Familiennamen mit der Endsilbe -lein, Mehrdeutige Namen: Unterschied zwischen den Versionen

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Familiennamen mit der Endung -lein sind häufig. Es dürfte mit Schreibvarianten wohl 870 bis 900 verschiedene Nachnamen dieser Art geben. Sie sind eine Verbindung eines Ruf-, Berufs-, Wohnstätten- oder Über-(= Spitz-)namens mit der Verkleinerungssilbe -lein. Die Schreibung mit -lein ist besonders im Fränkischen verbreitet, u. zw. in Mittelfanken, West-Oberfranken, Ost-Unterfranken und Südthüringen (siehe untenstehende Karte). Nachfolgend sind die auf schriftsprachlich -lein endenden Formen untersucht, wobei 826 Familiennamen vom Verfasser selbst erfasst wurden, der Großteil über die Telefonbücher 2018-2021. Zusätzliche 39 sind GenWiki entnommen. Eine ausführliche wissenschaftliche Abhandlung ist im Internet unter Google „Familiennamen mit der Endung -lein“/Ulf Beier abzurufen, wobei es wichtig ist, die Anführungszeichen mit einzugeben.  
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Es dürfte mit Schreibvarianten wohl 870 bis 900 verschiedene Nachnamen dieser Art geben. Sie sind eine Verbindung eines Ruf-, Berufs-, Wohnstätten- oder Über-(= Spitz-)namens mit der Verkleinerungssilbe -lein. Die Schreibung mit -lein ist besonders im Fränkischen verbreitet, u. zw. in Mittelfanken, West-Oberfranken, Ost-Unterfranken und Südthüringen (siehe untenstehende Karte). Nachfolgend sind die auf schriftsprachlich -lein endenden Formen untersucht, wobei 826 Familiennamen vom Verfasser selbst erfasst wurden, der Großteil über die Telefonbücher 2018-2021. Zusätzliche 39 sind GenWiki entnommen.  Eine ausführliche wissenschaftliche Abhandlung ist im Internet unter ''„Familiennamen mit der Endung -lein“/Ulf Beier'' zu finden.<ref>[https://epub.uni-regensburg.de/53617/1/FN%20mit%20Endung-lein%20aktuell.pdf [[Ulf Beier]], Familiennamen mit der Endung -lein, Universität Regensburg]</ref>
  
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In Klammern stehen die möglichen Deutungen. > Der Name hat sich dazu entwickelt. Diphthongierung: langes i > ei, langes u > au; Rundung: e > ö; ü > i; Entrundung: ö > e; ü > i; äu/eu > ai/ei; mhd. = mittelhochdeutsch (12.–15. Jhdt.); PN = Personenname
  
 
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Aeckerlein (1. Wohnung beim Acker, 2. Eckehard);  
 
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Zägelein (Zagel = Schwanz, 1. Flurname f. Wohnstätte, 2. Penis); Zängerlein (1. mhd. ''zanger'' = beißend, scharf, 2. Zange); Zöttlein (1. zotteln = schlendern, 2. zottiges Haar, 3. PN Zotto).
 
Zägelein (Zagel = Schwanz, 1. Flurname f. Wohnstätte, 2. Penis); Zängerlein (1. mhd. ''zanger'' = beißend, scharf, 2. Zange); Zöttlein (1. zotteln = schlendern, 2. zottiges Haar, 3. PN Zotto).
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== Einzelnachweise und Quellen ==
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[[Kategorie:Namensherkunft]]

Aktuelle Version vom 18. September 2023, 17:36 Uhr

Familiennamen mit der Endung -lein sind häufig.

Es dürfte mit Schreibvarianten wohl 870 bis 900 verschiedene Nachnamen dieser Art geben. Sie sind eine Verbindung eines Ruf-, Berufs-, Wohnstätten- oder Über-(= Spitz-)namens mit der Verkleinerungssilbe -lein. Die Schreibung mit -lein ist besonders im Fränkischen verbreitet, u. zw. in Mittelfanken, West-Oberfranken, Ost-Unterfranken und Südthüringen (siehe untenstehende Karte). Nachfolgend sind die auf schriftsprachlich -lein endenden Formen untersucht, wobei 826 Familiennamen vom Verfasser selbst erfasst wurden, der Großteil über die Telefonbücher 2018-2021. Zusätzliche 39 sind GenWiki entnommen. Eine ausführliche wissenschaftliche Abhandlung ist im Internet unter „Familiennamen mit der Endung -lein“/Ulf Beier zu finden.[1]

Abkürzungen

In Klammern stehen die möglichen Deutungen. > Der Name hat sich dazu entwickelt. Diphthongierung: langes i > ei, langes u > au; Rundung: e > ö; ü > i; Entrundung: ö > e; ü > i; äu/eu > ai/ei; mhd. = mittelhochdeutsch (12.–15. Jhdt.); PN = Personenname

Mehrdeutige Namen

Aeckerlein (1. Wohnung beim Acker, 2. Eckehard);

Bärlein (1. tapferer Mensch, 2. [Gast-]Hausname, 3. Kurzform eines PN wie Berwin o.ä.); Bärt(h)lein (1. Bartträger, 2. zu Bartholomäus); Beilein (1. PN Bielo; 2. der mit dem Beil Arbeitende); Bierlein (1. Bierliebhaber, 2. zu Birne); Bickelein (1. Pickel, 2. PN Buck < Burghard); Blätterlein/Blättlein (1. Plattner = Brustpanzerhersteller, 2. Blatt Papier); Bördlein (1. Bord, 2. PN Bert); Böschlein (1. Busch, 2. zu Sebastian); Breßlein/Bresslein (1. zu Ambros, 2. mhd. brossen = sprossen [für den Sprössling, also den Sohn]); Brüstlein (1. auffällige Brust, 2. Hersteller oder Träger eines Brustpanzers); Bürlein (1. PN Buro, 2. Bürlein = Bündel, Bürde); Burrlein (1. Burr = Hügel, 2. burren = sausen);

Dembelein (1. PN Degenbald; 2. ON oder Hausname Tempel; 3. Demper = Wolfstöter); Dennerlein (1. PN Degenher, Denihart, 2. zu Danner > Tanner, am [Tannen-]Wald wohnend); Denterlein (1. Tändler = Trödler, 2. mhd. tant = leeres Geschwätz, 3. PN Thandulf); Denzlein (1. Tänzlein, 2. PN Denz < Degenhard); Deublein (1. Hausname Täublein, 2. Taubenzüchter, 3. sanftmütiger Mensch); Döderlein (1. PN Dodo, Deuthard, 2. todern = undeutlich reden); Dörntlein (1. zu Dorothea, 2. zu Dorn mit eingeschobenem -t-);

Engelein (1. PN Engelhard, 2. Theaterspielnamen, 3. Hausname „Zum Engel“); Erlein (1. PN Erlo, 2. Baum Erle); Esterlein (1. am Feldgatter [Ester] wohnend, 2. ON Ester, 3. zu PN Asthard, Esthelm, 4. Entrundung des PN Österlein);

Fegelein (1. PN Feghard, 2. zu fegen, putzen); Feyerlein (1. zu feiern, 2. zu Feuer);

Gabelein/Gaebelein/Gäbelein (1. an einer Straßengabelung wohnend, 2. Gabelhersteller); Gäberlein (wie Gebelein oder zu PN Gabriel); Gäcklein (1. Geck = alberner Mensch, Spaßmacher; 2. PN Gako, Kurzform von Jakob); Geglein (1. Gegner, gegenüber wohnend, 2. PN Gegenhard, 3. Geck = alberner Mensch); Gehrlein/Gerlein (1. zu Gerhard, 2. mhd. gêre = Spitze, d.h. auf einem keilförmigen Grundstück wohnend); Geisslein (1. Ziegenhirt, 2. PN Giso, 3. temperamentvoller Mensch); Gesslein/Geßlein (1. in einer Gasse wohnend, 2. zum PN Gezo < Gero, Gerhard); Gihlein (mhd. giel = 1. Maul, Rachen, Schlund; 2. Kurzform zum PN Giselher); Gimperlein/Gümpelein (Gimpel = 1. Vogel/einfältiger Mensch, 2. Gümpel > Gundbald); Glaeßlein (1. zu Glas für den Hersteller oder Händ-ler, 2. Kurzform von Nikolaus); Golein (1. PN Gollo/Godilo, 2. aleman. Goll = Gimpel, Dompfaff); Güthlein/Guetlein/Gütlein/Güttlein/Gutlein (1. PN Godo oder Guta, 2. kleines Landgut);

Hahnlein/Haehnlein/Hähnlein (1. Hahn, 2. Johannes); Halblein (1. PN Halo, Halibald, 2. halb = unehelich); Harlein (1. mhd. hâren = sich die Haare ausraufen = Raufbold, 2. mhd. har = Flachs[anbauer]) ; Haselein/Häslein/Haeslein/Haßlein/Häßlein (1. [Angst-]Hase, 2. Haselstrauch, 3. PN Hasso); Herrschlein/Herschlein/Hirschlein (zu Hirsch: 1. für den Jäger, 2. Hausname, 3. jüdischer Name; 4. zu Hirse); Helmlein (1. PN Helmbrecht, 2. Helmhersteller); Hespelein (1. Haspel = Garnwinde; 2. alberner Mensch); Heuselein (1. Häuslein, 2. zu heuß = munter, frech); Higelein (= Hügelein: 1. PN Hugo, 2. Hügel); Hendlein (1. PN Johannes, 2. Henne); Hippelein (1. Hippe = Waffeleisen, für den Feinbäcker, 2. PN Hippel = Hildibert oder Hippolyt – Hiplein → Rufnamen); Hitlein (= Hütlein, 1. PN Hudolf, 2. jmd. mit auffälligem Hut); Höhlein/Hollein (1. Höhle, Vertiefung, 2. zu hoch = groß, stark, vornehm); Höllein (1. Höll = entlegene Gegend, 2. tiefes Tal, 3. PN Holdo); Hörndlein/Hörnlein/Hornlein (Horn = 1. ON, 2. Hausname, 3. häufiger Flurname); Horrlein (1. mhd. hor = Schmutz, Sumpf; 2. Verschreibung von → Herrlein, 3. PN Harimot); Hörschlein (1. zu Hirsch, 2. zu Horst = abgeholzter Wald; Rufname erst ab 18. Jhdt., 3. selten zu Hermann); Hüblein (1. zu Hubert, 2. Hübel = Hügel, 3. Hube = Hufe, das ist ein Stück Land); Hühnlein (Huhn = 1. Hühnerhalter, -händler, 2. zum PN Hunold, 3. Hausname), Hüllein (1. Hülle = Schleier, Haube; 2. Hüll(e) = Sumpflache, Weiher auf der Fränkischen Alb, 3. zum PN Hild(ebrand); Hüntelein (Hund = 1. PN Hunto, 2. Schimpfwort, 3. Gemeindevorsteher, 4. Übername für den Jäger mit seinem Hund); Hußlein/Husslein/Hüsslein (1. PN Huzo < Hugiwolf, 2. mhd. hussen = sich schnell bewegen → Hötzelein);

Kähnlein (1. zu Kahn: Schiffsmann, 2. zu Konrad); Kälblein (Kalb = 1. Fleischverkäufer, 2. dummer Mensch); Kämmerlein (1. [Gerichts-]Kammer, 2. Kämmer (zu Kamm), 3. Kämmerer); Käpplein (1. mhd. kappe = mantelartiges Kleid mit Kapuze, 2. Wohnung bei einer Kapelle); Karrlein (1. PN Karl, 2. Karren); Kastelein (1. PN Castulus, 2. Kasten); Kernlein (mhd. kërn = 1. Dinkel, Spelt, für den Bau-ern; 2. Kern, das Beste für einen tüchtigen Menschen); 2. Klärlein (1. klar = hell, klar, strahlend, herrlich, 2. Kurzform zu Glarius, 3. zum Heiligennamen Klara); Kleilein/Kleylein (1. PN Eligius, Niko-laus, 2. mhd. kliuwel = Knäuel, Kügelchen); Knöpflein (Knopf = 1. Knauf am Schwert, 2. grober, der-ber Kerl, 3. rundlicher Mensch, 4. Knopfhersteller); Köhlein (1. Kohl(anbauer), 2. PN Nikolaus, 3. Colo[hart]); Kührlein (1. PN Konrad, 2. mhd. kur(e) = Turmbläser, Wächter);

Lämmlein (Lamm = 1. für den Schäfer, 2. Hausname [Goldenes Lamm], 3. gutmütiger, braver Mensch); Leiblein (1. zu PN Liubo, 2. zu [Brot-]Laib für den Bäcker); Leidlein (1. zum PN Leuthold, 2. leid für einen widerwärtigen, verhassten Menschen), Lendlein (1. zu Land(bewohner) i. Ggs. zum Städter, 2. zu PN Lando), Lichtlein (Licht = 1. hell, strahlend, 2. Kerzenzieher, 3. leicht, -fertig); Lieglein (1. PN Luitgard/ Luitger, 2. mhd. luëgen = spähen, z. B. nach Wild, 3. lügen); Löblein/Löwlein (Löb = 1. Löw(e), starker Mensch, 2. Hausname, 3. Kurzform zu Leupold); Löslein/Lößlein/Loslein (Lohs/Los = 1. frei, durchtrieben, leichtfertig, 2. Kurzform zu Nikolaus, Lodewig o. ä.);

Maislein/Meißlein/Meisslein (1. Meiß, Mais = Holzschlag, -abtrieb, 2. Meise; 3. Mäuslein); Mäuse-lein/Mäuslein (1. Maus, 2. PN Muozo); Mänd(e)lein/Männlein (1. Manhart, Hermann, 2. kleiner Mann); Mederlein (1. Mäher, 2. PN Medardus); Merlein (1. PN Merbold, 2. mhd. merl = Amsel); Mettlein (1. zum Mutternamen Mechthild = Mette, 2. der Mittlere); Mindlein/Mündlein (1. jmd. mit kleinem Mund, 2. zu Siegmund); Mohnlein (1. Mohn(anbauer), 2. mhd. mâne, mône = Monat, d. h. z. B. monatliche Zinsabgabe); Möhrlein/Mörlein (1. PN Morolf, 2. dunkle Hautfarbe, 3. Haus-name Mohr); Möslein (1. PN Muozo, 2. PN Moses, 3. am kleinen Moos (= Moor) wohnend); Müthlein (1. PN Muthard, Helmut, 2. Mut, 3. Übermut, Hochmut); Mütterlein (1. Mutter, 2. PN Muthart, 3. mutteln = brummen, schelten, 4. mhd. mütte = Scheffel, mutter = Fruchtmesser, für den Messbeamten);

Neidlein (1. PN Neidhard, 2. zu neidisch); Niederlein (PN Nidulf, 2. niedrig gelegener Wohnplatz); Österlein (1. im Osten wohnend, 2. PN Ostold); Preßlein (1. Bros/Brös < Ambrosius, 2. mhd. bras = Lärm, Prasserei);

Rädlein (1. PN Rado < Rodabert, 2. Rad für den Hersteller); Rehlein (1. PN Ragolf, 2. Reh); Reisslein/ Reißlein (1. Reis = 1. Zweig, Gebüsch [nach der Wohnstätte], 2. Reise, auch Kriegszug, 3. Kurzform zu Zacharias oder Regizo); Reuschlein (1. PN Ruzzo, 2. Rausch, 3. Reuschel = Großtuer); Röslein (1. meist Blumenname, 2. Rosenzüchter, 3. PN Rozzo, 4. Hausname); Riegelein (1. Riegel = Tür-, Querbalken; 2. PN Rugo, Rüdiger); Rößlein/Rösslein (1. jdm., der mit Rössern umgeht; 2. PN Rozzo);

Scheibelein/Scheiblein (Scheibe = 1. an einer runden Fläche wohnend, 2. Berufsübername für einen an oder mit einer Scheibe Arbeitenden (Töpferscheibe, Tisch-, Glas- u.ä.); Scheierlein (1. Entrundung von → Scheuerlein, 2. Diphthongierung von → Schierlein); Scheublein/Scheuplein (Schaub = 1. Strohbund für den Strohdachdecker, 2. magerer Mensch; mhd. schoube = langes, weites Überkleid für den Hersteller oder Träger eines solchen); Scheplein (1. mhd. schapël = festlicher Kopfschmuck, 2.→ Scheublein); Scheuerlein (1. bei einer Scheuer wohnend; 2. mhd. schiure = Becher, Pokal); Schichlein (1. PN Schickhard, 2. Entrundung von Schüchlein → Schühlein); Schieberlein (1. im Beruf schiebend, z. B. den groben Draht von der Schiebebank ziehend, 2. stoßen, aufschieben,3. jmd. heimlich begünstigen); Schnürlein (Schnurhersteller, Seiler; 2. Schwiegertochter); Schöpplein → Scheublein; Schwäblein (1. PN Swapo, 2. Verhochdeutschung von Schwäble, Mann aus Schwaben); Schwämmlein/Schwemmlein (Schwamm = 1. Pilz, 2. Wohnstätte an einem schwammigen [= moorigen] Untergrund); Seidlein (Seidel = 1. Kurzform zu Sito > Siegebert, 2. Trinkgefäß und Flüssigkeitsmaß); Spörlein (1. mhd. spore = Sporn, für den Hersteller; 2. zu Sperl > Spörl = Spatz, durch Rundung); Stallein (1. Wohnung bei einem Stall, 2. zu Stahl, Berufsname für einen Schmied); Stecklein (1. mhd. stëckel = Stecken, Prügel, auch übertragen für einen steifen Menschen; 2. PN Saccho; 3. bei einem abgesteckten Weidebezirk Wohnender); Stöcklein/Stoecklein (1. Baumstumpf, Holzklotz für einen unhöflichen, steifen oder eigensinnigen Menschen, 3. Pfahl, Bildstock, 4. Gefängnis); Strehlein (1. Strähl = ein zu Streichen aufgelegter M., 2. zu Strähler = Kammmacher, 3. entrundete Form zu → Ströhlein); Stücklein (1. Stuck = stämmiger Mensch, 2. Stück Land); Stützlein (1. Stütze = hilfsbereiter Mensch, 2. Stutz = Steilhang, für den dort Wohnenden, 3. mhd. stutz = Stoß, Anprall, für einen Raufbold);

Teuschlein (1. Tauscher, Händler, 2. Täuscher, Betrüger); Theuerlein (1. PN Tiurolf, 2. teuer = aus-gezeichnet, in Geltung stehend);

Übelein/Uebelein/Ueberlein (PN Ubilo, selten zu übel);

Vierlein (1. entstellt aus Vierley = mittelalterlicher Tanz, 2. Mitglied einer Vierergruppe);

Wägelein (1. PN Wacald, 2.ältere Form von Wagner); Waidlein/Weidlein (1. Färberpflanze Waid; 2. Wohnung bei einer auffälligen Weide (Baum) oder einem Weideplatz für Tiere); Weckerlein (1. mhd. wacker = wachsam, munter, tüchtig; 2. zu Weck = Semmel, für dessen Bäcker; 3. mhd. weker = [Nacht]Wächter); Weiblein (1. PN Wigbert; 2. Weibel = Amtsbote; 3. Weiblein = fränkisch für Haferbündel); Weinlein (1. PN Wînand, 2. Weinschenk, -bauer, -händler); Weilein (1. PN Wizo, 2. [Haar-]Farbe Weiß, 3. Maler); Winnerlein (1. PN Winihard, 2. mhd. winnen = sich abarbeiten, toben; mhd. winner = Gewinner); Wünnerlein (1. durch Rundung wie Winnerlein; 2. zu mhd. wünne = Wiesenland, für den dort Wohnenden); Würmlein (1. PN Wurm, 2. Wurm = Lindwurm, Drache, Schlange, 3. Übername für den Kleinen);

Zägelein (Zagel = Schwanz, 1. Flurname f. Wohnstätte, 2. Penis); Zängerlein (1. mhd. zanger = beißend, scharf, 2. Zange); Zöttlein (1. zotteln = schlendern, 2. zottiges Haar, 3. PN Zotto).

Einzelnachweise und Quellen

  1. Ulf Beier, Familiennamen mit der Endung -lein, Universität Regensburg