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Wikipedia: Neudorf
 
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Version vom 20. August 2014, 18:14 Uhr

über mich

Jahrgang 1941, in Weißenburg seit 1971; verheiratet, zwei Söhne, vier Enkel

im Ruhestand, vorher Studienrat an der Realschule Weißenburg


bereits bearbeitete Themen

Altmühl, Brombachsee, Igelsbachsee, Hahnenkammsee, Schwäbische Rezat, J.Lidl, Fr. Liebl, Dr. Otto "Leo", Fleppa, E.Model, Ergänzung Dettenheim u. R. Nebel, Friedrich-Ebert-Str., J.Schieder, G.Demel, Anlauter, 5 Artikel v.H. Spitschka, Rennweg, SL WUG, Wohnstättennamen, Wülzbg.-Gedenkst., Heimatbücherverz., Bahnhofstr., Karl IV., Landschaftsbild, 4 Artikel Mundart (Mertens), 3 Artikel über die Schambach, HNavratil, StHedwigMB, Erzgeb.stub. GUN, OBSchwirzer, Hist. Stammtisch (40), Exulantennamen, WUG-SEB, OStiepak, RainMesserer, Bombard. Wßbg., 5 Zeitzeugenberichte (50), Papp.Ehrenbg., Ergänzg. Wßbg.Bgm., AlBinkert, JohMertens, TreuchtlMöhrenb., EBW, StrN m. Bez. zu Vertreibg., Schulzentrum, Stichvillapark, E.-Schulhoff-Str. (60), Einwohnerzahlen aktualisiert ab 1960, Patensch., 2x RSWUG, AHochmuth, MWenz, Wßbg. FlN 1-4 (70), RJoppien, JZörkler, Gesch. Bez. WUG-Sudeten, 3x Europ. Hauptwasserscheide, 3 x Name Wßbg. eur. Vgl., MRaab (80), JMang, FEigler, WBlendinger, Namensvett. Bergen, Ellingen, 2 Nennsl. Kirchen, Treuchtlg.-Mahnm., Wehrkirch., JosReinfuss (90), Stadtmauer 19.Jh., Stadtm. 1950-2014, HSturm, HMeier, WLangenf.,FrSchäfer

Neudorf - Namensvettern des Pappenheimer Ortsteils

Dass Neudorf ein häufiger Ortsname ist, wundert wohl niemanden. Tatsächlich hat das Pfarrdorf im südlichen Landkreis, der Ortsteil von Pappenheim, 268 Namensvettern!

Der Ansbacher Ortsteil Neudorf hat nur etwa 80 Einwohner

Allein 58 liegen in der Bundesrepublik Deutschland, davon 12 in Oberfranken, zwei in Mittelfranken und weitere zehn im übrigen Bayern. Auf Sachsen fallen 8 Neudorf und auf Baden-Württemberg 5 Nennungen. Noch häufiger kommt der Name Neudorf in der Steiermark vor, nämlich 15-mal. Oberösterreich kennt 6 Neudorf und das übrige Österreich weitere sechs, während die Schweiz zwei, Luxemburg und das deutschsprachige Ostbelgien jeweils ein Neudorf aufweisen. Auch trägt ein Stadtteil von Straßburg den amtlichen Namen Neudorfund hat heute 39.000 Einwohner. Die beiden lothringischen Orte werden heute amtlich Neudorff geschrieben und Neudorf im Oberelsass in der französischen Übersetzung Village Neuf erscheint.

Das obere Erzgebirge gilt als "Suppenland", dort finden wir das Suppenmuseum in Neudorf (Sehmatal)

Die meisten Neudorf gibt es aber in Schlesien: nämlich 21 in Nieder- und 13 in Oberschlesien, auch wenn sie nach 1945 von den Polen meist mit Nowa Wieś übersetzt wurden, ebenso wie die weiteren 43 Neudorf im heutigen Polen, nämlich in Ost- und Westpreußen, Danzig, Pommern, im Raume Posen und Südpolen. Ebenfalls 43 Neudorf gibt es in Böhmen und weitere 20 in Mähren, also 63 Neudorf im Gebiet der Tschechischen Republik, die heute dort meist amtlich Nová Ves genannt werden.

Auch Slowenien, der EU-Staat im Süden Österreichs kennt 13 Neudorf (slowenisch Nova Vas). Und als im 18. Jahrhundert die Zarin von Russland Katharina die Große (1729-1796) aus dem Hause Anhalt-Zerbst deutsche Siedler ins Land rief, haben diese sieben Dörfer mit dem Namen Neudorf gegründet, die wir von der Ukraine bis in den Kaukasus finden.

Theben-Neudorf, ein Stadtteil von Pressburg

Der mit Abstand größte Ort mit Namen Neudorf ist Theben-Neudorf mit knapp 16.000 Einwohnern. Es ist seit 1972 ein Stadtteil der slowakischen Hauptstadt Pressburg (Bratislava), heißt slowakisch Devínska Nová Ves, ungarisch Dévényújfalu, kroatisch [Devinske] Novo Selo und liegt an der March, unmittelbar an der Grenze zu Österreich. 1910 gab es im Ort 2.817 Einwohner, von denen 1.164 kroatisch, 917 slowakisch, 365 ungarisch und 201 deutsch als ihre Mutter- bzw. am häufigsten verwendete Sprache angaben. Heute befindet sich hier die für die slowakische Wirtschaft äußerst wichtige Volkswagen-Fabrik. Vier weitere Orte in der Slowakei tragen den Namen Neudorf. Nimmt auch Zipser Neudorf (slowakisch Spišská Nová Ves, ungarisch Igló) hinzu, das über 37.000 Einwohnern hat, so ist das fast so groß wie der Straßburger Stadtteil Neudorf.

Um aber auf 268 Neudorf zu kommen, muss man noch die sieben Dörfer in Rumänien – allein fünf in Siebenbürgen – addieren sowie eins in Ungarn, eins in der kanadischen Provinz Saskatchewan und eins liegt am anderen Ende der Erde, nämlich in Neuseeland. Es wurde im 19. Jahrhundert von deutschen Einwanderern gegründet.

Wer will, könnte somit eine Weltreise antreten und jeden Tag in einem anderen Neudorf übernachten. Und nähme man jetzt noch die Orte hinzu, die Neuendorf, Neudörfel, Neudörflein, Neudörfchen, Neudörpen, Niendorf usw. heißen, wäre die Liste schier endlos.


Quellen:

MÜLLER, Joachim: Müllers großes deutsches Ortsbuch, 26. Auflage, Wuppertal 1996

KREDEL, Otto und THERFELDER, Franz: Deutsch-fremdsprachiges (fremdsprachig-deutsches) Ortsnamenverzeichnis im Auftrage der Praktischen Abteilung der Deutschen Akadmie in München, München 1931

Österreichischer Amtskalender - Das Lexikon der Behörden und Institutionen, 72. Jahrgang, Wien 2004


Weblinks:

Wikipedia: Neudorf

www.devinskanovaves.sk


Friedrich Schäfer (6. Februar 1923 in Sonneberg) hat das Weißenburger Kulturleben mehr als 20 Jahre maßgeblich geprägt.

Friedrich Schäfer im 91. Lebensjahr


Leben

Friedrich Schäfer wurde am 6. Februar 1923 in Sonneberg in Südthüringen geboren. Nach dem Abitur wurde er im Zweiten Weltkrieg zur deutschen Wehrmacht eingezogen und 1943 verwundet. Nach einem letzten Einsatz an der ungarischen Front kam er am 8. Mai 1945 in amerikanische Gefangenschaft, wurde jedoch bald in seine Heimatstadt entlassen. Aus ideologischen Gründen durfte er in der damaligen DDR nicht studieren, denn nur Arbeiter- und Bauernsöhne wurden zugelassen. Als Industriekaufmann war er in einem VEB (Volkseigenen Betrieb) tätig. Da er kein SED-Mitglied war, gab es für ihn keine beruflichen Perspektiven. Aus diesem Grund ging er 1956 nach dem Westen zu Dynamit Nobel in Troisdorf bei Köln und wurde dort Mitglied der Geschäftsführung. Nachdem das dortige Werk nach Pappenheim verlagert wurde, kam er nach Weißenburg und ging 1986 in den Ruhestand.


Wirken im kulturellen Leben Weißenburgs

1976 suchte das Volksbildungswerk Weißenburg, heute Volkshochschule Weißenburg und Umgebung (VHS), einen neuen Vorsitzenden. Herr Schäfer wurde damals gewählt und er übte das Amt 22 Jahre lang bis 1998 aus.

Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass die VHS Weißenburg eine der wenigen Einrichtungen in Bayern ist, die nicht von einer Gemeinde, sondern in Form eines eigenständigen Vereins geführt wird.

1976 bei Amtsübernahme durch Herrn Schäfer bestand das Programm der VHS aus 16 Veranstaltungen, 1998 waren es mehr als 100. Die Zahl der Kurse in einem Semester stieg von 8 auf 90, wobei die Sprach- und EDV-Kurse die meisten Teilnehmerzahlen erreichten.

Was die VHS Weißenburg auch von anderen Volkshochschulen unterscheidet, ist ein ausgezeichnetes Kulturprogramm mit Fachvorträgen, Dichterlesungen sowie Konzerten mit den Münchner und Nürnberger Symphonikern, dem Startrompeter Güttler aus Dresden, den Wiener Sängerknaben, dem Thomanerchor und - nicht zu vergessen - dem Weißenburger Kammerorchester. Viele andere Ensembles und Künstler bereicherten im Auftrag des Volksbildungswerks die Musikszene in Weißenburg. Daneben wurden Diashows und sogar erstklassiges Kabarett angeboten.

Herr Schäfer konnte sich auf ein eingespieltes Team verlassen. So sind seine Frau Hannelore als Schriftführerin, die verstorbene Margareta Raab, zuständig für die Sprachkurse und Reisen, Peter Bog als Kassier und Dr. Horst Spitschka durch die Einführung eines umfangreichen EDV-Kursprogrammes ihm viele Jahre hilfreich zur Seite gestanden.

Friedrich Schäfer übertrug seine Managerqualitäten auch auf seine Tätigkeit beim Volksbildungswerk. Er achtete auf die Liquidität des Vereins, hatte aber auch den voraussehenden Weitblick für Entwicklungen, die auf eine Bildungseinrichtung wie die Volkshochschule zukommen würden. Als Beispiel sei sein Interesse für die elektronische Datenverarbeitung und die Erweiterung der Sprach- und Gesundheitskurse auf eine möglichst breite Ebene genannt.

Seine besondere Liebe galt allerdings der Musik. Wie oben schon beschrieben, tat er alles, um in Weißenburg klassische Musik präsentieren zu können. Er war eine starke Persönlichkeit und focht manchen Strauß mit den zuständigen Behörden und den höchsten politischen Repräsentanten aus. Vor allem lag ihm am Herzen, die Selbständigkeit des Vereins zu wahren, damit dieser frei in der Gestaltung seines Programms wirken konnte. Das Nebeneinander von Kursprogramm und Kulturveranstaltungen war und ist nur darauf zurückzuführen. Wegen seiner guten Beziehungen und seines diplomatischen Verhandlungsgeschicks gelang es ihm, um nur ein Beispiel zu nennen, den weltbekannten Trompeter Güttler mehrmals für ein Konzert in der Kleinstadt Weißenburg zu gewinnen.[1]

Fußnoten

  1. Interview von Dr. Horst Spitschka, Ellingen, mit Friedrich Schäfer im August 2014