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8 km langer Bach links zur Altmühl, die wiederum zur Donau fließt. Der Bach entspringt in Suffersheim in zwei kräftigen Karstquellen, der Kirchbach- und Steinriegelquelle (462 m üNN)). Der Kirchbach mündet nach etwa 150 m in die Steinriegelquelle. Sie ist die bedeutendste natürliche Quelle im heutigen Stadtgebiet und ist bisher noch nie versiegt, weshalb Suffersheim auch keinen Feuerlöschteich hatte. Die Steinriegelquelle wurde 1905/07 gefasst und deckt bis heute einen wesentlichen Teil des Weißenburger Wasserbedarfs. Ein langer Stollen unterquert die Europäische Hauptwasserscheide, und das Wasser wird in einem unterirdischen Behälter in der Schönau in Weißenburg gesammelt und aufbereitet. Darüber hinaus war das Wasser aus der Steinriegelquelle auch für die Befüllung der Dampflokomotiven am Treuchtlinger Bahnhof sehr wichtig. Das Weißenburger und Treuchtlinger Stadtwappen beiderseits der gefassten Quelle erinnern an diese Bedeutung.
 
8 km langer Bach links zur Altmühl, die wiederum zur Donau fließt. Der Bach entspringt in Suffersheim in zwei kräftigen Karstquellen, der Kirchbach- und Steinriegelquelle (462 m üNN)). Der Kirchbach mündet nach etwa 150 m in die Steinriegelquelle. Sie ist die bedeutendste natürliche Quelle im heutigen Stadtgebiet und ist bisher noch nie versiegt, weshalb Suffersheim auch keinen Feuerlöschteich hatte. Die Steinriegelquelle wurde 1905/07 gefasst und deckt bis heute einen wesentlichen Teil des Weißenburger Wasserbedarfs. Ein langer Stollen unterquert die Europäische Hauptwasserscheide, und das Wasser wird in einem unterirdischen Behälter in der Schönau in Weißenburg gesammelt und aufbereitet. Darüber hinaus war das Wasser aus der Steinriegelquelle auch für die Befüllung der Dampflokomotiven am Treuchtlinger Bahnhof sehr wichtig. Das Weißenburger und Treuchtlinger Stadtwappen beiderseits der gefassten Quelle erinnern an diese Bedeutung.
  
Bei der Schneeschmelze und in feuchten Jahren erfolgt auch der Abfluss im oberhalb gelegenen, sonst trockenen Laubental an der Oberfläche. Die Schambach mündet westlich der Bundesstraße 2 im Treuchtlinger Ortsteil Dietfurt i. Mfr. Unmittelbar westlich der Bundesstraße wird in einem Abzugsgraben, der im 19. Jahrhundert angelegt wurde, Wasser für den Augraben abgeleitet. Dieser kommt aus dem Schambachried, er heißt auch Mühlenbach und bei den Anwohnern schlichtweg "Booch". Er hatte aber vor allem im Sommer oft zu wenig Wasser, um die drei an ihm gelegenen Mühlen anzutreiben, nämlich die Kohlmühle, die Lehnleinsnmühle und die Kästleinsmühle (s.u.). Alle drei Mühlen sind heute jedoch stillgelegt.
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Bei der Schneeschmelze und in feuchten Jahren erfolgt auch der Abfluss im oberhalb gelegenen, sonst trockenen Laubental an der Oberfläche. Die Schambach mündet westlich der Bundesstraße 2 im Treuchtlinger Ortsteil Dietfurt i. Mfr. Unmittelbar westlich der Bundesstraße wird in einem Abzugsgraben, der im 19. Jahrhundert angelegt wurde, Wasser für den Augraben abgeleitet. Dieser kommt aus dem Schambachried, er heißt auch Mühlbach, Mühlenbach und bei den Anwohnern schlichtweg "Booch". Auf der Topographischen Karte 1:25.000 steht Kästleinsmühlbach. Er hatte aber vor allem im Sommer oft zu wenig Wasser, um die drei an ihm gelegenen Mühlen anzutreiben, nämlich die Kohlmühle, die Lehnleinsnmühle und die Kästleinsmühle (s.u.). Alle drei Mühlen sind heute jedoch stillgelegt.
  
 
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'''''Untere Papiermühle'''''
 
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1700 Papiermühle<ref>STRASSNER, s. o. , S. 47</ref> - 1764 von dem Hugenotten Jacob Christoph Quinat erbaut als Mühlen- und Manufakturgebäude. Der große, zweigeschossige Satteldachbau diente von 1770-1820 zur Papierherstellung, danach als Walkmühle. Das Wappen über der Eingangstüre stammt von 1765 und zeigt den Heiligen Georg. Die Mühle war ab 1853 im Besitz der Familie Fackelmeier <ref>Info-Tafel an der Mühle und KIESSLING, Gotthard: Denkmäler in Bayern, Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, München 2000, S. 634</ref> und wird jetzt von Frau Schweinesbein bewohnt. Die Felder sind verpachtet, der Mühlbetrieb wurde 1962 eingestellt.
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1700 Papiermühle<ref>STRASSNER, s. o. , S. 47</ref> - 1764 von dem Hugenotten Jacob Christoph Quinat, der unter Ludwig XIV. aus Frankreich vertrieben wurde, als Mühlen- und Manufakturgebäude erbaut. Der große, zweigeschossige Satteldachbau diente von 1770-1820 zur Papierherstellung, danach als Walkmühle. In einer Walkmühle wird Wolle gereinigt und zerfasert, und auch tierische Haare werden dort durch Verfilzen, also Walken, zu kräftigen Stoffen verarbeitet. Das Wappen über der Eingangstüre stammt von 1765 und zeigt den Heiligen Georg. Die Mühle war ab 1853 im Besitz der Familie Fackelmeier <ref>Info-Tafel an der Mühle und KIESSLING, Gotthard: Denkmäler in Bayern, Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, München 2000, S. 634</ref> und wird jetzt von Frau Schweinesbein bewohnt. Die Felder sind verpachtet, der Mühlbetrieb wurde 1962 eingestellt.
  
 
Durch den Abzugsgraben wurden auch folgende drei ehemaligen Mühlen mit Wasser von der Schambach angetrieben:
 
Durch den Abzugsgraben wurden auch folgende drei ehemaligen Mühlen mit Wasser von der Schambach angetrieben:
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'''''Lehnleinsmühle'''''
 
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Die Mühle gehört zur Gemeinde Schambach. Sie wird erstmals 1596 als ''Laßles Mühl'' erwähnt. 1663 ''Lehners Mühl'', 1667 ''Leonlesmühl'', 1676 ''Lendles Mühl'', 1682 ''Lenlamühl'', 1719 ''Lenhardsmühl'' und 1737 ''Löheleinsmühl''<ref>Alle Angaben nach STRASSNER, s. o., S. 35</ref> Der Name der Mühle bezieht sich auf einen früheren Besitzer ''Lönlein''. Er könnte mit dem 1656 auf der Kohlmühle genannten Besitzer Lönlein verwandt gewesen sein. Die Form Lenhardsmühl ist eine falsche Übertragung ins Hochdeutsche, denn in der Mundart heißt ''Leonhard leand''.
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Die Mühle gehört zur Gemeinde Schambach. Sie wird erstmals 1596 als ''Laßles Mühl'' erwähnt. 1663 ''Lehners Mühl'', 1667 ''Leonlesmühl'', 1676 ''Lendles Mühl'', 1682 ''Lenlamühl'', 1719 ''Lenhardsmühl'' und 1737 ''Löheleinsmühl''<ref>Alle Angaben nach STRASSNER, s. o., S. 35</ref> Der Name der Mühle bezieht sich auf einen früheren Besitzer ''Lönlein''. Er könnte mit dem 1656 auf der Kohlmühle genannten Besitzer Lönlein verwandt gewesen sein. Die Form ''Lenhardsmühl'' ist eine falsche Übertragung ins Hochdeutsche, denn in der Mundart heißt ''Leonhard leand''.
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1910 wird der Mühlbetrieb eingestellt und an die Weißenburger Bortenweberei Heinrich Schmuck verkauft, die dort bis 1915 Gold- und Silbergespinste herstellte. Der Landwirt kaufte die Gebäude zurück. Anstelle des alten Mühlengebäudes steht heute eine Maschinenhalle. Das jetzige Wohnhaus wurde neu errichtet. Die Familie Martin Schmidt führt hier einen landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieb.
  
 
'''''Kästleinsmühle'''''
 
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Sie gehört zur Stadt Treuchtlingen und wird 1348 erstmals urkundlich als ''Awmill'' (= Aumühle) erwähnt, als der Marschall von Pappenheim dieses Mühlgut der Kapelle zum Heiligen Geist in Pappenheim schenkt. Im 16. Jh. ist sie im Besitz des Augustinerklosters in Pappenheim. 1644 kommt die ''Cästleins Mühl'' ins markgräflich Brandenburg-Ansbachische Verwalteramt Treuchtlingen. Der Name bedeutet Mühle in der Au (vgl. Augraben). Er bezieht sich auf einen früheren Besitzer ''Kästlein'', was durch das Genitiv-s bestätigt wird. 1650 taucht dazu der interessante Beleg ''Au- izo Cästleinsmühl'' auf. 1738 wird als Besitzer Georg Bayer, ''Au- od. Kästleinsmüller'' genannt.<ref>Alle Angaben nach STRASSNER, Erich, s. o., S. 30</ref> 1945 wird die Mühle bei dem Bombenangriff auf Treuchtlingen getroffen. Ein neues Wohngebäude wird etwas abseits des Baches errichtet. 1985 wird der landwirtschaftliche Betrieb eingestellt. Heutiger Besitzer: Familie Möller.
 
Sie gehört zur Stadt Treuchtlingen und wird 1348 erstmals urkundlich als ''Awmill'' (= Aumühle) erwähnt, als der Marschall von Pappenheim dieses Mühlgut der Kapelle zum Heiligen Geist in Pappenheim schenkt. Im 16. Jh. ist sie im Besitz des Augustinerklosters in Pappenheim. 1644 kommt die ''Cästleins Mühl'' ins markgräflich Brandenburg-Ansbachische Verwalteramt Treuchtlingen. Der Name bedeutet Mühle in der Au (vgl. Augraben). Er bezieht sich auf einen früheren Besitzer ''Kästlein'', was durch das Genitiv-s bestätigt wird. 1650 taucht dazu der interessante Beleg ''Au- izo Cästleinsmühl'' auf. 1738 wird als Besitzer Georg Bayer, ''Au- od. Kästleinsmüller'' genannt.<ref>Alle Angaben nach STRASSNER, Erich, s. o., S. 30</ref> 1945 wird die Mühle bei dem Bombenangriff auf Treuchtlingen getroffen. Ein neues Wohngebäude wird etwas abseits des Baches errichtet. 1985 wird der landwirtschaftliche Betrieb eingestellt. Heutiger Besitzer: Familie Möller.
  
In der Nähe der Quelle ist die ehemalige Judenduck, die Mikwe, das rituelle Reinigungsbad, das jüdische Frauen nach der Monatsblutung benutzen. ab 1780 gibt es die Überleitung des Wassers für rituelle Handlungen bei der Synagoge  
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In der Nähe der Quelle ist die ehemalige Judenduck, die Mikwe, das rituelle Reinigungsbad, das jüdische Frauen nach der Monatsblutung benutzen. Ab 1780 gibt es die Überleitung des Wassers für rituelle Handlungen bei der Synagoge. Dieses ist die älteste Wasserleitung Treuchtlingens.
  
  

Version vom 2. August 2012, 20:10 Uhr

über mich

Jahrgang 1941, in Weißenburg seit 1971; verheiratet, zwei Söhne, vier Enkel

im Ruhestand, vorher Studienrat an der Realschule Weißenburg

bereits bearbeitete Themen

Altmühl, Brombachsee, Igelsbachsee, Hahnenkammsee, Schwäbische Rezat, J.Lidl, Fr. Liebl, Dr. Otto "Leo", E.Model, Ergänzung Dettenheim u. R. Nebel, Friedrich-Ebert-Str., J.Schieder, G.Demel, Anlauter, 5 Artikel v.H. Spitschka, Rennweg, SL WUG, Wohnstättennamen, Wülzbg.-Gedenkst., Heimatbücherverz., Bahnhofstr., Karl IV., Landschaftsbild, 4 Artikel Mundart (Mertens)

in Arbeit

Die Schambach

mundartlich meist nur booch oder schamibooch (männlich); amtlich: die Schambach (weiblich)

Lokalisierung:

8 km langer Bach links zur Altmühl, die wiederum zur Donau fließt. Der Bach entspringt in Suffersheim in zwei kräftigen Karstquellen, der Kirchbach- und Steinriegelquelle (462 m üNN)). Der Kirchbach mündet nach etwa 150 m in die Steinriegelquelle. Sie ist die bedeutendste natürliche Quelle im heutigen Stadtgebiet und ist bisher noch nie versiegt, weshalb Suffersheim auch keinen Feuerlöschteich hatte. Die Steinriegelquelle wurde 1905/07 gefasst und deckt bis heute einen wesentlichen Teil des Weißenburger Wasserbedarfs. Ein langer Stollen unterquert die Europäische Hauptwasserscheide, und das Wasser wird in einem unterirdischen Behälter in der Schönau in Weißenburg gesammelt und aufbereitet. Darüber hinaus war das Wasser aus der Steinriegelquelle auch für die Befüllung der Dampflokomotiven am Treuchtlinger Bahnhof sehr wichtig. Das Weißenburger und Treuchtlinger Stadtwappen beiderseits der gefassten Quelle erinnern an diese Bedeutung.

Bei der Schneeschmelze und in feuchten Jahren erfolgt auch der Abfluss im oberhalb gelegenen, sonst trockenen Laubental an der Oberfläche. Die Schambach mündet westlich der Bundesstraße 2 im Treuchtlinger Ortsteil Dietfurt i. Mfr. Unmittelbar westlich der Bundesstraße wird in einem Abzugsgraben, der im 19. Jahrhundert angelegt wurde, Wasser für den Augraben abgeleitet. Dieser kommt aus dem Schambachried, er heißt auch Mühlbach, Mühlenbach und bei den Anwohnern schlichtweg "Booch". Auf der Topographischen Karte 1:25.000 steht Kästleinsmühlbach. Er hatte aber vor allem im Sommer oft zu wenig Wasser, um die drei an ihm gelegenen Mühlen anzutreiben, nämlich die Kohlmühle, die Lehnleinsnmühle und die Kästleinsmühle (s.u.). Alle drei Mühlen sind heute jedoch stillgelegt.

Ortsnamen:

Schambach, Ortsteil von Treuchtlingen →Schambach; weitere Namen siehe unten bei Parallelnamen Ortsteils von Riedenburg a. d. Altmühl

Belege:

1057-75 Scammaba – 1214 Schammach – 1341 Schambach [1] – 1721 Der Schambach[2]

Kommentar:

Zur Unterscheidung von den beiden anderen Schambächen im Naturpark Altmühltal auch als Treuchtlinger Schambach bezeichnet.

Obere Papiermühle

Deutung:

Der Name ist gebildet aus ahd. -aha > mhd. -ahe (= fließendes Gewässer); das Bestimmungswort gehört zu einem Adjektiv *skam (= kurz).[3] Der weibliche Artikel für den Bach erinnert an die alte Bedeutung.

Ehemalige Mühlen an der Schambach:

Ehemalige Dorfmühle

Potschmühle

Hammermühle

Flemmühle

Obere Papiermühle

Untere Papiermühle

1700 Papiermühle[4] - 1764 von dem Hugenotten Jacob Christoph Quinat, der unter Ludwig XIV. aus Frankreich vertrieben wurde, als Mühlen- und Manufakturgebäude erbaut. Der große, zweigeschossige Satteldachbau diente von 1770-1820 zur Papierherstellung, danach als Walkmühle. In einer Walkmühle wird Wolle gereinigt und zerfasert, und auch tierische Haare werden dort durch Verfilzen, also Walken, zu kräftigen Stoffen verarbeitet. Das Wappen über der Eingangstüre stammt von 1765 und zeigt den Heiligen Georg. Die Mühle war ab 1853 im Besitz der Familie Fackelmeier [5] und wird jetzt von Frau Schweinesbein bewohnt. Die Felder sind verpachtet, der Mühlbetrieb wurde 1962 eingestellt.

Durch den Abzugsgraben wurden auch folgende drei ehemaligen Mühlen mit Wasser von der Schambach angetrieben:

Kohlmühle

Die Kohlmühle gehört zu Schambach. 1537 ist dort erstmals ein Sixt Kollmüller erwähnt. 1656 gibt Hans Lönlein auf der Kohlmühle an St. Gallus in Pappenheim. 1680 wird sie Kollmihl genannt.[6] Der Name der Mühle bezieht sich vermutlich auf einen früheren Besitzer Koll. Durch die mundartliche Aussprache kulmül konnte eine falsche schriftsprachliche Schreibung Kohlmühle entstehen. Eine Ableitung von den Rohrkolben des daneben liegenden Schambachriedes ist nicht ausgeschlossen, aber nicht sehr wahrscheinlich. Der Betrieb der Getreidemühle wurde 1969 eingestellt. Die heutigen Besitzer, die Familie Gerhard Rupp, bewirtschaftet das Anwesen als landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieb. Die Frau verdient jedoch dazu.

Lehnleinsmühle

Die Mühle gehört zur Gemeinde Schambach. Sie wird erstmals 1596 als Laßles Mühl erwähnt. 1663 Lehners Mühl, 1667 Leonlesmühl, 1676 Lendles Mühl, 1682 Lenlamühl, 1719 Lenhardsmühl und 1737 Löheleinsmühl[7] Der Name der Mühle bezieht sich auf einen früheren Besitzer Lönlein. Er könnte mit dem 1656 auf der Kohlmühle genannten Besitzer Lönlein verwandt gewesen sein. Die Form Lenhardsmühl ist eine falsche Übertragung ins Hochdeutsche, denn in der Mundart heißt Leonhard leand.

1910 wird der Mühlbetrieb eingestellt und an die Weißenburger Bortenweberei Heinrich Schmuck verkauft, die dort bis 1915 Gold- und Silbergespinste herstellte. Der Landwirt kaufte die Gebäude zurück. Anstelle des alten Mühlengebäudes steht heute eine Maschinenhalle. Das jetzige Wohnhaus wurde neu errichtet. Die Familie Martin Schmidt führt hier einen landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieb.

Kästleinsmühle

Sie gehört zur Stadt Treuchtlingen und wird 1348 erstmals urkundlich als Awmill (= Aumühle) erwähnt, als der Marschall von Pappenheim dieses Mühlgut der Kapelle zum Heiligen Geist in Pappenheim schenkt. Im 16. Jh. ist sie im Besitz des Augustinerklosters in Pappenheim. 1644 kommt die Cästleins Mühl ins markgräflich Brandenburg-Ansbachische Verwalteramt Treuchtlingen. Der Name bedeutet Mühle in der Au (vgl. Augraben). Er bezieht sich auf einen früheren Besitzer Kästlein, was durch das Genitiv-s bestätigt wird. 1650 taucht dazu der interessante Beleg Au- izo Cästleinsmühl auf. 1738 wird als Besitzer Georg Bayer, Au- od. Kästleinsmüller genannt.[8] 1945 wird die Mühle bei dem Bombenangriff auf Treuchtlingen getroffen. Ein neues Wohngebäude wird etwas abseits des Baches errichtet. 1985 wird der landwirtschaftliche Betrieb eingestellt. Heutiger Besitzer: Familie Möller.

In der Nähe der Quelle ist die ehemalige Judenduck, die Mikwe, das rituelle Reinigungsbad, das jüdische Frauen nach der Monatsblutung benutzen. Ab 1780 gibt es die Überleitung des Wassers für rituelle Handlungen bei der Synagoge. Dieses ist die älteste Wasserleitung Treuchtlingens.


Parallelnamen zu Schambach:

Gewässernamen:

1. die Schambach, ein kurzer Bach rechts zur Altmühl, entspringt am Westrand des Böhmfelder Forstes und mündet kurz vor Arnsberg;

2. die Schambach, ein 15 km langer Bach rechts zur Altmühl, entspringt in starken Karstquellen bei Schamhaupten und mündet bei Riedenburg;

3. Schambach, Nebenfluss der Unstrut;

Ortsnamen:

Schambach: 1. Dorf b. Kipfenberg an der oben unter 1. genannten Schambach, 2. Dorf, Gemeinde Straßkirchen, Kr. Straubing-Bogen, 3. Dorf, Gemeinde Babensham, Kr. Rosenheim, 4. Dorf, Gemeinde Kirchham, Kr. Passau; 5. Hof b. Eschwege in Hessen;

Schammach: 1. Kr. Ebersberg, Obb., 2. b. Biberach (Riss), Württemberg


Fußnoten

  1. STRASSNER, Erich: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken, Band 2: Land- und Stadtkreis Weißenburg i. Bay., München 1966, S. 59
  2. Nova Comitatus Pappenheimensis Tabula (Homann-Landkarte o. J. ), Staatsarchiv Nürnberg,Eichstätter Pläne Nr. 16
  3. STRASSNER, Erich, s. o., S. 59
  4. STRASSNER, s. o. , S. 47
  5. Info-Tafel an der Mühle und KIESSLING, Gotthard: Denkmäler in Bayern, Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, München 2000, S. 634
  6. Alle Angaben nach STRASSNER, s. o., S. 32
  7. Alle Angaben nach STRASSNER, s. o., S. 35
  8. Alle Angaben nach STRASSNER, Erich, s. o., S. 30