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'''Ulf Beier''' (* 1. Mai 1941 in Eger/Sudetenland) war Volkssschullehrer sowie nach seiner Weiterbildung Lehrer an der [[Staatliche Realschule Weißenburg|Staatlichen Realschule Weißenburg]]. Im außerschulischen Bereich tritt er als Heimatforscher und Historiker mit zahlreichen Veröffentlichung auf.
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'''Ulf Beier''' (* 1. Mai 1941 in Eger/Sudetenland) war Volkssschullehrer sowie nach seiner Weiterbildung Studienrat an der [[Staatliche Realschule Weißenburg|Staatlichen Realschule Weißenburg]]. Im außerschulischen Bereich tritt er als Heimatforscher und Namenkundler mit zahlreichen Veröffentlichungen auf.
  
 
== Leben ==
 
== Leben ==

Version vom 19. November 2014, 23:07 Uhr

Ulf Beier

Ulf Beier (* 1. Mai 1941 in Eger/Sudetenland) war Volkssschullehrer sowie nach seiner Weiterbildung Studienrat an der Staatlichen Realschule Weißenburg. Im außerschulischen Bereich tritt er als Heimatforscher und Namenkundler mit zahlreichen Veröffentlichungen auf.

Leben

Ulf Beier wurde am 1. Mai 1941 in Eger im Sudetenland (heute Tschechische Republik) als ältester Sohn des Bauunternehmers Dipl.-Ing. Ulf Beier (später Dr.-Ing.) und seiner Ehefrau Marianne, beide aus Eger, geboren. Nach dem Tod der Mutter 1946, der Vertreibung mit seinen beiden Geschwistern und den Großeltern in Viehwaggons war er in einem Kinderheim (Waisenhaus) und übersiedelte nach mehreren Zwischenstationen mit einer neuen Mutter 1952 in den Raum München. Dort besuchte Ulf Beier die Oberrealschule, legte das Abitur 1961 ab und begann ein Studium an der Pädagogischen Hochschule München für das Lehramt an Volksschulen, das er 1964 mit Zusatzprüfungen in evang. Religionslehre und Englisch abschloss.

Es folgten Schuleinsätze in Nürnberg, Bad Tölz und München.

Ein Studium als Autodidakt für das Lehramt an Realschulen mit den Fächern Deutsch und Erdkunde schloss Beier 1971 mit Auszeichnung ab. Seither unterrichtete er an der Realschule Weißenburg und legte zudem 1973 eine Zusatzprüfung für Mathematik 7. Klasse ab. 2003 ging er in die Altersteilzeit-Ruhephase.

1968 heiratete er die aus Neumarkt in Schlesien stammende und in Oberbayern aufgewachsene Lehrerin Gisela Hanfler. 1969 Geburt der Tochter Helga, die 1970 bei einem Verkehrsunfall, in den die Familie unschuldig hineingezogen wurde, ums Leben kam. 1971 und 1973 Geburt der Söhne Rudolf und Gerhard.

Wirken

Im schulischen Bereich hatte Beier zahlreiche zusätzliche Aufgaben und Ämter. So war er für die Betreuung der lernmittelfreien Bücher und als Fachvorstand für Erdkunde tätig. Zudem war er Gutachter des Bayer. Kultusministeriums für die Zulassung lernmittelfreier Realschul-Erdkundebücher, Schulberatungslehrer (von 1992 bis 2003), erteilte 26 Jahre Sportunterricht und neun Jahre Ethikunterricht, war für den Stundenplanbau zusammen mit Helmut Sommerer verantwortlich, betreute 2001 das Projekt „Weißenburg und Umgebung 1950 – 2000“ mit Buchveröffentlichung. Er war Mitglied des Schulforums (1986 – 2002), des Disziplinar- und des Lehrmittelausschusses, Schriftleiter des Jahresberichts (1985 – 2003), Betreuer des Schülerwettbewerbs „Die Deutschen und ihre östlichen Nachbarn“ des Bayer. Kultusministeriums (1976 – 2003), Organisatior von Schulsportfesten und für die Durchführung von drei Tombolen zu Gunsten von Erdbebenopfern verantwortlich.

Außerhalb der Realschule wurde Ulf Beier von verschiedenen Einrichtungen oftmals zu Vorträgen und zur Organisation von Veranstaltungen berufen

  • an der Bayerischen Akademie für Lehrerfortbildung (und Personalführung), Dillingen
    • mehrere Referate zu ostkundlichen geografischen Themen
    • Organisation von Grenzlandseminaren an die ehem. Innerdeutsche Grenze
    • Mitarbeit am Fortbildungsmodell "Die Deutschen und ihre östlichen Nachbarn" (1986 - 1989) und Veröffentlichungen zu ostkundlichen geografischen Themen in "Akademieberichten"
    • Teilnahme und Mitgestaltung von Auslandslehrgängen nach Ostmitteleuropa (1996-98)
    • Leitung von Arbeitskreisen
  • am Institut für Schulpädagogik und Bildungsforschung (ISB), München
    • Mitarbeit am Lehrplan für Erdkunde 9. Klasse Realschule (1982)
  • beim Volksbildungswerk Weißenburg bzw. der Volkshochschule
    • Organisation von VBW-Vorträgen über "Franz Kafka" und "Waldschäden im Erzgebirge“
    • Kursleitung "Die Wiederentdeckung des europäischen Ostens", Teilthema "Die Tschechische und die Slowakische Republik"
    • zahlreiche Kurse zur neuen Rechtschreibung von 1996
  • beim Evangelischen Bildungswerk der Dekanate Weißenburg und Pappenheim
    • sieben Jahre Vorstandsmitglied: u. a. Kirchenführungen und Organisation von Vorträgen
  • beim Historischen Stammtisch Weißenburg
    • mehrere Vorträge zu geografischen, namenkundlichen und geschichtlichen Themen des Weißenburger Raumes
  • beim Wugwiki - Bildungsverein Altmühlfranken (Weißenburger Stadt- und Landkreisinternet)
    • Verfassen zahlreicher Artikel zu regionalen Themen (über 100 bis September 2014)
  • für die Stadt Weißenburg: Wissenschaftliche Veröffentlichungen
Buchtitel "Weißenburger Straßennamen
  • Mitarbeit an mehreren Heimatbüchern
    • der Stadt Weißenburg
      • Nr. 1, Flüchtlingslager Weißenburg (1990)
      • Nr. 5, Suffersheim (1996)
      • Nr. 6, Oberhochstatt (1999)
    • anderer Herausgeber
      • R. Frank: Die Heimatvertriebenen im Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen (1991)
      • M. Bittner: Stopfenheimer Heimatbuch (1995)
      • K. Käfferlein: Dorfchronik Rothenstein (2009)
      • U. Jäger: Dorfchronik Langenaltheim (vorauss. 2015)
  • beim "Arbeitskreis Mittel- und Osteuropa“ bzw. der „Arbeitsgemeinschaft Sudetendeutscher Lehrer und Erzieher"
    • Organisation von jährlichen ostkundlichen Fortbildungstagungen für Lehrkräfte aller Schularten aus den fränkischen Regierungsbezirken mit Förderung durch das Bayerische Kultusministerium (1972-2005)
    • Betreuung der Arbeitsstelle Geographie
    • Referate über verschiedene ostkundliche (geografische und literaturgeschichtliche) Themen bei Regionaltagungen
    • Durchführung einer regionalen Lehrerfortbildungstagung im Auftrag des Ersten Japanischen Fernsehens NHK (1997)
    • zahlreiche Veröffentlichungen zu ostkundlichen geografischen Themen ( z. B. Die Darstellung Ostmitteleuropas in den bundesdeutschen Schulatlanten (1980), Kennzeichen und Probleme eines sozialistischen Industrielandes am Beispiel der Tschechoslowakei (1985) u.v.a.
    • Veröffentlichungen in "Der Bayerische Schulgeograph", Lehrerhandbuch für "Erdkunde an Realschulen" (Oldenbourg Verlag)
  • bei der "Bundesarbeitsgemeinschaft für Ostkunde im Unterricht"
    • Referate auf Lehrerfortbildungstagungen auf Bundesebene und Organisation einer solchen
    • Veröffentlichungen in deren ehem. Zeitschrift "Deutsche Ostkunde" über sudetendeutsche geografische Themen im Unterricht (z. B. Inwertsetzung und Zerstörung eines Raumes – dargestellt am Beispiel des Erzgebirges)
  • Vorträge bei mehreren Ortsgruppen der "Ackermanngemeinde"
  • beim "Haus des Deutschen Ostens", München
    • Referate im Rahmen des Schülerwettbewerbs "Die Deutschen und ihre östlichen Nachbarn" des Bayer. Kultusministeriums und bei Lehrerfortbildungsveranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Akademie für Lehrerfortbildung, Dillingen
  • bei der bzw. innerhalb der Sudetendeutschen Landsmannschaft
    • zahlreiche (Dia-)Vorträge bei den Ortsgruppen Weißenburg, Pappenheim und Schwabach
    • Schriftleitung der Festschriften zur 40- und 50-Jahr-Feier der Orts- und Kreisgruppe Weißenburg
    • Erstellung der Schrift „DENK MAL – Gedenkstätten und Gebäude im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen mit Bezug zur Heimat der Deutschen im Osten und deren Vertreibung 1945/46“ zus. mit Herbert Müller
    • im Auftrag des SL-Bundesverbandes: Erstellung einer Sudetenland-Wandkarte in Zusammenarbeit mit dem Sudetendeutschen Archiv, München
    • öffentliche Vorträge über Kaiser Karl IV. und Sudetendeutsche Literatur in Weißenburg
  • Veröffentlichungen bei der Natur- und kulturwissenschaftlichen Gesellschaft, Eichstätt
    • Der Verlauf der europäischen Hauptwasserscheide im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen
    • Weißenburger Straßennamen als Spiegel städtischer Strukturen
    • Die Straßennamen in Mittelbayern mit Bezug zu den deutschen Vertreibungsgebieten
    • Die Gewässernamen in Mittelbayern

Titel 2. - 4. auch in den Blättern für oberdeutsche Namenforschung des Verbandes für Orts- und Flurnamenforschung in Bayern e.V., München

  • sonstige wissenschaftliche Veröffentlichungen
    • in „Sudetenland – Europäische Kulturzeitschrift“, Heft 3/2008:
      • Die Ortsnamen Újezd und Lhota – ihre Umdeutungen, Eindeutschungen und Verballhornungen
    • in „Der Sprachdienst“ (Zeitschrift der Gesellschaft für deutsche Sprache, Wiesbaden), Heft 1/2012:
      • Der Rufname Friedrich in Redewendungen, feststehenden Bezeichnungen, bildlichen Wendungen und Reimen
    • im „Weißenburger Tagblatt“
      • Ortsnamengleichheiten zu Ortsnamen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (z. B. Bergen, Ellingen, Geislohe, Neudorf, Oberhochstatt, Weißenburg, Weißenburger Stadtteile u. a.)
      • Referate und Veröffentlichungen zu allgemeinen Fragen der Didaktik der Geografie
  • Sonstiges:
    • Mitorganisation des Bayerischen Schulgeographentages in Weißenburg 1985
    • Kurse beim Volksbildungswerk, beim Landratsamt und in Schulen im Landkreis zur neuen Rechtschreibung
    • Vorträge zu unterschiedlichen Themen bei verschiedenen anderen Institutionen:
      • Stadt Weißenburg, Evang.-luth. Kirchengemeinde Wßbg., Bayer. Rotes Kreuz – Ortsverband Wßbg., Landsmannschaft Schlesien – Ortsgruppe Wßbg., VdK Wßbg.;
      • beim Ministerialbeauftragten des Bayer. Kultusministeriums für das Realschulwesen in der Oberpfalz, Goethegesellschaft Gunzenhausen, Freunde des Werner-von-Siemens-Gymnasiums, Evang. Frauenkreis Oberhochstatt; Kath. Pfarrgemeinde Wßbg., Kath. Frauenbund Stopfenheim, Jagdgenossenschaft Suffersheim, Kulturzentrum Ostpreußen in Ellingen, Lionsclub Wßbg., Schlesische Jugend – Landesverband Bayern, Verband der Landwirtschaftsschulabsolventen Wßbg., Verein Orgelpfeifen Wßbg. u. a.
      • Stadtführungen, Kirchenführungen, erdkundliche Exkursionen usw.

Würdigung

Ulf Beier! Nicht nur ein Name, ein Begriff! … Universell einsetzbar war er erfolgreich in vielen Fächern tätig, im Sport, im Ethikunterricht, in der Mathematik, für die er gleich noch eine weitere Lehrbefähigung erworben hat. … Stets glaubwürdig für andere, nicht zuletzt für seine Schüler, weil er sein Wissen auf der Höhe der Zeit hielt und immer mit ihr ging, ohne dabei jemals seinen Standpunkt zu verlieren. Ein Mensch also, bei dem Beruf und Berufung auf der Grundlage außergewöhnlicher Fähigkeiten in idealer Weise zur Deckung kommen. … (Herbert Reinbold, aus dem Jahresbericht 2003 der Realschule Weißenburg)

Literatur

  • Weissenburger Flurnamenbuch, Beier, Ulf, Weissenburg, Braun und Elbel, [1995]

Weblinks