Werner Neumann

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Werner Neumann

war Volkssschullehrer sowie nach seiner Weiterbildung Studienrat an der Staatlichen Realschule Weißenburg. Im außerschulischen Bereich tritt er als Heimatforscher mit zahlreichen Veröffentlichungen auf.

Werner Neumann

Leben

Werner Neumann wurde am 11. April 1938 in Friedland in Böhmen (heute Tschechische Republik) geboren. Er ist der ältere der beiden Söhne von Josef und Anna Neumann. Weil die tschechischen Behörden alle deutschen Schulen schlossen, kam Werner Neumann nicht in die Schule. Am 26.07.1946 musste er zwangsweise mit seiner Mutter die angestammte Heimat verlassen. Seine Geburtsurkunde erhielt in tschechischer Sprache den Stempel „Abschub hinter die Grenze aus der ČSR. Rückkehr ausgeschlossen.“ Damit waren sie besitz- und heimatlos geworden. Per Bahn in Güterwagen ging es in die Sowjetische Besatzungszone (Quarantänelager in Rottleberode/Südharz und von dort etwa fünf Monate nach Kemberg bei Lutherstadt Wittenberg). Am 21. 01. 1947 erhielten Mutter und Brüder die Zuzugsgenehmigung nach Weißenburg in Bayern.

Der Vater, Bilanzbuchhalter, wurde am 21.06 1946 als Sanitäter aus englischer Kriegsgefangenschaft aus Munsterlager, Kr. Soltau, entlassen. Er war bis zu seinem Tode 1983 Mitglied der Weißenburger Sanitätskolonne. Er kam über Hannover, die Flüchtlingslager Schwabach-Limbach und Wülzburg nach Weißenburg, wo ihm am 06.11.1946 ein Zimmer in der Luitpoldstraße 15 zugewiesen wurde. Er hatte Arbeit vom 06.11.46 – 03.09.1947 als Gussputzer bei den Rießner-Werken gefunden. Dieses Zimmer war die erste Bleibe der wieder vereinten Familie. W. Neumann wuchs dann in Weißenburg auf (Martin-Luther-Pl. 5, Eichstätter Str. 12 und Neues Heim 9).

1947 – 1952 Volksschule Weißenburg, ab 1952 - 1961 Oberrealschule (= Gymnasium) mit Abitur in Weißenburg; 1961 – 1965 Studium für das Lehramt an Volksschulen an der Pädagogischen Hochschule Eichstätt, danach Einsatz in verschiedenen Schulorten. Ein Studium als Autodidakt für das Lehramt an Realschulen in den Fächern Biologie und Erdkunde schloss Neumann 1971 ab und wechselte von der Volksschule Bergen 1971 als Studienrat an die Staatliche Realschule Weißenburg. Ab 1980 Studium der Fächer Politische Wissenschaften, Alte, Neuere und Neueste Geschichte an der Katholischen Universität Eichstätt und Unterricht in Geschichte und zeitweise auch in Deutsch an der hiesigen Realschule. 2002 ging er in den Ruhestand.

Im Oktober 1972 heiratete er Renate Riedl, Fernmeldesekretärin in Oberdachstetten, geb. 1941 in Gablonz/Neiße (damals Sudetenland), deren Eltern aus Schönfeld im Egerland stammten. Die Familie Neumann hat zwei Töchter: Gudrun (Grundschullehrerin) und Gisela (Gemeindereferentin bei der kath. Kirche).

Wirken

Übernahme zahlreicher Nebentätigkeiten an der Realschule: Verkehrserziehung, Gestaltung von Schaukästen zu den Themen Erkunde, Biologie, Geschichte des Nahraumes und Gegenwartsfragen 1987 Dozent beim Volksbildungswerk zum Thema „Geschichten und Geschichte von Weißenburg“

1987 Beginn des Aufbaus einer heimatkundlichen Sammlung an der Realschule Weißenburg auf Bitten des damaligen Schulleiters, R. König (Aufforderung des bayerischen Kultusministers Zehetmair) Neumann hat sich schon seit Jahren mit Schülern außerhalb der Unterrichtszeit heimatkundlichen Themen gewidmet. Die Realschule wurde dafür 1990 ausgezeichnet. (Foto)

1988/89 verschiedene kleinere heimatkundliche Arbeiten, ergänzt durch Zeichnungen von Realschülern und Ausstellung in der Stadtbibliothek Weißenburg

1989 „Fachwerkbauten in der Weißenburger Altstadt“ – Ausstellung in der Realschule Weißenburg von Schülerarbeiten, die in freiwilligen Arbeitskreisen außerhalb der Unterrichtszeit gefertigt wurden

1989 „Die Weißenburger Stadtmauer“ – Zusammenstellung und Leitung einer Ausstellung von Zeichnungen und Modellen der (ehem.) Stadttore in der Kreisbibliothek Weißenburg

1990 – 1992 wiederholte Anleitung von Schülern der Realschule Weißenburg zu Darstellungen über Wappen, Gebäude der Weißenburger Altstadt und der Wülzburg und Präsentation beim Neujahrsempfang der Stadt 1990 sowie dazu sieben heimatkundliche Textveröffentlichungen im „Weißenburger Tagblatt“

2001 2. Preis auf mittelfränkischer Ebene für eine Gemeinschaftsarbeit der Realschule Weißenburg über die Weißenburger Schranne im Wettbewerb „Treffpunkte – Erforschung von Geschichte und Kultur der Heimat“

2002/2003 1. Preis im Wettbewerb „Erinnerungszeichen“ für Michaela Wagner in Ansbach für eine Arbeit über Heinrich Stöhr, zu der sie von W. Neumann angeregt wurde

Aktives Mitglied im Verein für Heimatkunde Gunzenhausen seit 2014

Heimatkundliche und wissenschaftliche Veröffentlichungen über Weißenburg:

1985 Altstadtsanierung in Weißenburg (Am Hof), in: „Der Bayerische Schulgeograph“, Heft 15, Jhg. 6, München

1988 Baugeschichte der St.-Willibaldskirche zu Weißenburg/Bayern und: Die katholische Kuratie Wülzburg – zwei heimatkundliche Forschungsarbeiten an der Staatl. Realschule Weißenburg

1989 Die Kgl. Baubehörde in Weißenburg /Bayern 1858 – 1872; in: Heimatkundliche Forschungsgruppe an der Staatl. Realschule Weißenburg 1988/89; Eigenverlag 1989

1996 Wilhelm Langenfaß (1819-1898), der Architekt der St.-Wilibaldskirche, in: villa nostra, Weißenburger Blätter für Geschichte, Heimatkunde und Kultur von Stadt und Weißenburger Land, Heft 1/1996

1996 Die Katholiken Weißenburgs nach der Reformation – Katholische Pfarrei in Weißenburg nach der Reformation; Pfarrer und Kapläne – Die katholische Kuratie Wülzburg – St.-Wiliibaldskirche: Bau, Baumeister …; S. 12- 39 in: 125 Jahre Pfarrkirche St. Willibald in Weißenburg (1871 – 1996); Weißenburg 1996

1999 Katholiken in Oberhochstatt; in: Oberhochstatt – Niederhofen – Kehl 899 – 1999; Weißenburger Heimatbücher, Band 6, Weißenburg 1999

2001 1. Die Änderung der konfessionellen Zusammensetzung der Weißenburger Bevölkerung 1939 – 2000; 2. Die Sanierung der Stadtmauer in der Zeit von 1960 – 2000; in: Weißenburg i. Bay. und Umgebung 1950 – 2000. Erdkundlich-geschichtlich-sozialkundliche Untersuchungen des Nahraumes; Hsg. Realschule Weißenburg, Leitung Ulf Beier, Weißenburg 2001

2004 Eduard Bürklein (1816 – 1871); in: Fränkische Landeszeitung, 80. Jhg., Nr. 4, Ansbach 2004

2014 50 Jahre Heilig-Kreuz-Kirche Weißenburg. Glaubensort, Begegnungsstätte, Heimat; in: Zur Geschichte der Heilig-Kreuz-Kirche: S. 31 -3 5; Kath. Pfarrgemeinde Weißenburg 2014

2018 Dillinger Franziskanerinnen in Weißenburg 1928 – 1998; S. 11 - 52 und in Zusammenarbeit mit Günter Dischinger S. 53 - 79; in: Jubiläumsschrift der Kath. Pfarrgemeinde Weißenburg 2018

Heimatkundliche und wissenschaftliche Veröffentlichungen über den Raum Gunzenhausen

für den Verein für Heimatkunde Gunzenhausen===

Heft Jahr

60 2005 Die Kgl. Baubehörde Gunzenhausen 1858 – 1871

61 2006 Die Einteilung der Stadt Gunzenhausen in Stadtbezirke (Distrikte) und die Aufstellung von Distriktvorstehern in der Zeit von 1819 bis 1919

62 2007 Abbruch der Stadtmauerreste in Gunzenhausen nach 1867

63 2008 Katholiken in nachreformatorischer Zeit in Gunzenhausen, Teil 1: 1528 – 1800

64 2009 Katholiken in nachreformatorischer Zeit in Gunzenhausen 1801 – 1900

66 2011 Kirchturmbau in Markt Berolzheim 1858/59 und die Baumeister Wilhelm Langenfaß und Eduard Bürklein

67 2012 Handel mit Spezereien und Salz in Gunzenhausen im 19. Jahrhundert

68 2013 Katholischer Kirchenbau im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen in der Nachkriegszeit

69 2014 Die Verwaltung der Gunzenhäuser Schranne im 19. Jahrhundert

70 2015 Die Gemeindeflur der Stadt Gunzenhausen. Ihre Verwaltung im 19. Jahrhundert

71 2016 Der Gunzenhäuser Holzgarten im 19. Jahrhundert

72 2017 Das Fischereiwesen der Stadt Gunzenhausen im 18. bis 20. Jahrhundert, S. 153 – 168, in Zusammenarbeit mit Werner Mühlhäuser (S. 138 – 152)

73 2018 Das Ziegeleiwesen in Gunzenhausen im 19. Jahrhundert

74 2019 Das Armenwesen in der Stadt Gunzenhausen von 1818 bis 1918

75 2020 Das kommunale Polizeiwesen der Stadt Gunzenhausen in der Zeit von 1808 bis 1920

76 2021 Aufzeichnungen über den Hopfenhandel in der Stadt Gunzenhausen und deren Umfeld im 18. bis 20. Jahrhundert (Artikel dazu auch im Falk-Report vom 03.01.2022 und im „Altmühl-Boten“ v. 22.01.2022)

78 2023 Beitrag zum 100-jährigen Jubiläum des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen (war das ein eigener Beitrag oder war der Text über die Nachtwächter der Beitrag zum Vereinsjubiläum?) Die Nachtwächter der Stadt Gunzenhausen von 1800 bis 1. April 1919