Werner Neumann: Unterschied zwischen den Versionen

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* 75/2020 – Das kommunale Polizeiwesen der Stadt Gunzenhausen in der Zeit von 1808 bis 1920
 
* 75/2020 – Das kommunale Polizeiwesen der Stadt Gunzenhausen in der Zeit von 1808 bis 1920
 
* 76/2021 – Aufzeichnungen über den Hopfenhandel in der Stadt Gunzenhausen und deren Umfeld im 18. bis 20. Jahrhundert<ref>[https://www.falk-report.de/2022/01/neu-ist-alt-gunzenhausen/ Falk-Report vom 3. Januar 2022]</ref><ref>Artikel dazu im „Altmühl-Boten“ vom 22. Januar 2022</ref>
 
* 76/2021 – Aufzeichnungen über den Hopfenhandel in der Stadt Gunzenhausen und deren Umfeld im 18. bis 20. Jahrhundert<ref>[https://www.falk-report.de/2022/01/neu-ist-alt-gunzenhausen/ Falk-Report vom 3. Januar 2022]</ref><ref>Artikel dazu im „Altmühl-Boten“ vom 22. Januar 2022</ref>
* 78/2023 – Beitrag zum 100-jährigen Jubiläum des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen ''(war das ein eigener Beitrag oder war der Text über die Nachtwächter der Beitrag zum Vereinsjubiläum?)'': Die Nachtwächter der Stadt Gunzenhausen von 1800 bis 1. April 1919
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* 78/2023 – Beitrag zum 100-jährigen Jubiläum des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen: Die Nachtwächter der Stadt Gunzenhausen von 1800 bis 1. April 1919
  
 
== Würdigung ==
 
== Würdigung ==

Version vom 11. April 2023, 08:33 Uhr

Werner Neumann

Werner Neumann (* 11. April 1938 in Friedland in Böhmen – heute Tschechische Republik) war Volkssschullehrer sowie nach seiner Weiterbildung Studienrat an der Staatlichen Realschule Weißenburg. Im außerschulischen Bereich tritt er als Heimatforscher mit zahlreichen Veröffentlichungen auf.

Leben

Werner Neumann ist der ältere der beiden Söhne von Josef und Anna Neumann. Weil die tschechischen Behörden alle deutschen Schulen schlossen, konnte Werner Neumann dort keine Schule besuchen. Am 26. Juli 1946 musste er zwangsweise mit seiner Mutter die angestammte Heimat verlassen. Seine Geburtsurkunde erhielt in tschechischer Sprache den Stempel „Abschub hinter die Grenze aus der ČSR. Rückkehr ausgeschlossen.“ Damit waren sie besitz- und heimatlos geworden. Per Bahn in Güterwagen ging es in die Sowjetische Besatzungszone in ein Quarantänelager in Rottleberode/Südharz. Von dort kam er etwa fünf Monate nach Kemberg bei Lutherstadt Wittenberg. Am 21. Januar 1947 erhielten Mutter und Brüder die Zuzugsgenehmigung nach Weißenburg in Bayern.

Der Vater, Bilanzbuchhalter, wurde am 21. Juni 1946 als Sanitäter aus englischer Kriegsgefangenschaft aus Munsterlager, Kr. Soltau, entlassen. Er war bis zu seinem Tode 1983 Mitglied der Weißenburger Sanitätskolonne. Er kam über Hannover, die Flüchtlingslager Schwabach-Limbach und Wülzburg nach Weißenburg, wo ihm am 6. November 1946 ein Zimmer in der Luitpoldstraße 15 zugewiesen wurde. Er hatte Arbeit vom 6. November 1946 bis 3. September 1947 als Gussputzer bei den Rießner-Werken gefunden. Dieses Zimmer war die erste Bleibe der wieder vereinten Familie. Neumann wuchs dann in Weißenburg auf (Martin-Luther-Platz 5, Eichstätter Str. 12 und Neues Heim 9).

Er besuchte von 1947 bis 1952 Volksschule Weißenburg, ab 1952 bis 1961 die Oberrealschule (= Gymnasium) und legte das Abitur in Weißenburg ab. Von 1961 bis 1965 studierte er für das Lehramt an Volksschulen an der Pädagogischen Hochschule Eichstätt, danach erfolgten Einsätze in verschiedenen Schulorten.

Ein Studium als Autodidakt für das Lehramt an Realschulen in den Fächern Biologie und Erdkunde schloss Neumann 1971 ab und wechselte von der Volksschule Bergen 1971 als Studienrat an die Staatliche Realschule Weißenburg. Ab 1980 folgte ein Studium der Fächer Politische Wissenschaften, Alte, Neuere und Neueste Geschichte an der Katholischen Universität Eichstätt, gefolgt von Unterricht in Geschichte und zeitweise auch in Deutsch an der Realschule. 2002 ging er in den Ruhestand.

Im Oktober 1972 heiratete er Renate Riedl, Fernmeldesekretärin in Oberdachstetten, geb. 1941 in Gablonz/Neiße (damals Sudetenland), deren Eltern aus Schönfeld im Egerland stammten. Die Familie Neumann hat zwei Töchter: Gudrun (Grundschullehrerin) und Gisela (Gemeindereferentin bei der kath. Kirche).

Wirken

Neumann übernahm zahlreiche Nebentätigkeiten an der Realschule: Verkehrserziehung, Fachvorstand Biologie, zeitweise Verwaltung der lernmittelfreien Bücher, Gestaltung von Schaukästen zu den Themen Erdkunde (Schwerpunkt Nordsee und deren Küste), Biologie, Geschichte des Nahraumes und Gegenwartsfragen.

So war er:

  • 1987 Dozent beim Volksbildungswerk zum Thema „Geschichten und Geschichte von Weißenburg“
  • 1987 Beginn des Aufbaus einer heimatkundlichen Sammlung an der Realschule Weißenburg auf Bitten des damaligen Schulleiters, R. König (Aufforderung des bayerischen Kultusministers Zehetmair). Neumann hatte sich schon seit Jahren mit Schülern außerhalb der Unterrichtszeit heimatkundlichen Themen gewidmet. Die Realschule wurde dafür 1990 ausgezeichnet.
  • 1988/89 verschiedene kleinere heimatkundliche Arbeiten, ergänzt durch Zeichnungen von Realschülern und Ausstellung in der Stadtbibliothek Weißenburg
  • 1989 „Fachwerkbauten in der Weißenburger Altstadt“ – Ausstellung in der Realschule Weißenburg von Schülerarbeiten, die in freiwilligen Arbeitskreisen außerhalb der Unterrichtszeit gefertigt wurden
  • 1989 „Die Weißenburger Stadtmauer“ – Zusammenstellung und Leitung einer Ausstellung von Zeichnungen und Modellen der (ehem.) Stadttore in der Kreisbibliothek Weißenburg
  • 1990–1992 wiederholte Anleitung von Schülern der Realschule Weißenburg zu Darstellungen über Wappen, Gebäude der Weißenburger Altstadt und der Wülzburg und Präsentation beim Neujahrsempfang der Stadt 1990 sowie dazu sieben heimatkundliche Textveröffentlichungen im „Weißenburger Tagblatt“
1990 Verleihung der Dankesurkunde des Bayer. Kultusministeriums an Kollegen der Realschule Weißenburg für die Teilnahme am Schwerpunktthema "Heimat bewußt erleben". (v. links) W. Neumann, U. Beier, Konrektor F. Weinberger und Rektor E. Meyer
  • 2001 2. Preis auf mittelfränkischer Ebene für eine Gemeinschaftsarbeit der Realschule Weißenburg über die Weißenburger Schranne im Wettbewerb „Treffpunkte–Erforschung von Geschichte und Kultur der Heimat“
  • 2002/2003 1. Preis im Wettbewerb „Erinnerungszeichen“ für Michaela Wagner in Ansbach für eine Arbeit über Heinrich Stöhr, zu der sie von W. Neumann angeregt wurde
  • Aktives Mitglied im Verein für Heimatkunde Gunzenhausen seit 2014

Heimatkundliche und wissenschaftliche Veröffentlichungen über Weißenburg

  • 1985 Altstadtsanierung in Weißenburg (Am Hof), in: „Der Bayerische Schulgeograph“, Heft 15, Jhg. 6, München
  • 1988 Baugeschichte der St.-Willibaldskirche zu Weißenburg/Bayern und: Die katholische Kuratie Wülzburg – zwei heimatkundliche Forschungsarbeiten an der Staatl. Realschule Weißenburg
  • 1989 Die Kgl. Baubehörde in Weißenburg/Bayern 1858 – 1872; in: Heimatkundliche Forschungsgruppe an der Staatl. Realschule Weißenburg 1988/89; Eigenverlag 1989
  • 1996 Wilhelm Langenfaß (1819-1898), der Architekt der St.-Wilibaldskirche, in: villa nostra, Weißenburger Blätter für Geschichte, Heimatkunde und Kultur von Stadt und Weißenburger Land, Heft 1/1996
  • 1996 Die Katholiken Weißenburgs nach der Reformation – Katholische Pfarrei in Weißenburg nach der Reformation; Pfarrer und Kapläne – Die katholische Kuratie Wülzburg – St.-Wiliibaldskirche: Bau, Baumeister …; S. 12- 39 in: 125 Jahre Pfarrkirche St. Willibald in Weißenburg (1871–1996); Weißenburg 1996
  • 1999 Katholiken in Oberhochstatt; in: Oberhochstatt – Niederhofen – Kehl 899–1999; Weißenburger Heimatbücher, Band 6, Weißenburg 1999
  • 2001
  1. Die Änderung der konfessionellen Zusammensetzung der Weißenburger Bevölkerung 1939 – 2000;
  2. Die Sanierung der Stadtmauer in der Zeit von 1960–2000; in: Weißenburg i. Bay. und Umgebung 1950–2000. Erdkundlich-geschichtlich-sozialkundliche Untersuchungen des Nahraumes; Hsg. Realschule Weißenburg, Leitung Ulf Beier, Weißenburg 2001
  • 2004 Eduard Bürklein (1816–1871); in: Fränkische Landeszeitung, 80. Jhg., Nr. 4, Ansbach 2004
  • 2014 50 Jahre Heilig-Kreuz-Kirche Weißenburg. Glaubensort, Begegnungsstätte, Heimat; in: Zur Geschichte der Heilig-Kreuz-Kirche: S. 31–35; Kath. Pfarrgemeinde Weißenburg 2014
  • 2018 Dillinger Franziskanerinnen in Weißenburg 1928–1998; S. 11-52 und in Zusammenarbeit mit Günter Dischinger S. 53-79; in: Jubiläumsschrift der Kath. Pfarrgemeinde Weißenburg 2018

Heimatkundliche und wissenschaftliche Veröffentlichungen über den Raum Gunzenhausen

  • für den Verein für Heimatkunde Gunzenhausen (Heft und Jahrgang)
  • 60/2005 – Die Kgl. Baubehörde Gunzenhausen 1858–1871
  • 61/2006 – Die Einteilung der Stadt Gunzenhausen in Stadtbezirke (Distrikte) und die Aufstellung von Distriktvorstehern in der Zeit von 1819 bis 1919
  • 62/2007 – Abbruch der Stadtmauerreste in Gunzenhausen nach 1867
  • 63/2008 – Katholiken in nachreformatorischer Zeit in Gunzenhausen, Teil 1: 1528–1800
  • 64/2009 – Katholiken in nachreformatorischer Zeit in Gunzenhausen 1801–1900[1]
  • 66/2011 – Kirchturmbau in Markt Berolzheim 1858/59 und die Baumeister Wilhelm Langenfaß und Eduard Bürklein
  • 67/2012 – Handel mit Spezereien und Salz in Gunzenhausen im 19. Jahrhundert
  • 68/2013 – Katholischer Kirchenbau im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen in der Nachkriegszeit[2]
  • 69/2014 – Die Verwaltung der Gunzenhäuser Schranne im 19. Jahrhundert
  • 70/2015 – Die Gemeindeflur der Stadt Gunzenhausen. Ihre Verwaltung im 19. Jahrhundert
  • 71/2016 – Der Gunzenhäuser Holzgarten im 19. Jahrhundert
  • 72/2017 – Das Fischereiwesen der Stadt Gunzenhausen im 18. bis 20. Jahrhundert, S. 153–168, in Zusammenarbeit mit Werner Mühlhäuser (S. 138–152)
  • 73/2018 – Das Ziegeleiwesen in Gunzenhausen im 19. Jahrhundert
  • 74/2019 – Das Armenwesen in der Stadt Gunzenhausen von 1818 bis 1918
  • 75/2020 – Das kommunale Polizeiwesen der Stadt Gunzenhausen in der Zeit von 1808 bis 1920
  • 76/2021 – Aufzeichnungen über den Hopfenhandel in der Stadt Gunzenhausen und deren Umfeld im 18. bis 20. Jahrhundert[3][4]
  • 78/2023 – Beitrag zum 100-jährigen Jubiläum des Vereins für Heimatkunde Gunzenhausen: Die Nachtwächter der Stadt Gunzenhausen von 1800 bis 1. April 1919

Würdigung

"Herr Neumann trat im Kollegium zurückhaltend auf, war äußerst pflichtbewusst und nahezu nie krank.... Dass er witzig und geistvoll sein konnte, erfuhren seine Schüler nur gelegentlich, wohl aber, dass er in seinen Unterrichtsfächern engagiert und stets zuverlässig war."[5]

Werner Neumann ist seit den 1980er Jahren einer der einsatzfreudigsten Heimatforscher im Raum Weißenburg-Gunzenhausen.

Einzelnachweise

  1. Alt-Gunzenhausen, Heft 68 / 2013
  2. Alt-Gunzenhausen, Heft 64 / 2009
  3. Falk-Report vom 3. Januar 2022
  4. Artikel dazu im „Altmühl-Boten“ vom 22. Januar 2022
  5. Jahresbericht der Realschule Weißenburg 2002