Stadt Nürnberg hat den Platz vor der evang.-luth. Auferstehungskirche in Nürnberg-Zerzabelshof  Julius-Schieder-Platz benannt.
 
 
Die Stadt Weißenburg hat die erste rechte Querstraße der Niederhofener Straße am 27.05.1970 auf Antrag des Evangelischen Siedlungswerkes, das hier 68 Wohneinheiten errichtet hat, Dr.-Julius-Schieder-Str. benannt. Auf Wunsch der Witwe wurde aber dann der Doktortitel weggelassen, weil es ein Dr. theol. honoris causa war. So heißt die Straße amtlich seit 17.09.1970 Julius-Schieder-Straße.<ref>Beier, Ulf: Von der Höll- zur Paradeisgasse. Straßen- und Wohnstättennamen in Weißenburg, 2. Auflage, Weißenburg i. B. 2000, S. 80</ref>
 
 
Die Theologische Fakultät der Universität Erlangen sagt anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde über Schieders Lebenswerk aus:
 
"Er hat das geistliche Amt als Pfarrer und Dekan von Herzen und mit großer Liebe verwaltet. Er hat sich als Rektor des Predigerseminars in der theologischen und geistlichen Fürsorge für die jungen Theologen aufs beste bewährt. Er hat seiner lutherischen Kirche in der Stunde der Gefahr furchtlos gedient und sie tapfer verteidigt. Er war in der Theologie hervorragend gelehrt, im Urteil erfahren und hat nie aufgehört, sich dem Studium des Wortes Gottes hinzugeben."
 
 
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Version vom 14. Januar 2012, 20:57 Uhr

über mich

Jahrgang 1941, in Weißenburg seit 1971; verheiratet, zwei Söhne, drei Enkel

im Ruhestand, vorher Studienrat an der Realschule Weißenburg

bereits bearbeitete Themen

Altmühl, Brombachsee, Igelsbachsee, Hahnenkammsee, Schwäbische Rezat, Josef Lidl, Franz Liebl, Dr. Otto "Leo", Else Model, Ergänzung Dettenheim, Friedrich-Ebert-Str., Julius Schieder

Gerold Demel

Gerold Demel (geb. 29.09.1929 in Waldek, Sudetenschlesien, gest. 22.02.2007 in Weißenburg) Am 22.2.2007 verstarb unser Klassensprecher der Oberschule für Jungen, 6 J, Gerold Demel, Justizamtsrat a. D., San.-Rat-Dr.-Knöll-Str. 6, 91781 Weißenburg. Gerold Demel wurde am 29.9.1929 in Waldek, Kreis Freiwaldau im Ostsudetenland, geboren und besuchte die Oberschule für Jungen bis Ende 1944. Dann erlebte er die Schrecken des 2. Weltkrieges, Einmarsch der Russen, Lagerleben, Ungewissheit über seine Eltern, Verlust sämtlichen Eigentums und Vertreibung im Viehwaggon mit 30 Personen. Als Heimatvertriebener kam er zunächst nach Augsburg, später ins Flücht-lingslager Wülzburg und schließlich nach Weißenburg/Bay. Nach einer kaufmännischen Lehre wurde er am Amtsgericht Weißenburg angestellt. Über 40 Jahre war er Rechtspfleger im Dienste der Justiz und trat dann als Justizamtsrat in den Ruhestand. Von 1984 - 2002 war er Stadtrat (SPD) und 3. Bürgermeister der Stadt Weißenburg. Für seine Verdienste erhielt er im Jahre 2004 die Goldene Ehrennadel der Stadt Weißenburg, die nur selten verliehen wird. Seit 1950 war er Mitglied der Sudetendeutschen Landsmannschaft, 1984 wurde er Obmann der Ortsgruppe, stellvertretender Obmann der Kreisgruppe und Vorsitzender des Ortsverbandes des Bundes der Vertriebenen und setzte sich mit ganzem Herzen für deren Interessen ein. Sein unermüdlicher Einsatz wurde durch die Verleihung des Großen Ehrenzeichens der Sudetendeutschen Landsmannschaft und der Ehrennadel des Bundes der Vertriebenen gewürdigt. Als Sprecher der Klassengemeinschaft 6 J hat sich Gerold einen großen Namen gemacht. Er organisierte 1979 in Weißenburg das l. Klassentreffen und lud alle 5 Jahre zu weiteren Treffen ein, die allen Teilnehmern unvergesslich bleiben werden. Leider konnte ich nur am letzten Treffen 2002 teilnehmen und hatte nicht gedacht, dass dies auch das letzte Treffen mit ihm persönlich geworden ist. Gerold Demel war ein fürsorglicher Vater, dem immer am Wohl seiner Familie lag. Er hatte auch für alle Ratsuchenden stets ein offenes Ohr und gewährte jedem seine Unterstützung, der ihn darum bat. Gerold war auch ein religiöser Mensch, der sich Kraft im Gebet und Gottesdienst holte. Seiner Frau Luise und den Töchtern Angelika und Barbara mit Schwiegersohn Harald. Gerhard Reinelt, Pfr. a. D.


J

Julius Schieder

Leben und Wirken

Würdigungen

Fußnoten