Silbermühle

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Die Silbermühle von Nordosten

Die Silbermühle liegt nördlich der Stadt Weißenburg, unterhalb der Fabrikhallen der Gutmann AG. Ihr ursprünglicher Name bis nach dem 30-jährigen Krieg war Galgenmühle. Der Name entstand als Verkürzung aus Galgen-bergs-mühle. Sie war eine Wassermühle, deren Rad von der Schwäbischen Rezat betrieben wurde, und ist die größte Baugruppe unter den Mühlen der ehem. freien Reichstadt Weißenburg. Seit 1360 ist sie urkundlich belegt. Das heutige Mühlgebäude ließ Lorenz Schnitzlein 1782 errichten, der auch die Löwenbrauerei in der Luitpoldstraße 3 (heute Mocambobar) erbauen ließ. Über den Portalen der beiden Gebäude befindet sich das Wappen der Familie Schnitzlein, bei der Silbermühle oberhalb des Wappens mit dem von zwei Löwen gehaltenen Mühlrad. [1] 1907 ist die Silbermühle als Schneidemühle und mechanische Schafwollspinnerei nachweisbar. Ihr damaliger Besitzer ist Michael Schweinesbein. [2] Heute befindet sich im Hauptgebäude ein Restaurant.

Der Galgenmüller hatte übrigens verschiedene kriminalrechtliche Verpflichtungen zu erfüllen: Zum einen musste er dafür sorgen, dass der Galgen jederzeit benutzbar war, wir würden heute sagen, er hatte den Galgen-TÜV. Zum anderen hatte er aber auch z. B. die Leitern am Galgen zu stellen, vor einer Hinrichtung das Gras zu mähen und Ähnliches zu verrichten.[3]

Wappen über dem Hofeingang im Südwesten: Zwei Löwen halten ein Mühlrad

Dutzende von Galgenmühlen finden sich landauf landab, aber Silbermühlen nur drei, nämlich eine Häusergruppe in Nordrhein-Westfalen, eine Einöde bei Oberviechtach in der Oberpfalz und eine bei Marktredwitz im Fichtelgebirge. Woher die Weißenburger Silbermühle ihren Namen hat, darüber gibt es viele Vermutungen, aber keine gesicherten Erkenntnisse. Am wahrscheinlichsten ist, dass sich dort eine Sandgrube befand, aus der silbergrauer Sand gefördert wurde. [4]

Fußnoten

  1. KIEßLING, Gotthard: Denkmäler in Bayern, Stadt Weißenburg i. Bay., München 2000, S. 214
  2. Geschichte der Mühle siehe SCHMUCK, Julius in: Weißenburger Heimatblätter 1951, Nr. 8 - 13
  3. BEIER, Ulf: Weißenburger Flurnamenbuch, Weißenburg 1995, S. 431
  4. Näheres bei BEIER, Ulf: Von der Höll- zur Paradeisgasse, Straßen- und Wohnstättennamen in Weißenburg, 2. Auflage, Weißenburg 2000, S. 125