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Altmühl, Brombachsee, Igelsbachsee, Hahnenkammsee, Schwäbische Rezat, J.Lidl, Fr. Liebl, Dr. Otto "Leo", Fleppa, E.Model, Ergänzung Dettenheim u. R. Nebel, Friedrich-Ebert-Str., J.Schieder, G.Demel, Anlauter, 5 Artikel v.H. Spitschka, Rennweg, SL WUG, Wohnstättennamen, Wülzbg.-Gedenkst., Heimatbücherverz., Bahnhofstr., Karl IV., Landschaftsbild, 4 Artikel Mundart (Mertens), 3 Artikel über die Schambach, HNavratil, StHedwigMB, Erzgeb.stub. GUN, OBSchwirzer, Hist. Stammtisch (40), Exulantennamen, WUG-SEB, OStiepak, RainMesserer, Bombard. Wßbg., 5 Zeitzeugenberichte (50), Papp.Ehrenbg., Ergänzg. Wßbg.Bgm., AlBinkert, JohMertens, TreuchtlMöhrenb., EBW, StrN m. Bez. zu Vertreibg., Schulzentrum, Stichvillapark, E.-Schulhoff-Str. (60), Einwohnerzahlen aktualisiert ab 1960, Patensch., 2x RSWUG, AHochmuth, MWenz, Wßbg. FlN 1-4 (70), RJoppien, JZörkler, Gesch. Bez. WUG-Sudeten, 3x Europ. Hauptwasserscheide, 3 x Name Wßbg. eur. Vgl., MRaab (80), JMang, FEigler, WBlendinger
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Altmühl, Brombachsee, Igelsbachsee, Hahnenkammsee, Schwäbische Rezat, J.Lidl, Fr. Liebl, Dr. Otto "Leo", Fleppa, E.Model, Ergänzung Dettenheim u. R. Nebel, Friedrich-Ebert-Str., J.Schieder, G.Demel, Anlauter, 5 Artikel v.H. Spitschka, Rennweg, SL WUG, Wohnstättennamen, Wülzbg.-Gedenkst., Heimatbücherverz., Bahnhofstr., Karl IV., Landschaftsbild, 4 Artikel Mundart (Mertens), 3 Artikel über die Schambach, HNavratil, StHedwigMB, Erzgeb.stub. GUN, OBSchwirzer, Hist. Stammtisch (40), Exulantennamen, WUG-SEB, OStiepak, RainMesserer, Bombard. Wßbg., 5 Zeitzeugenberichte (50), Papp.Ehrenbg., Ergänzg. Wßbg.Bgm., AlBinkert, JohMertens, TreuchtlMöhrenb., EBW, StrN m. Bez. zu Vertreibg., Schulzentrum, Stichvillapark, E.-Schulhoff-Str. (60), Einwohnerzahlen aktualisiert a''b 1960, Patensch., 2x RSWUG, AHochmuth, MWenz, Wßbg. FlN 1-4 (70), RJoppien, JZörkler, Gesch. Bez. WUG-Sudeten, 3x Europ. Hauptwa''sserscheide, 3 x Name Wßbg. eur. Vgl., MRaab (80), JMang, FEigler, WBlendinger
  
  
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== Bergen, Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen - Namensvettern ==
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Die rührige Juragemeinde Bergen in der Verwaltungsgemeinschaft Nennslingen verdankt ihren Namen der Lage am Berg. Dabei ist die Ansiedlung am Fuß des Berges bzw. am Berghang gemeint. Entsprechend häufig taucht der Ortsname ''Bergen'' auf, allein 24-mal in Deutschland. Zu den bekanntesten Namensvettern gehören die Kreisstadt ''Bergen auf Rügen'', der größten deutschen Insel. Viele kennen auch die Wallfahrtskirche in ''Bergen bei Neuburg/Donau'' oder die Autobahnausfahrt auf der A8 ''Bergen (im Chiemgau''). Das sind zwei der fünf oberbayerischen Bergen. Ein Dorf, zwei Weiler und eine Einöde tragen im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben den Namen ''Bergen'', während er in Württemberg als amtlicher Ortsname nicht zu finden ist. In Niederbayern finden wir zwei Weiler mit dem Namen ''Bergen'', in Sachsen zwei so benannte Ortsteile und eine knapp 1000 Einwohner zählende Gemeinde im sächsischen Vogtland. Auch in Nordrhein-Westfalen gibt es zwei ''Bergen'' sowie eines im Saarland, in Sachsen-Anhalt, in der Pfalz und im Spreewald südlich von Berlin.
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Da im Flachland schon eine kleine Erhebung als Berg empfunden wird, ist es nicht verwunderlich, dass wir auch in Niedersachsen drei ''Bergen'' finden (eins bei Celle, eins im Wendland und ''Bergen-Belsen'', das ehemalige Konzentrationslager aus der NS-Zeit).
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Doch damit nicht genug: Auch in Österreich gibt es den Ortsnamen zehnmal (4 x im Burgenland, 3 x in der Steiermark, 2 x in Ober- und je einmal in Niederösterreich und in Tirol). ''Bergen in Schlesien'' heißt heute polnisch ''Borzygnie''w, während ''Bergen bei  Znin'' (= ''Dietfurt'', Provinz Posen) polnisch ''Góry'' heißt, das ist die wörtliche Übersetzung von Bergen. Im Gegensatz dazu ist bei ''Bergen in der Neumark'' (= Brandenburg östlich der Oder) der polnische Name ''Bargów'' eine Verdrehung des deu''tschen Namens. Auch Ortsteile heißen Bergen. In der Tschechischen Republik liegt ein ''Bergen in Südmähren'' (tschechisch'' Perná). Ferner gibt es ein ''Bergen im Hennegau'' in Belgien, es liegt genau an der Sprachgrenze zwischen dem Flämischen und dem Wallonischen und hat deshalb auch den französischen Namen ''Mons'', was wörtlich übersetzt Berg heißt.
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Am bekanntesten aber dürften außerhalb Deutschlands zwei Städte sein:
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Zum einen ''Bergen op Zoom'' in den südlichen Niederlanden; ''„op Zoom“'' heißt ''„am Saum“'' des Flusses Schelde. Die knapp 50.000 Einwohner zählende Stadt hat im 16. Jahrhundert eine wichtige Rolle im Kampf gegen die spanische Herrschaft gespielt.
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Zum anderen ''Bergen in Norwegen'', es ist mit seinen etwa 220.000 Einwohnern einer der wichtigsten Häfen des Landes, Erdölmetropole und nach Oslo die bedeutendste Stadt Norwegens. Das historische Handelshaus der Hanse, die sog. Deutsche Brücke aus dem 14. Jahrhundert ist Weltkulturerbe.<ref>Hunderte von Namen müssten genannt werden, wollte man auch den Ortsnamen ''Berg'' erfassen.</ref>
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Bergen (Mittelfranken) in Wikipedia
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Ulf Beier: Ein ganzer Berg von Bergen, Artikel im Weißenburger Tagblatt vom 21.09.2007
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Joachim Müller: Müllers großes deutsches Ortsbuch, Bundesrepublik Deutschland, Vollständiges Gemeindelexikon, 26. Auflage, Wuppertal 1996
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Österreichischer Amtskalender 2004/2005. Das Lexikon der Behörden und Institutionen, bearbeitet von Otmar Pichler und Alexander Steiner, Wien 2004, ISBN 3-7046-4431-5
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Amtliches Gemeinde- und Ortsverzeichnis der Deutschen Ostgebiete unter fremder Verwaltung Band II, Gebietsstand 1.9.1939 deutsch-fremdsprachig. Bundesanstalt für Landeskunde Remagen 1955                                                                                                                                                                                                                                                                                     
 
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Version vom 29. April 2014, 11:57 Uhr

über mich

Jahrgang 1941, in Weißenburg seit 1971; verheiratet, zwei Söhne, vier Enkel

im Ruhestand, vorher Studienrat an der Realschule Weißenburg


bereits bearbeitete Themen

Altmühl, Brombachsee, Igelsbachsee, Hahnenkammsee, Schwäbische Rezat, J.Lidl, Fr. Liebl, Dr. Otto "Leo", Fleppa, E.Model, Ergänzung Dettenheim u. R. Nebel, Friedrich-Ebert-Str., J.Schieder, G.Demel, Anlauter, 5 Artikel v.H. Spitschka, Rennweg, SL WUG, Wohnstättennamen, Wülzbg.-Gedenkst., Heimatbücherverz., Bahnhofstr., Karl IV., Landschaftsbild, 4 Artikel Mundart (Mertens), 3 Artikel über die Schambach, HNavratil, StHedwigMB, Erzgeb.stub. GUN, OBSchwirzer, Hist. Stammtisch (40), Exulantennamen, WUG-SEB, OStiepak, RainMesserer, Bombard. Wßbg., 5 Zeitzeugenberichte (50), Papp.Ehrenbg., Ergänzg. Wßbg.Bgm., AlBinkert, JohMertens, TreuchtlMöhrenb., EBW, StrN m. Bez. zu Vertreibg., Schulzentrum, Stichvillapark, E.-Schulhoff-Str. (60), Einwohnerzahlen aktualisiert ab 1960, Patensch., 2x RSWUG, AHochmuth, MWenz, Wßbg. FlN 1-4 (70), RJoppien, JZörkler, Gesch. Bez. WUG-Sudeten, 3x Europ. Hauptwasserscheide, 3 x Name Wßbg. eur. Vgl., MRaab (80), JMang, FEigler, WBlendinger


Bergen, Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen - Namensvettern

Die rührige Juragemeinde Bergen in der Verwaltungsgemeinschaft Nennslingen verdankt ihren Namen der Lage am Berg. Dabei ist die Ansiedlung am Fuß des Berges bzw. am Berghang gemeint. Entsprechend häufig taucht der Ortsname Bergen auf, allein 24-mal in Deutschland. Zu den bekanntesten Namensvettern gehören die Kreisstadt Bergen auf Rügen, der größten deutschen Insel. Viele kennen auch die Wallfahrtskirche in Bergen bei Neuburg/Donau oder die Autobahnausfahrt auf der A8 Bergen (im Chiemgau). Das sind zwei der fünf oberbayerischen Bergen. Ein Dorf, zwei Weiler und eine Einöde tragen im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben den Namen Bergen, während er in Württemberg als amtlicher Ortsname nicht zu finden ist. In Niederbayern finden wir zwei Weiler mit dem Namen Bergen, in Sachsen zwei so benannte Ortsteile und eine knapp 1000 Einwohner zählende Gemeinde im sächsischen Vogtland. Auch in Nordrhein-Westfalen gibt es zwei Bergen sowie eines im Saarland, in Sachsen-Anhalt, in der Pfalz und im Spreewald südlich von Berlin.

Da im Flachland schon eine kleine Erhebung als Berg empfunden wird, ist es nicht verwunderlich, dass wir auch in Niedersachsen drei Bergen finden (eins bei Celle, eins im Wendland und Bergen-Belsen, das ehemalige Konzentrationslager aus der NS-Zeit).

Doch damit nicht genug: Auch in Österreich gibt es den Ortsnamen zehnmal (4 x im Burgenland, 3 x in der Steiermark, 2 x in Ober- und je einmal in Niederösterreich und in Tirol). Bergen in Schlesien heißt heute polnisch Borzygniew, während Bergen bei Znin (= Dietfurt, Provinz Posen) polnisch Góry heißt, das ist die wörtliche Übersetzung von Bergen. Im Gegensatz dazu ist bei Bergen in der Neumark (= Brandenburg östlich der Oder) der polnische Name Bargów eine Verdrehung des deutschen Namens. Auch Ortsteile heißen Bergen. In der Tschechischen Republik liegt ein Bergen in Südmähren (tschechisch Perná). Ferner gibt es ein Bergen im Hennegau in Belgien, es liegt genau an der Sprachgrenze zwischen dem Flämischen und dem Wallonischen und hat deshalb auch den französischen Namen Mons, was wörtlich übersetzt Berg heißt.

Am bekanntesten aber dürften außerhalb Deutschlands zwei Städte sein:

Zum einen Bergen op Zoom in den südlichen Niederlanden; „op Zoom“ heißt „am Saum“ des Flusses Schelde. Die knapp 50.000 Einwohner zählende Stadt hat im 16. Jahrhundert eine wichtige Rolle im Kampf gegen die spanische Herrschaft gespielt.

Zum anderen Bergen in Norwegen, es ist mit seinen etwa 220.000 Einwohnern einer der wichtigsten Häfen des Landes, Erdölmetropole und nach Oslo die bedeutendste Stadt Norwegens. Das historische Handelshaus der Hanse, die sog. Deutsche Brücke aus dem 14. Jahrhundert ist Weltkulturerbe.[1]

Weblinks

Bergen (Mittelfranken) in Wikipedia

Quellen:

Ulf Beier: Ein ganzer Berg von Bergen, Artikel im Weißenburger Tagblatt vom 21.09.2007

Joachim Müller: Müllers großes deutsches Ortsbuch, Bundesrepublik Deutschland, Vollständiges Gemeindelexikon, 26. Auflage, Wuppertal 1996

Österreichischer Amtskalender 2004/2005. Das Lexikon der Behörden und Institutionen, bearbeitet von Otmar Pichler und Alexander Steiner, Wien 2004, ISBN 3-7046-4431-5

Amtliches Gemeinde- und Ortsverzeichnis der Deutschen Ostgebiete unter fremder Verwaltung Band II, Gebietsstand 1.9.1939 deutsch-fremdsprachig. Bundesanstalt für Landeskunde Remagen 1955

Wilhelm Blendinger

Wilhelm Blendinger (* 5. Juli 1909 in Nennslingen, † 25. Oktober 1980 bei Thalmässing, begraben in Ellingen), praktischer Tierarzt und Veterinärdirektor, der durch seine Erfindungen einer der erfolgreichsten Tiermediziner Deutschlands war.


Leben

Wilhelm Blendinger wurde als Sohn eines prakt. Tierarztes schon früh mit seinem späteren Berufsfeld bekannt. Nach der Zeit als Internatsschüler in Windsbach, dem Abitur in Augsburg und dem Studium der Veterinärmedizin in München und Hannover war er seit 1936 in Ellingen als prakt. Tierarzt tätig. Im gleichen Jahr heiratete er seine aus Ostpreußen stammende Frau Gertrud, die ihm stets tatkräftig zur Seite stand und den Freiraum für sein weit gefächertes Wissen ermöglichte. Der Ehe entstammten drei Söhne (alle bereits verstorben) und eine Tochter. Wilhelm Blendinger wechselte 1954 zur Veterinärbehörde. Mit zunehmendem Alter wurde er sehbehindert. Er starb durch einen Reitunfall während einer Herbstjagd.


Wirken

Blendinger entwickelte und verbesserte zahlreiche Geräte in der Großtierchirurgie, z. B. erfand er Fixationszangen, mit deren Hilfe eine Fremdkörperoperation am stehenden Rind ohne Assistenz ermöglicht wurde. Auch bei der Durchführung des Kaiserschnitts bei Pferd und Rind gelangen dem Spezialisten in Zusammenarbeit mit anderen Tiermedizinern Verbesserungen und erfolgreiche Methoden. Schon 1949 gelang ihm der erste Kaiserschnitt bei einer Stute, die dann ihr Fohlen problemlos aufziehen konnte. Er führte erfolgreiche Kaiserschnittoperationen beim Rind in Rückenlage in der Linea alba durch. Zahlreiche Erfindungen von besonders geeigneten Instrumenten für geschickt durchzuführende tierärztliche Verrichtungen und außergewöhnliche Heilmethoden (z. B. Jod-Konzentrat-Osmose-Infusionen gegen Kinderlähmung) bescherten bald dem „in Mittelfranken tätigen Praktiker wegen seiner genialtalentierten Persönlichkeit einen legendärer Ruf.“ (B. Buff, s. u.)

In über 70 Veröffentlichungen hat W. Blendinger das Wissen eines Praktikers für die Praxis anderer Kollegen zugänglich gemacht. Die in vielen Lehrbüchern beschriebenen Instrumente und Methoden „nach Blendinger“ zeugen noch heute von der Nachhaltigkeit seiner Erkenntnisse. Die „Blendinger-Nadeln“ wurden – wie mehrere seiner vorherigen Geräte – als Patent anerkannt. Das sind chirurgische Nadeln zur Intrakutannaht der Rinderhaut, die bei jeglichen Operationen am Großtier geschätzt werden.

Besonders intensiv widmete sich Wilhelm Blendinger allen Bereichen um das Pferd. Von der Gesundheit dieser Gattung über Heilung und Krankheiten, Zucht und Haltung, Nutzung und Sport beschäftigte ihn besonders die Anwendung optimaler Hufbeschläge. Darüber hinaus verfasste er naturphilosophische Betrachtungen über Ursprung, Aufstieg und Niedergänge der Kulturen. Seine Bücher „Psychologie und Verhaltensweisen des Pferdes“ und „Menschen, Pferde und Kultur“ sowie „Gesundheit und Krankheiten des Pferdes“ verdeutlichen die Nachhaltigkeit des Engagements des Verfassers.

Nach dem Zweiten Weltkrieg (1946-1948) war Blendinger als Stadtrat und Zweiter Bürgermeister von Ellingen wesentlich auch an dessen Wiederaufbau beteiligt.


Würdigung und Auszeichnungen

„Zusammen mit Dr. Bergler gehörte Dr. Blendinger zu den großen Freunden der Pferde, der ihr Wesen verstand wie selten jemand. Vielen Landwirten rettete Dr. Blendinger durch Operationen ihre Tiere.“ (Weißenburger Tagblatt, s. u.)

Verleihung des Dr. med.vet. honoris causa der Ludwig-Maximilians-Universität München für seine veterinärmedizinischen Verdienste

Dammann-Medaille der Tierärztlichen Hochschule Hannover (= höchste Ehrung)

Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (1980 – überreicht an die Witwe, da Blendinger kurz vor dem bereits festgelegten Termin tödlich verunglückte)

Darüber hinaus Ehrung mit zahlreichen Auszeichnungen durch viele europäische veterinärmedizinische Ausbildungsstätten


Quellen:

BUFF, Bruno: „Zum 100. Geburtstag von Dr. h.c. Wilhelm Blendinger“ in: Rundbrief Nr. 16 der Alumni der Münchner Tierärztlichen Fakultät, München 2009 und Auskünfte von B. Buff an Ulf Beier im März 2014

Weißenburger Tagblatt vom 28. Oktober 1980 und vom 8. Dezember 1980


Der/die Kontrollierende bei Wikipedia geht bei der Bevölkerung des Altvatergebirges von der falschen Voraussetzung aus, es habe dort vor 1945 eine nennenswerte tschechische Bevölkerungsgruppe gegeben, die tschechische Flurnamen und damit Bergnamen hatte. Die Statistiken widerlegen dies. z. B. für die Volkszählung vom 31.12.1910: 1. „Österreichische Statistik“; Hsg. von der K. K. Statistischen Zentralkommission, Wien; 1. Band 2. Heft und 2. Band, 1. Heft; Wien 1913/14 – 2. „Spezialrepertorium von Mähren“, Hsg. von der K. K. Zentralkommission, Wien 1918 – 3. „Die Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910 in Schlesien nach Bevölkerungszahl, …, Umgangssprache,…; Hsg. vom Landesstatistischen Amte; Troppau 1912 (gemeint ist Österreichisch Schlesien), und ebenso die Statistiken der Tschechoslowakischen Republik von 1921 und 1930.

Die zweisprachige Karte von 2006 ist kein Beweis für frühere Zweisprachigkeit. Eine zweisprachige Karte vor 1914 ist mir nicht bekannt.

Nachdem Sie eine Begründung bei der Wortkonkordanz ablehnen, warum es für das Altvatergebirge deutsche Flurnamen gibt, greife ich Ihren Gedanken auf, dies als Untermauerung des ersten Satzes des Stichpunktes „Bevölkerung“ zu tun und als Fußnote zu ergänzen: Laut K. K. österreichischer Volkszählung von 1910 gab es im Altvatergebirge über 99% deutsche Bevölkerung. Der tschechische Bevölkerungsanteil lag in den damaligen Gerichtsbezirken Freiwaldau, Freudenthal, Mähr. Altstadt, Römerstadt und Wiesenberg unter 0,1%.

Und statt des Satzes „Daneben siedelten sich verschiedensprachige …“ empfehle ich treffender, weil die Aussage diese Satzes nicht wirklich greift: „Nach 1919 bildete sich in den Städten eine tschechische Minderheit, die sich vorwiegend aus Staatsbeamten bzw. -bediensteten und deren Familien (Bahn, Post, Polizei, Finanz-, Forstverwaltung, Straßendienste usw.) zusammensetzte. Sie schwankte zwischen 1,7% in Römerstadt (Rýmařov) und 6,2% in Freiwaldau (Jeseník) [2] 1938 nach dem Anschluss dieses Gebietes an das Deutsche Reich wurden diese Bevölkerungsgruppe von der Prager Regierung wieder zurückgerufen und ins Landesinnere versetzt.

1945/46 wurde die deutsche Bevölkerung des Altvatergebirges aufgrund der Beneš-Dekrete enteignet und vertrieben. Sie gelangte vorwiegend in die damalige US-amerikanische oder Sowjetische Besatzungszone, zu einem kleinen Teil auch in andere Teile der späteren Bundesrepublik Deutschland oder Österreichs. Den Bevölkerungsverlust …“

Die Binnenwanderung galt wohl in erster Linie für die Städte, die Dörfer litten eher unter Landflucht.

Zum Hinweis auf den Namen Moskau usw.: Ich kann wohl unterscheiden, was ein Exonym für eine weit bekannte Stadt ist und ein Name für einen bewaldeten Berg im Altvatergebirge. Und ein Gelehrtennamen für ein ganzes Gebirgsmassiv ist eben noch kein Name für die vielen großen und kleinen Berge und Hügel. Schriftliche Belege für originäre tschechische Bergnamen im Altvatergebirge (gemäß alter Urbare oder Giltbücher, mindestens aber vor dem Theresianischen Kataster ab 1750 ff bzw. Landkarten vor 1900, Maßstab 1:200.000 oder größer) wurden von Ihnen noch nicht genannt. Der Name des Kerpernik (Betonung auf der 2. Silbe) ist umstritten, ob urspr. slawisch oder eine Verballhornung aus der gebirgsschlesischen Mundart von Ge-BÄREN-ich (mit Pluralprä- und Pluralsuffix sowie Anlaut- und Auslautverhärtung). Ich halte das für eine pseudowissenschaftliche Erklärung, habe aber nicht die Zeit zur Überprüfung.

Mir ist nicht klar, welche höhere demokratisch legitimierte Autorität Sie zur Missachtung des KMK-Beschlusses von 1991 über den Gebrauch der geografischen Namen außerhalb Deutschlands berechtigt – ein einstimmig gefasster Beschluss der Kultusminister, die 16 demokratisch gewählte Landesregierungen vertreten. Diese von Ihnen geübte Praxis steht im Widerspruch zu „den internationalen Gepflogenheiten“, wie es in diesem Beschluss heißt (vgl. Handhabung in Italien, Spanien, Frankreich …).

Damit beende ich die für beide Seiten zeitraubende Diskussion und konzentriere mich wieder auf den Kontakt zu den tschechischen Wissenschaftlern in Prag, Budweis, Eger und Karlsbad, bei denen Tatsachen nicht mehr gerechtfertigt werden müssen und die KMK-Richtlinien längst geübte Praxis sind.

Fußnoten

  1. Hunderte von Namen müssten genannt werden, wollte man auch den Ortsnamen Berg erfassen.
  2. Volkszählung vom 01.12.1930


Die Formulierung bei der tschechisch-deutschen Wortkonkordanz „Da das Altvatergebirge seit seiner Erschließung auch deutschsprachiges Siedlungsgebiet war, existieren für die geographische_ Angaben deutsche Entsprechungen.“ ist irreführend. Laut k.u.k. österreichischer Volkszählung von 1910 gab es im Altvatergebirge außer der deutschen Bevölkerung keine nennenswerten nationalen Minderheiten und damit keinen Grund für tschechische Bergnamen, so wenig wie für deutsche Flurnamen im tschechischen Sprachgebiet. Man denke an die Immobilität und den niedrigen Bildungsgrad der vorindustriellen Bevölkerung. Warum sollte man da für Berge in Gegenden, in die man gar nicht gekommen ist, anderssprachige Bezeichnungen erfinden? Erst im Zuge des aufkommenden Nationalismus (2. Hälfte 19. Jh. /1. Hälfte 20. Jh.) sind Exonyme entstanden. Lediglich für das ganze Bergmassiv gibt es seit dem Altertum Gelehrtennamen in Griechisch und Latein, später auch in Deutsch, Tschechisch und anderen Sprachen.

Dabei sind deutsche und tschechische Namen oftmals Übersetzungen.“ ist wissenschaftlich nicht haltbar. Da originäre tschechische Bergnamen für das Altvatergebirge fehlen, gab es auch keine deutschen Übersetzungen. Wer originäre tschechische Bergnamen angibt, sollte die schriftlichen Belege nennen können.

Die korrekte Formulierung für die Begründung der deutschen Bergnamen sollte daher lauten:

Da das Altvatergebirge seit seiner Erschließung bis 1945/46 deutsches Siedlungsgebiet war[1], gibt es für alle Berge auch deutsche Namen. Folgende Aufstellung soll das Zuordnen der Namen für die Hauptgipfel und Pässe erleichtern.

Ein Verzeichnis der deutschen Bergnamen steht am Ende dieses Artikels in der tschechisch-deutschen Wortkonkordanz.

Fußnoten

  1. Laut k.u.k. österreichischer Volkszählung von 1910 gab es im Altvatergebirge über 99% deutsche Bevölkerung. Der tschechische Bevölkerungsanteil lag in den Bezirken Freiwaldau, Freudenthal und Mähr. Altstadt unter 0,1%.