Benutzer:Ubeier

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über mich

Jahrgang 1941, in Weißenburg seit 1971; verheiratet, zwei Söhne, drei Enkel

im Ruhestand, vorher Studienrat an der Realschule Weißenburg

bereits bearbeitete Themen

Altmühl, Brombachsee, Igelsbachsee, Hahnenkammsee, Schwäbische Rezat, J.Lidl, Fr. Liebl, Dr. Otto "Leo", E.Model, Ergänzung Dettenheim u. R. Nebel, Friedrich-Ebert-Str., J.Schieder, G.Demel, Anlauter, 5 Artikel v.H. Spitschka, Rennweg, SL WUG, Wohnstättennamen, Wülzbg.-Gedenkst., Heimatbücherverz., Bahnhofstr., Karl IV., Landschaftsbild

in Arbeit

Die Schambach

mundartlich meist nur booch oder schamibooch (männlich); amtlich: die Schambach (weiblich)

Lokalisierung:

8 km langer Bach links zur Altmühl, die wiederum zur Donau fließt. Der Bach entspringt in Suffersheim in zwei kräftigen Karstquellen, der Kirchbach- und Steinriegelquelle (462 m üNN)). Der Kirchbach mündet nach etwa 150 m in die Steinriegelquelle. Sie ist die bedeutendste natürliche Quelle im heutigen Stadtgebiet und ist bisher noch nie versiegt, weshalb Suffersheim auch keinen Feuerlöschteich hatte. Die Steinriegelquelle wurde 1905/07 gefasst und deckt bis heute einen wesentlichen Teil des Weißenburger Wasserbedarfs. Ein langer Stollen unterquert die Europäische Hauptwasserscheide, und das Wasser wird in einem unterirdischen Behälter in der Schönau in Weißenburg gesammelt und aufbereitet. Darüber hinaus war das Wasser aus der Steinriegelquelle auch für die Befüllung der Dampflokomotiven am Treuchtlinger Bahnhof sehr wichtig. Das Weißenburger und Treuchtlinger Stadtwappen beiderseits der gefassten Quelle erinnern an diese Bedeutung.

Bei der Schneeschmelze und in feuchten Jahren erfolgt auch der Abfluss im oberhalb gelegenen, sonst trockenen Laubental an der Oberfläche. Die Schambach mündet westlich der Bundesstraße 2 im Treuchtlinger Ortsteil Dietfurt i. Mfr. Unmittelbar westlich der Bundesstraße wird in einem Abzugsgraben, der im 19. Jahrhundert angelegt wurde, Wasser für den Augraben abgeleitet. Dieser kommt aus dem Schambachried und hatte oft zu wenig Wasser, um die drei an ihm gelegenen Mühlen anzutreiben, nämlich die Kohlmühle, die Lehnleinsnmühle un die Kästleinsmühle.

Ortsnamen:

Schambach, Ortsteil von Treuchtlingen →Schambach, Ortsteil von Riedenburg

Belege:

1057-75 Scammaba – 1214 Schammach – 1341 Schambach[1] – 1721 Der Schambach[2]

Kommentar:

Zur Unterscheidung von den beiden anderen Schambächen im Naturpark Altmühltal auch als Treuchtlinger Schambach bezeichnet.

Obere Papiermühle

Deutung:

Der Name ist gebildet aus ahd. -aha > mhd. -ahe (= fließendes Gewässer); das Bestimmungswort gehört zu einem Adjektiv *skam (= kurz).[3] Der weibliche Artikel für den Bach erinnert an die alte Bedeutung.

Parallelnamen:

Gewässernamen: s. nachfolgende zwei Bäche; außerdem: Schambach, Nebenfluss der Unstrut;

Ortsnamen: Schambach: 1. Kr. Rosenheim, 2. Kr. Straubing-Bogen, 3. b. Kipfenberg (s. u.), 4. b. Passau; 5. b. Eschwege in Hessen; Schammach: 1. Kr. Ebersberg, Obb., 2. b. Biberach (Riss)

[1] alle Angaben bei STRASSNER, s. a. O., S. 59

[2] Nova Comitatus Pappenheimensis Tabula s. a. O.

[3] nach STRASSNER, s. a. O., S. 59



Die Mundart im Weißenburger Raum

Entwicklung und Stellenwert

Mit Recht könnte man fragen, ob es noch zeitgemäß sei, über die Besonderheiten unserer Mundart nachzudenken. Unsere Gegenwart erhebt die Hochsprache zur einzigen Norm, die Massenmedien tragen konzertiert dazu bei, Zuwanderungen verwässern den althergebrachten Wortschatz, und mit der raschen Abnahme der landwirtschaftlichen Betriebe entfällt der Hauptgarant für die Pflege überlieferter sprachlicher Eigenheiten.

Desto überraschender wirken die Erfahrungen von Gottfried Mertens, Weiboldshausen, Ende des 20. Jahrhunderts beim Bestreben, in einer Momentaufnahme für den Bereich Oberhochstatt-Niederhofen-Kehl das noch vorhandene Vokabular, Sprüche, Redensarten und andere sprachliche Bestände zu erfassen und zu ordnen. [1] Auch über die genaue Aussprache eines einzelnen Lautes wurde lebhaft diskutiert, und in der Tat hängt gerade an einem solchen Detail oft die Entscheidung, aus welcher der großen Mundartgruppen ein Wort ursprünglich stammt.

Die Aussage: „Unsere Mundart ist fränkisch", trifft nämlich in dieser Bestimmtheit nicht zu. Soweit wir im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen groß wurden, befinden wir uns in einem sprachlichen Grenzgebiet, wie es deutlicher in der gesamten Bundesrepublik kaum auftritt. Auf engstem Raum strömen Elemente des Fränkischen, des Alemannischen und des Bairischen zusammen. Man spricht von einem Überlagerungsraum (Interferenzraum), aus dem sich eine fränkisch dominierte Mischung ergibt, die freilich von Ort zu Ort schon anders klingen kann. Gehen wir zunächst auf die hier feststellbaren Wurzeln der genannten Hauptmundarten ein.

Alemannische Wurzeln

In der Sprachforschung gilt für unseren Raum, dass die alemannisch-schwäbischen Bestandteile historisch gesehen die ältesten sind, wie sich das auch aus der Besiedlungsgeschichte der frühen Völkerwanderungszeit ergibt (ab dem 4. Jahrhundert nach Christus). Lobt man z. B einen Metzger: „Du hast die besten Würste", so würde das im östlichen-zentralfränkischen Raum um Nürnberg klingen: „Du host die bestn Werscht." Bei uns dagegen: „Du houscht die beschtn Wierscht". Man beachte, wie das „st" stets zu „seht" (eigentlich „schd") wird. Diese Eigenart macht uns mit den Schwaben verwandt. Gleichzeitig klingt im obigen Beispiel noch etwas Unfränkisches an: Ein reinrassiger Franke sagt für „Wurst/Würste" üblicherweise „Worst/Werst", der Schwabe jedoch „Wuerscht/ Wierscht". Kein Wunder also, wenn uns andere Franken aufgrund unserer Aussprache sofort dem südlichen Grenzbereich zuordnen können.

Nordbairische Wurzeln

Wenn auch Oberbayern nicht weit ist und ab Raitenbuch mundartlich ein deutlicher Ruck ins Bairische hinüber hörbar wird, können wir auf Anhieb keine typischen Anklänge feststellen. Zur Erläuterung: Das „Nordbairische" bedeutet grob vereinfacht so viel wie das „Oberpfälzische", und in dieser Hinsicht haben wir wider Erwarten einiges zu bieten. Es geht weniger um den Wortschatz, wie z. B. den Ausdruck „Schtraucha" für Katarrh, als vielmehr um die Selbstlaute, die uns verraten: „Spät/nähen/gefährlich.." wäre fränkisch „Schpät/nähn/gfährli...", bei uns aber hört man ,,Schbat/nahn/gfahrli...".

Die „Gemeinde/Geiß/heißen..."(fränkisch „Gmaa/Gaaß/haßn..") klingt in Oberhochstatt-Niederhofen-Kehl „Gmoa/Goaß/hoaßn..." und hinter Burgsalach „Gmoi/Goiß/hoißn...", also noch etwas oberpfälzischer! Auch Wortendungen verraten uns. Fränkisches „machn/waafm (=daherreden)/Hofm (=Topf)..." lautet hier „macha/waafa/Hofa..."

Wenn dann noch lieber zu löiber, Brühe zu Bröih, Bube zu Bou oder lassen zu louern wird, erahnen wir, wie weit wir vom eigentlich Fränkischen entfernt sind. Wir finden ja die letztgenannten Laute in weiteren Dutzenden, ja Hunderten entsprechender Wörter: Der Satz: „Junge, wo hast du denn das Brot hingetan?" würde hier klingen: „Bou, wou houscht'n nou des Brout zoutou?"

Fränkische Wurzeln

Es ist vor allem das Vokabular, das wir weitgehend von den Franken übernommen haben. Deren Vordringen war in historischer Zeit nicht aufzuhalten. Das Gebiet um Weißenburg und nordwärts etwa entlang der Rezat bildete im Hochmittelalter eine Art Stammesgrenze: Im westlich gelegenen Sualafeldgau herrschte Fränkisches vor, im östlichen Nordgau Bairisches. Unser Gebiet entwickelte sich zu einer Kontaktzone, in der sprachliche Vermischungen nicht ausblieben und bis heute zu einem fränkisch diktierten Mundartgemenge führten.

Auch einzelne Laute verraten den Franken in uns, z. B. p/t. Ein rein fränkisches Wörterbuch käme ohne diese beiden Konsonanten aus, da sie immer „weich", al so b/d gesprochen werden. Wo wir hochdeutsch in der Wortmitte oder am Wortende k/ck finden, setzt der Franke ein schlichtes „g". „Dreckig / Rock / trocknen.." klingt folglich „dreggerd, Ruug/driggna.."

Es fällt normalerweise kaum auf, dass ein hochsprachliches „g" am Wortende sehr oft zu einem „ch" wird. „Schlag/Weg/arg/steigt.." lautet absolut fränkisch „Schlooch/Weech/arch/schteichd..."

Den letzten dieser Ausdrücke vermag der Leser in dieser Schreibweise kaum wiederzuerkennen, daher wird an dieser Stelle um Verständnis dafür gebeten, dass in der später folgenden Wortsammlung versucht wird, die mundartliche Aussprache der Hochsprache anzupassen.

Andere Wurzeln

Als nach dem 30jährigen Krieg (l 618-1648) unsere verwüsteten, verödeten Dörfer von den Exulanten aus dem „Ländlein ob der Enns" wiederbesiedelt wurden, hätte man erwarten müssen, dass sich ein neuer Zungenschlag, neues Vokabular einnisten oder gar durchsetzen werde. Bei uns ist jedenfalls eine derartige Änderung nicht nachweisbar, und die Sprachforscher stehen vor einem Rätsel.

Dagegen haben die oft durchziehenden französischen Truppen und der modische Hang der Barockfürsten für das Französische als elegante Konversationssprache das Ihre getan, um unseren Wortschatz nicht unbeträchtlich zu erweitern. Wer sich aufs Kannabett (frz. canape) legt oder in das warme Kaffernäidia (frz. cabinet) im Wohnzimmereck, bedient sich ebenso französischer Ursprungswörter, wie wenn er z. B. Scheesn, Fouderaschi, Parasol, Schandarm oder Portmanee sagt.

Einiges blieb auch aus dem Jiddischen, wenn beispielsweise „Schmu" getrieben wird oder jemand „Massl" hat.

Auch in der Gegenwart geht die Vermengung weiter. Humorvolle Geister behaupten zu Recht, es sei die Erfindung des Automobils und des Motorrades gewesen, die das frühere dörflich-enge Kommunikationssystem aufgeweicht habe. Man heiratete seither tatsächlich häufiger nach auswärts oder ,,herein", so dass z. B. in Oberhochstatt Klänge vernommen werden, die früher ausschließlich in Burgsalach, Nennslingen usw. gebräuchlich waren. Heute tut man sich schwer, sprachlich „reinrassige" Einwohner zu finden, die imstande sind, ursprüngliches und abgewandeltes Sprachgut präzise zu unterscheiden. Solange es aber noch solche Zeitgenossen gibt, sollte der heimische Sprachschatz auch auf geeigneten Tonträgern festgehalten werden.

Die mundartliche Aussprache kann sehr vielfältig sein. So wurden an Ulf Beier, Weißenburg, von seinen Realschülern (Geburtsjahrgänge 1985 bis 1992) allein für das Wort Kuchenteig folgende Formen herangetragen:

Kouchadoich (Raitenbuch, Biburg, Bergen)

Kouchadoag (Burgsalach)

Kouchadoach (Oberhochstatt)

Koungdoach (Alesheim)

Koungdoag (Haardt)

Koungdåhg (lang gesprochenes dumpfes a) (Alesheim, Gundelsheim/Altm., Stirn)

Koungdaich (Massenbach)

Auch verschiedene Aussprachen im gleichen Dorf sind möglich. So kann man gut verstehen, wenn Mundartforscher von einem „Überlagerungsraum“ (Interferenzraum) sprechen, also einer Gegend, in der sich einzelne Dialekte überschneiden, wie oben dargestellt.

Auf der Suche nach deutlichen Sprachunterschieden zwischen den Orten Oberhochstatt-Niederhofen-Kehl wird man kaum fündig, zumal sich Niederhofen und Kehl so gut wie gar nicht voneinander abheben. Eher gibt es Unterschiede zu Oberhochstatt, und selbst hier scheinen kleine Abweichungen zwischen dem oberen und dem unteren Dorf (ohne Siedlung) zu bestehen. Nach Aussage von Gewährsleuten spricht man in Niederhofen/Kehl z. B. Feddern (Feder),Bloud (Blut), Schorß (Georg), macha (machen), nu kanner (noch keiner), nä (nicht wahr) af des kummt's u", dagegen in Oberhochstatt häufiger „Fäder, Bluad, Gerdi, mocha, nu koana, ned, af dis kummt's u". Kaum merkliche Differenzen also, während die Unterschiede zu den östlichen Nachbardörfern beträchtlich werden.

Es wäre schade, wenn unsere mundartliche Ausdruckskraft einem schleichenden Dahinsiechen verfallen würde. Kenner und Liebhaber unserer überlieferten Redeweise staunen immer wieder, wie es Leuten mit einfachstem Wortschatz gelingt, selbst bei schwierigsten Problemen in kurzer, prägnanter Form die Sache auf den Punkt zu bringen und den Nagel auf den Kopf zu treffen. Ein hochdeutsch Sprechender müsste manchmal zwei Seiten Text verfassen, um alles das auszudrücken, was ein Einheimischer mit Unterstützung des Gesichtsausdrucks, der Betonung und der Gestik oft in einem einzigen kurzen Satz unterbringt. Und dann die herrliche Lautmalerei! Gemeint sind Wörter, die man deuten kann, wenn man sie zum ersten Mal hört, weil sie Bewegungen oder Geräusche bereits beinhalten: Schuggln / weggln / noddln / niffln bzw. sottern / pfopfern / bobbern / brotzln... Vergessen wir vor allem die treffenden Spottnamen, die deftig übertreibenden Vergleiche und die mit schwarzem Humor gewürzten, Redensarten nicht, denen in den einzelnen Unterabteilungen gebührender Platz eingeräumt wird, wenngleich es unmöglich sein wird, alles aufzulisten, was der Erwähnung wert wäre.


Unter den Weblinks

Mundart im Weißenburger Raum: Hauptwörter (Nomina)

Mundart im Weißenburger Raum: Tätigkeitswörter (Verben) und Eigenschaftswörter (Adjektive)

Mundart im Weißenburger Raum: Redensarten, Sprichwörter und Richtungsbezeichnungen

sind Hunderte von typischen Mundartausdrücken zu finden, in denen viel Humor steckt.

Fußnoten

  1. MERTENS, Gottfried: Die heimische Mundart, in: Oberhochstatt - Niederhofen - Kehl 899 - 19999. Weißenburger Heimatbücher Band 6,Weißenburg 1999, S. 355
   Normal  0  21

Mundartlicher Wortschatz in Oberhochstatt, Niederhofen und Kehl



Hauptwörter (Nomina)

Tiere

Stier - Humml

brüllende Kuh - Bläixn

Jungkuh nach dem ersten Kalben - Anderling

rechter Zugochse - Handochs

linker Zugochse - Saddlochs

rechte Seite - Handseidn

linke Seite - Saddtlseidn

schlechtes Pferd - Schindheider

Muttersau - Ranz, Lous, Zuchtl

Eber - Saubär

Kater - Katzerkoder, Bember

Katze - Maunzerla

Stubenlamm – Stumbetzl

läufige, unterwürfige Hündin - Matz

Erpel - Anderich Gans -Guus Hahn - Gieger Pute - Biebern

]ungtiere:

Fohlen - Heisera Kalb - Mockera, Hummera Ferkel - Suggerla Lamm - Betzerla Zicklein - Hebbera Entchen - Schlickerla Gänseküken - Husserla Hühnerküken - Zibberla Putenküken - Bieberla Bienen - Ima (von Immen)

Wühlmaus - Höllermaus Marder - Moder Ratte - Ratz Kröte - Hietsch Krähe - Kroua Elster - Hatz Hornisse - Hurnaisn Ohrwurm - Ouernhöller Bremse - Bräma

Regenbremse - blinda Mucka Kohlschnake - Habergoaß

Tierkommandos:

Nach rechts - Hot(num)!

Nach links - Wiesterher(um)

Weiter! - Wüa!

Halt! - Brrr! (Pferde), Ölha! (Rinder)

Tierexkremente:

Rossbolln, Köidreeg, Hosnbebberli, Schouf bebberli

Tierrufe

Gänse - Husserli-hus-hus-hus Alli-alli-alli Enten - Schlickerli-schlick-schlick Hühner - Zibberli-zib-zib-zib Puten - Bieberli-bieb-bieb-bieb Pflanzen, Pflanzenteile

Getreide - Troad

Weizen – Woazn

Strohbüschel - Wisch

Spreu - Gsud

Stoppeln - Stupfl

Ähre - Echerla

Kartoffeln) - Äbir(n)

Dörrobst - Hutzln

Kerngehäuse (Obst) - Butzn

Futterrüben - Roum (hell), Rangers (bunt)

Herbstrüben - Stupflroum

Kohlrabi - Kohlram

Gelbe Rübe - Gelleroum

Gurke - Kimmerling

Petersilie - Päiterla

Schnittlauch - Schnietling

Majoran - Masseru

Veilchen, Stiefmütterchen - Veicherla

Walderdbeere - Brischtling Bucheckern - Boucherli Hagebutte(n) - Hiftn Schlehe - Schläicha Weißdornfrucht - Melkibberia Wald - Hulz

Waldrand - Vürsam (= Vorsaum) Föhre, Kiefer - Ferra Zapfen - Moggl Fichtenharz - Fäichtnpeech Birke (zum l. Mai) - Moia Rinde - Schwartn (auch: Abfall) Wipfel - Kupfa Stammstück - Briggl Pfosten - Stickl Ast/Aste - Noscht/Näscht Wurzelstock - Stuuk Zweige - Wiedl Reisigbündel - Welln Baumstamm, auch gesägt - Schrout Obstschale - Schelfa Baumscheibe - Roller

Löwenzahn (Mz.) - Milchstöck

Malvenfrüchte - Katzerköichli Sumpfdotterblume - Boochbumbern Hahnenfuß - Hennafouß Nelken - Nacherli

Bachnelkenwurz - Schloutfecherla Lerchensporn - Göckeria Glockenblumen - Fingerhöit Gänsedistel - Milchdischtl Ackerwinde - Bindling Klebriges Labkraut - Kläbern Melde, Gänsefuß - Moldn Bärenklau - Sailabbm

Schachtelhalm - Ziekraut (= Zinnkraut) Windhalm - Schmelcha Schilf, Hochgräser - Schloodn hohe Ampferarten - Strupfaworz, Heckwindn Waldrebe - Läidl

Korinthen - Weiberli (= Weinbeerchen) Duftblatt gegen Schwindelgefühle, ins Gesang- buch eingelegt - Schmeckerla Flieder - Waidschholler

Haus und Hof Elektrifizierung - z'Elektrisch Sparren – Rofa

Biberschwanzziegel - Daschn

Giebel — Glatzn

Futterboden - Fouderbedla

Wohnzimmer - Stum

oberes Vorzeigezimmer - schäi Stum

unterer Flur - Denna

oberer Flur - Suler

Dachboden - Budn

Getreideboden - Droadbudn

Schürloch - Ufaluch

kleines Wohnzimmerabteil - Kaffernäidla

(= Kabinettchen)

kleines schlechtes Haus - Kalubbm

Austragshäuschen - Korb

Hofreite - Hufrad

Scheune - Stodl, Scheunenflur - Stodldenna

Öffnung in der Scheune zum l. Stock - Go-

wererdluch

l. Stock (Scheune) – Gowererd

Öffnung zum 2. Stock - Gschpier

ebenerdiges Scheunenabteil – Verdl (Viertel)

Schweinetrog - Saibarrla

Brühtrog (Schlachten) - Bröihdruch

Brettgestell(Schlachten) - Schrong

Trogkratzer – Druchscharrn

Aschekratzer - Krucka

Gießkanne - Schbretzer

Schrubber - Schrobber

Hausschuh(e) - Socka

Leisten hierzu - Loaschd

Handschuhe dazu - Faischtl

kleine Schusternägel - Däcksnacherli

Zimmermannsnagel - Ratzerschwunz

Mörtel - Dreeg

Breite - Breadn

Höhe - Häich

kleine Pfeife - Bieb

Gesangbuch - Gsungbouch

Gänseflügel - Fläderwusch

Schrank — Bhalder, Kaschdn

Sofa - Kannabedd

Schemel - Schammerla

Textilien, Bekleidung

Strickzeug - Gschdrickerd Tuch(ware) - Zaich Tuchweber - Zaichmacher Arbeitsjacke - Kiedl

Schürze - Fleek

Gehrock - Gäischd-hindri

Werktagsgewand - alltochis Kload

Sonntagsgewand - sunntochis Kload

altes Schuhwerk - Ladschn

Mütze - Kabbm

Bommel - Dolln

Hosen-, Rocktasche - Sook

Handschuhe - Handschi

dgl. mit freien Fingern - Schlupfer

Lätzchen - Goaferbaddl

Waschlappen - Obutzhadderla

für Kinder

Saugfasche - Luddl Schnuller - Batzer Halskettchen - Batter Puppe - Dogga

kleines Spielförmchen - Schisserli Murmeln - Schusser Osterlamm - Ouschterbetzl Schaukelpferd – Schuggagal (= -gaul)

Gefäße

Schmalztopf- Schmolzhofa

Nachttopf- Nochthofa

Blumentopf- Bloumascherm

Bratreine - Schiffla

Gefäßgriff- Hundhieft (= „Handhebe")

Tasse - Scholn

Tüte - Scharmitzl

Bierkrug - Seidia

walzenförmige Tonflasche - Ludderkrouch

Tongefaß zum Entrahmen - Weidling

Korb - Grätzn

Flickkörbchen - Grätzla

Rückentragkorb - Körm

Wännchen, weiter Heukorb - Wandla

Melkeimer – Melk-öldn

Gefäß für geseihte Milch - Melkstitzn

zweihenkeliges Tränkwännchen - Brandla

Holzfass - Buddn

Flasche - Buddl

Traglast (z. B. Holz) - Dracherd

geflochtener Brotkorb - Bochwandla

Schildchen, Etikett - Babberla, Blebberla

Pökelfleischgefaß - Schbundfoß

Krautfass – Kraudskoufa

Feldarbeit:

Mähbreite - Mohdn

zusammengerechte Gras-, Heuwalze - Schloua

tägl. Grünfutter - Fouderaschi

volle Fuhre - Fartla

Ackerzeile - Bifang

Zeichen gegen Abweidung - Schaab

tiefe Fahrspur - Loas

Böschung - Ranka

Rain - Ra, Roa (als Grenzstreifen)

kleine Vertiefung - Deichtn

Espan - Äischba

Wendefläche zum Pflügen - Uwander

Bereich um das Anwesen - Uwend

Humus - Koud

Jauche - Mischtlach

Langbaum am Wagen - Lungwied

Brettstütze am Waagen - Kipf

Rundbalken (oben) für die Heufuhre - Hai-

baam/Wiesbaam

Festzurrvorrichtung (Heu) - Windn/Löffl

aufgebocktes Heu, Gerüst dafür - Haimandl

Heuernte - Haicherd

Grummet - Grammerd

Joch - Kouh-, Ochsabung

Schöpfeimer - Schapfa

Gerät mit gebogenen Zinken - Häikl

Egge - Iich

Zügel - Laatrema, Laatsaal (= Leitseil)

Peitsche - Goaßl

Sense - Sengs

Haumesser – Schnadderer

Brett zum Mistfestklopfen - Mischtbritschn

Trittspur - Dabber

klappriger Wagen - Schebberskarrn

Kinderwagen, Kutsche - Scheesn

Motorrad (früher) - Pfopferla

Sackkarre - Soogkarrla

Kurve, Krümmung - Rieb

leibliches Wohl

Schinken im Ganzen - Hammer gefülltes Enddarmstück - Dimpfl Salzlauge, Sole - Sul Grieben - Gröiberli Schlachtschüssel - Metzlsubbm Bratwurstmasse - Broudwuerschtg'hack

geräucherte Bratwürste – Schloud-engerli Kraut und Fleisch am Schlachttag – Krauter- fleisch

Rinderschmer - Inschtlett Darmfett (Schwein) - Migger zu wenig Essen – Mong-dratzerla Eier - Gaggerli Bonbon(s) - Guads

Suppe für Mäher (auf dem Feld) - Mohder- subbm

Schaum ausgelassener Butter - Buchti Fleischbrühe mit verkleppertem Ei Brotzlsubbm

Geschmack, unangenehmer Geruch Gschmooch Fischgräte - Gradder Wasserstreifen im Brot - Schbund Pfannkuchen – Amerleddn (= Omelette) Rund-/Langbrot - Loab/Kipf Brotende - Scherzla

Weißbrotstreifcn zum Eintauchen - Dunggerla Hefebrot in der Bratreine - Hofamuh Sauerteig - Hiefl Milchsemmel - Weckla Fladen vom Brotteigrest - Blooz (klein, rund)

Hitzkoucha (auf dem Blech) Holunderblütenpfannkuchen – Hollerschdreibli Suppenbiskuit - Hupfaf

Fettgebackenes (kissentörmig) - Striezl, Kupf- kissli (rund ausgezogen) - Köichla

(Zufallsformen) - Faierschbozn belegter Hefekuchen vom Blech - Krapfm Rohrnudeln - Baunzer Hcfeteiggebäck - Nudl missratenes „Köichla" - Duutschn Backmenge - Bäch Nudelholz - Wörglhulz

rau gewordene Hefeteigoberfläche - Ruffern Kartoffelpuffer - Backers Kartoffelbrei - Stopfer kleine Kartoffelnudeln – Äbir-schobberli Brat-, Röstkartoffeln - g'schmalzne Äbir(n) zerstoßene Kartoffeln in der Reine - Äbirsterz

Jahr und Tag

Wetter: Schneewehe - Gawindn

heftiger Schauer - Butzer Spritzer - Schbruuz Regenschirm - Parasol (frz.)

Tages- und Jahreslauf

Vesperbrotzeit - Gaabroud

Heißhunger - Gaahunger

Zeit nach Feierabend, feiertags - Sitzwal

Montag - Mandi

Dienstag (früher) - Aftermandi

Mittwoch - Migdi

12 Tage zw. Weihnacht und Dreikönig - Undernächt

11. November - Rollermärdl

Weihnachtsgeschenk, "schöne Bescherung" - Grischkindla

Taufe - Kindstaff

Hochzeit - Hougserd

Pate - Dudla

Schwiegersohn - Tochtermuh

Trauzeuge - Äiernvoder

l. Brauttanz - Braidldanz

Beerdigung - Leicht

Sarg - Doudndrucha

Teuerung - Daierzeit

Sonstige Personen

Neffe, Nichte - Gschwistrerkind deren Kinder - Gschwistrerkindkinder Kusine - Bas Großvater - Herria Großmutter (früher) - Ufferla Großknecht - Stangareider Kleinknecht - Schobber Dienstboten - Äiholdn Gesindel - G'schwardl Gruppe - Schlassn Polizist - Schandarm (trz.) Abdecker - Schinder Büttner - Binner Bäcker - Beck Wagner - Wanger Mehlhändler - Melber Schäfer - Schaffer Leinweber - Zaichmacher Zuträger - Schmouser Gemeindebote - Flourer Hausmetzger – Brandmetzger

Gemeindeversammlung - Gmoa Leichenbeschauer - Doudnschauer Leichenbitterin – Leichloderi

Sonstiges

Kopf - Deez

Mundwerk - Schlabbm, Fotzn

Mund (nicht abfällig) - Goschn, Maul

Ohrläppchen – Ouerwatschl

großer Bauch - Wambm, Ranzn

Schweiß - Schwiez

Narbenkruste - Grindla

Schnurrbärtchen - Schnörrla Gelüst – Blang

Brille - Aungglos Schluckauf – Hescher

Katarrh – Straucha

Stimmbandkatarrh – Ziepf

Pickel/Akne - Wimmerla

Pflaster – Babberla

Kranker - Aussecher

Ohrfeige - Schelln, Fotzn, Watschn

Kinderzahn - Hackerla

Kindergesäß – Bobbersla

Kinderhändchen - Batscherla

Achselhöhle - Äichsn

Rausch - Breller

starker Rausch – Zipflrausch

Spiele, Scherz und Zeitvertreib

Blinde Kuh - Blinderlesmaiserles

Pferdchen spielen - Dogalerles

Fangen - Derfangerles

Versteckspielen - Versteggerles

mit Rundholz spielen - horrln

Reifen treiben - roafln

abschlagen – odatschln

Ziehharmonika - Zäihng

Mundharmonika - Fotzerhubl

Trompete - Pfatzn

Bleistift - Bleiweiß

Kerze mit Halter - Golläicht



Wertloses - Krempl, Gschlump/Gschlamp

Gruscht , Graffl, Zaich

schwarzes Geld - Schmugeld

Betrug - Schmu

Plage - Gfredd, Gezaich

großes Glück – Massl

Dahergerede - G'sooch, Gwaaf, G'schmarri

unverständliches Gerede - G'suler

Ausdruck, Spruch - Soocher

Knoten - Knipfer

kleinste Bewegung - Muckser

Langeweile - Zeitlang

Zeit und Lust – Lusum


Schimpf-, Spott- und Kosebezeichnungen

Nach der Redeweise

dümmlich - Soocher

eingebildet (weibl.) - Schnepfa

nicht enden wollend - Soochbrusl

austratschend - Allerweltspatschn, Schmous-

buttn, Gmoaplärrn

großmäulig (männl.) - Schlabbmpäiter

zänkisch - Goaferer, Hoderer,

(weibl.) Biesgurn

nörgelnd - Brotzlsubbm, Brotzlhofa

aufschneiderisch - Windbaidl, Löicherbaidl


wehleidig - Kwaungsn

jähzornig - Hitzablitz, Biesgieger (Kind)

verheult - Flietschla

Nach der Gangart

hastend - Hutzer

nachlässig - Schlorcher, Schlörfler

hinkend - Schecher

ohne festes Schuhwerk - Soggabantscher

schamlos (männl.) - Schmierer, Schnallndreiber

(weibl.) - Zuchtl, Louder, Scherm, Matz

Nach der Körperpestalt

klein - Grischperla, Kümmerer

klein/lieb - Waggerla, Herzerla, Herzerbetzerla

lang/dürr (weibl.) - Haigeing

dick/massig - Pflumpfl (weibl.), Knobbern

(männl)

kränkelnd/wehleidig - Zibberla

Nach Charaktereigenschaften

denunzierend - Bittladrocher böse/gemein (weibl.) - Fetzn, Louder hinterrücks/verschlagen - Duckmauser widerborstig - Krouha, Kratzbörschtn frech - Bankert (Kind), Rutzlöffl

klein/frech/unehrlich - Krawatt, Schlawack,

Schlawiner (von Kroate, Slowake, Slowene)

ungehobelt - Lackl, Krübbl

dumm (männl.) - Säfdl

dumm/lieb - Maicherla, Greinmaicherla

dumm/langsam - Drutschn, Schloufhaum,

Loamsäider, Gerchmicherla, Guusäfferla

naiv - Aschl

langsam - Lahmarsch

lustlos essend - Zefferla

schusselig/zu schnell - Hoschberer

talentlos - Linkadoutsch

hektisch/kindisch - Gischpl

aufgetakelt/puppenhaft - Doggerla

lebenslustig - Schicksn

leichtlebig - Hallodri, Luftikus

geckenhaft - Gogalori

schlitzohrig - Schlack, Striezi

faul - Doochdöib

faul/groß/ungepflegt - Schdrumml (weibl.)

unreinlich - Dreegschboz, Dreegbär

pedantisch - Knäifiesler

raffgierig - Rachsau

trinkfreudig - Saufbold, Schluckspecht

verspielt - Doggerla

asozial - Barackla

arm(selig) - Fregger

feige - Huserdudla

taktlos - Schliffl

Vornamen - soweit deutlich abwei- chend

Andreas - Ander

Barbara - Bäwi

Bartholomäus - Bard

Eduard - Eder

Georg - Schoss (frz.), Gerch, Gerdl

Karl - Karre

Karoline - (Ka)lina

Kaspar - Kabber

Katharina - Kaddl

Leonhard - Läidl

Ludwig - Lubber, Luck

Maria - Mierl

Matthias - Hias

Nikolaus - Nickl

Sophia - Soffern

Wilhelm - Willi, Helm













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