Weinberg in Pappenheim: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 6. September 2020, 16:06 Uhr

Pappenheim, Weinberg


Der pappenheimer Weinberg ist ein steiler Südhang nordöstlich der Altstadt, der bis 518 m ansteigt und viele unterschiedlich große Terrassen und verschieden hohe Terrassenmauern aufweist. Er ist mit Mischwald bewachsen und hat noch eine kleine Streuobstwiese etwa auf halber Höhe mit Apfel- und Zwetschgenbäumen.

Wohl schon im 16. Jahrhundert wurde der Weinberg aufgelassen. Der Hang war noch zu Anfang des 19. Jahrhunderts Gemeindegrund und wurde von Schafen und Ziegen als Weide genützt. 1824 wurde dieser Hang und andere in ganz schmale, z. T. nur etwa 5 m breite Streifen geteilt, die den ganzen Hang hinaufliefen, um möglichst vielen Bürgern Anteile an dieser Berglage zu geben. Man pflanzte Obstbäume (v. a. Apfel und Zwetschge). Andere nutzten ihren Hanganteil als sog. Krautgarten und terrassierten ihn deshalb, um auf einem einigermaßen ebenen Gelände Gemüse anzubauen. Wieder andere setzten wenig schöne Hütten in den Hang. Etwa ab 1880 versuchte der örtliche Verschönerungsverein das karge Gelände durch Aufforstung ansehnlicher zu gestalten, denn die Krautgärten, die z. T. bis nach dem 2. Weltkrieg bestanden, waren schlecht zu bewirtschaften und wurden z. T. wieder aufgelassen. Es fehlte an Wasser zum Gießen. Der Boden ist karg,

Der Hang ist ein gutes Beispiel, wie man immer wieder versuchte, das karge Gelände zu nutzen, wobei die Armut der Menschen früher der Hauptgrund war, dem mageren Boden überhaupt etwas abzugewinnen. Die Marschälle und späteren Grafen von Pappenheim waren auf den hiesigen sauren Wein nicht angewiesen, denn durch ihre Vogtei Eibelstadt am Main (bei Würzburg) haben sie die Weingült (= Zins) bezogen in Form von Fässern mit Wein.

Die Pflege der Spazierwege und Treppen mit Beleuchtung wird durch die Stadt übernommen sowie das Schneiden der Büsche und Bäume, aber auch durch die einzelnen Besitzer.

Quelle:

Mündliche Überlieferung durch NAVRATIL, Hans, geb. 1922 in Mährisch Trübau, nach der Vertreibung 1945 wohnhaft in verschiedenen Dörfern in der Umgebung, seit 1965 in Pappenheim, Fotograf und ehrenamtlicher Stadtarchivar von Pappenheim.