Steinriegelquelle: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Steinriegelquelle''' entspringt in [[Suffersheim]] in einer Höhe von 462 m ü NN am nördlichen Talrand des Schambachtales aus den Werkkalken und gehört damit zum tiefen Karst. Das bedeutet, der wichtigste Stauer des Kalkwassers, der Ornatenton, liegt etwa 30 m unter dem Talniveau. Darüber ist bis zu einer gewissen Höhe ein zusammenhängender Karstwasserkörper ausgebildet, der die Steinriegelquelle speist. Somit ist sie eine sog. Überlaufquelle. Das Wasser tritt mit einer Temperatur von 8,8<sup>o</sup>C und einem pH-Wert von 7,19 aus.<ref>KÖNIG, Walter in: Suffersheim. Von Suberesheim zum Ortsteil von Weißenburg 867 - 1996, Weißenburg 1996, S. 19</ref>
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Die '''Steinriegelquelle''' entspringt in [[Suffersheim]] in einer Höhe von 462 m ü NN am nördlichen Talrand des Schambachtales aus den Werkkalken und gehört damit zum seichten Karst. Das bedeutet, der wichtigste Stauer des Kalkwassers, der Ornatenton, liegt etwa 30 m unter dem Talniveau. Darüber ist bis zu einer gewissen Höhe ein zusammenhängender Karstwasserkörper ausgebildet, der die Steinriegelquelle speist. Somit ist sie eine sog. Überlaufquelle. Das Wasser tritt mit einer Temperatur von 8,8<sup>o</sup>C und einem pH-Wert von 7,19 aus.<ref>KÖNIG, Walter in: Suffersheim. Von Suberesheim zum Ortsteil von Weißenburg 867 - 1996, Weißenburg 1996, S. 19</ref>
  
 
Diese Quelle ist die bedeutendste natürliche Quelle im heutigen Gebiet der Stadt [[Weißenburg]] und ist bisher noch nie versiegt, weshalb Suffersheim auch keinen Feuerlöschteich hatte. Die Steinriegelquelle wurde 1905/07 gefasst und deckt bis heute einen wesentlichen Teil des Wasserbedarfs der Stadt Weißenburg.<ref>Einzelheiten zur Geschichte der Wasserleitung s. KAMMERL, RUF in: Suffersheim. Von Suberesheim ...s. o., S. 135 ff</ref> Die Karstquelle schüttet im Regelfall bis zu 60 Liter pro Sekunde. Die Angaben dazu sind jedoch unterschiedlich.
 
Diese Quelle ist die bedeutendste natürliche Quelle im heutigen Gebiet der Stadt [[Weißenburg]] und ist bisher noch nie versiegt, weshalb Suffersheim auch keinen Feuerlöschteich hatte. Die Steinriegelquelle wurde 1905/07 gefasst und deckt bis heute einen wesentlichen Teil des Wasserbedarfs der Stadt Weißenburg.<ref>Einzelheiten zur Geschichte der Wasserleitung s. KAMMERL, RUF in: Suffersheim. Von Suberesheim ...s. o., S. 135 ff</ref> Die Karstquelle schüttet im Regelfall bis zu 60 Liter pro Sekunde. Die Angaben dazu sind jedoch unterschiedlich.
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== Wasserwirtschaftliche Bedeutung ==
 
== Wasserwirtschaftliche Bedeutung ==
Ein 12,5 km langer Stollen unterquert die Europäische Hauptwasserscheide. In einer Gussleitung DN 200 fließt das Wasser mit einem Gefälle von neun Meter Höhenunterschied in einen Hochbehälter in der [[Holzgasse]] (Schönau, in Höhe der Wolfgang-Wohlleben-Str.) in Weißenburg. Dort wird es gesammelt und aufbereitet.<ref> Informationstafel an der Quelle </ref>
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Ein 12,5 km langer Stollen unterquert die Europäische Hauptwasserscheide. In einer Gussleitung DN 200 fließt das Wasser mit einem Gefälle von neun Metern Höhenunterschied in einen Hochbehälter in der [[Holzgasse]] (Schönau, in Höhe der Wolfgang-Wohlleben-Str.) in Weißenburg. Dort wird es gesammelt und aufbereitet.<ref> Informationstafel an der Quelle </ref> Bis 2003 lieferte die Quelle mit bis zu 300.000 Kubikmetern Wasser pro Jahr rund ein Drittel der Weißenburger Trinkwasserversorgung. Wie bei allen Karstquellen, so ist auch bei der Steinriegelquelle die Belastung mit Nitrat und Pflanzenschutzmitteln problematisch, denn diese Stoffe können verhältnismäßig schnell durch das Kalkgestein bis ins Grundwasser vordringen. Auch bei Starkregen neigt das Quellwasser wegen seiner raschen Durchlaufgeschwindigkeit durch das Gestein zu Verunreinigungen. Wegen ihrer hohen Anfälligkeit wurde die Steinriegelquelle daher 2003 vom Netz der Weißenburger Trinkwasserversorgung genommen.<ref>SCHOBER, Simon: Die Verletzlichkeit von Karstwasser im seichten Karst der südlichen Frankenalb. Referat im Rahmen des 14. Umweltgesprächs der Stadt Weißenburg am 16.10.2012<ref/> 
  
Darüber hinaus war das Wasser aus der Steinriegelquelle auch für die Befüllung der Dampflokomotiven am Treuchtlinger Bahnhof sehr wichtig. Das Weißenburger und Treuchtlinger Stadtwappen beiderseits der gefassten Quelle erinnern daran, dass diese beiden Städte Wasserrechte an der Quelle haben. Damit bleibt für die Schambach nur der Rest des Wassers, weshalb in trockenen Sommern (z. B. 1976, 2003 oder 2012) die Schambach oft nur ein schmales Rinnsal ist. Trotzdem war vor 1905 die Quelle so kräftig, dass sie mit ihrem Wasser bereits nach 50 m ein Mühlrad antreiben konnte (Dorfmühle, Suffersheim). Wie bei allen Karstquellen, so ist auch bei der Steinriegelquelle die Belastung mit Nitrat und Pflanzenschutzmitteln problematisch, denn diese Stoffe können verhältnismäßig schnell durch das Kalkgestein bis ins Grundwasser vordringen.
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Darüber hinaus war das Wasser aus dieser Quelle auch für die Befüllung der Dampflokomotiven am Treuchtlinger Bahnhof sehr wichtig. Das Weißenburger und Treuchtlinger Stadtwappen beiderseits der gefassten Quelle erinnern daran, dass diese beiden Städte hier Wasserrechte haben. Damit bleibt für die Schambach nur der Rest des Wassers, weshalb in trockenen Sommern (z. B. 1976, 2003 oder 2012) die Schambach oft nur ein schmales Rinnsal ist. Trotzdem war vor 1905 die Quelle so kräftig, dass sie mit ihrem Wasser bereits nach 50 m ein Mühlrad antreiben konnte ([[Dorfmühle, Suffersheim]]).
  
 
== Name ==
 
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Version vom 20. Oktober 2012, 11:07 Uhr

Steinriegelquelle

Die Steinriegelquelle entspringt in Suffersheim in einer Höhe von 462 m ü NN am nördlichen Talrand des Schambachtales aus den Werkkalken und gehört damit zum seichten Karst. Das bedeutet, der wichtigste Stauer des Kalkwassers, der Ornatenton, liegt etwa 30 m unter dem Talniveau. Darüber ist bis zu einer gewissen Höhe ein zusammenhängender Karstwasserkörper ausgebildet, der die Steinriegelquelle speist. Somit ist sie eine sog. Überlaufquelle. Das Wasser tritt mit einer Temperatur von 8,8oC und einem pH-Wert von 7,19 aus.[1]

Diese Quelle ist die bedeutendste natürliche Quelle im heutigen Gebiet der Stadt Weißenburg und ist bisher noch nie versiegt, weshalb Suffersheim auch keinen Feuerlöschteich hatte. Die Steinriegelquelle wurde 1905/07 gefasst und deckt bis heute einen wesentlichen Teil des Wasserbedarfs der Stadt Weißenburg.[2] Die Karstquelle schüttet im Regelfall bis zu 60 Liter pro Sekunde. Die Angaben dazu sind jedoch unterschiedlich.

Das Einzugsgebiet kann jedoch nicht von den anderen Quellen im Ortsbereich von Suffersheim abgekoppelt werden und liegt auf der Albhochfläche nördlich des Schambachtales. Es erstreckt sich mindestens bis Indernbuch - Burgsalach. Die Westgrenze dürfte in etwa auf der Linie Heuberger Tal - Hohe Tanne - Bergwaldtheater verlaufen.[3]

Wasserwirtschaftliche Bedeutung

Ein 12,5 km langer Stollen unterquert die Europäische Hauptwasserscheide. In einer Gussleitung DN 200 fließt das Wasser mit einem Gefälle von neun Metern Höhenunterschied in einen Hochbehälter in der Holzgasse (Schönau, in Höhe der Wolfgang-Wohlleben-Str.) in Weißenburg. Dort wird es gesammelt und aufbereitet.[4] Bis 2003 lieferte die Quelle mit bis zu 300.000 Kubikmetern Wasser pro Jahr rund ein Drittel der Weißenburger Trinkwasserversorgung. Wie bei allen Karstquellen, so ist auch bei der Steinriegelquelle die Belastung mit Nitrat und Pflanzenschutzmitteln problematisch, denn diese Stoffe können verhältnismäßig schnell durch das Kalkgestein bis ins Grundwasser vordringen. Auch bei Starkregen neigt das Quellwasser wegen seiner raschen Durchlaufgeschwindigkeit durch das Gestein zu Verunreinigungen. Wegen ihrer hohen Anfälligkeit wurde die Steinriegelquelle daher 2003 vom Netz der Weißenburger Trinkwasserversorgung genommen.Referenzfehler: Für ein <ref>-Tag fehlt ein schließendes </ref>-Tag.

Fußnoten

  1. KÖNIG, Walter in: Suffersheim. Von Suberesheim zum Ortsteil von Weißenburg 867 - 1996, Weißenburg 1996, S. 19
  2. Einzelheiten zur Geschichte der Wasserleitung s. KAMMERL, RUF in: Suffersheim. Von Suberesheim ...s. o., S. 135 ff
  3. W. KÖNIG, s. o., S. 20
  4. Informationstafel an der Quelle