Scheunenkirche St. Gunthildis: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Die Scheunenkirche St. Gunthildis in Dettenheim'''
 
'''Die Scheunenkirche St. Gunthildis in Dettenheim'''
 
- ein Beispiel für die Religiosität der Sudetendeutschen
 
- ein Beispiel für die Religiosität der Sudetendeutschen
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Bei der Weihe der Scheunenkirche am 23. Dezember 1956 meinte Domprobst Dr.Bruggaier: »Heimat Ihrer Seele möge das Gotteshaus sein. Trost,..., dass Sie das Gotteshaus nie verlieren und dass Sie überall in der Welt ein Recht auf diese Heimat haben.« Durch den Zustrom von Heimatvertriebenen, vor allem aus dem Sudetenland, war die Zahl der Katholiken im Dorf von 7 (1939) auf 164 (1950) angewachsen und die Gottesdienste im Vorbeckschen »Schlössla« mussten in drückender Enge abgehalten werden. Der erste katholische Seelsorger Dettenheims, Josef Dürrmuth, selbst Vertriebener aus dem Erzgebirge, stellte deshalb die ganze Vergütung für seine KZ-Heft dem Kirchenneubau zur Verfügung. Nach seinem Tod am 07.02.1956 legte sein Nachfolger, Kurat Gregor Schneid, mit den Dettenheimer sudetendeutschen Katholiken selbst Hand mit an. Die Familie Vorbeck stellte einen Teil ihrer Scheune zur Verfügung. In beispielhafter Verbundenheit der evangelischen Dettenheimer mit ihren katholischen »Neubürgern« entstand so in kürzester Zeit ein anheimelnder Raum. Die im Schambachtal verehrte St. Gunthildis dient als Kirchenpatronin.  
 
Bei der Weihe der Scheunenkirche am 23. Dezember 1956 meinte Domprobst Dr.Bruggaier: »Heimat Ihrer Seele möge das Gotteshaus sein. Trost,..., dass Sie das Gotteshaus nie verlieren und dass Sie überall in der Welt ein Recht auf diese Heimat haben.« Durch den Zustrom von Heimatvertriebenen, vor allem aus dem Sudetenland, war die Zahl der Katholiken im Dorf von 7 (1939) auf 164 (1950) angewachsen und die Gottesdienste im Vorbeckschen »Schlössla« mussten in drückender Enge abgehalten werden. Der erste katholische Seelsorger Dettenheims, Josef Dürrmuth, selbst Vertriebener aus dem Erzgebirge, stellte deshalb die ganze Vergütung für seine KZ-Heft dem Kirchenneubau zur Verfügung. Nach seinem Tod am 07.02.1956 legte sein Nachfolger, Kurat Gregor Schneid, mit den Dettenheimer sudetendeutschen Katholiken selbst Hand mit an. Die Familie Vorbeck stellte einen Teil ihrer Scheune zur Verfügung. In beispielhafter Verbundenheit der evangelischen Dettenheimer mit ihren katholischen »Neubürgern« entstand so in kürzester Zeit ein anheimelnder Raum. Die im Schambachtal verehrte St. Gunthildis dient als Kirchenpatronin.  

Version vom 3. September 2021, 18:33 Uhr

Die Scheunenkirche St. Gunthildis in Dettenheim - ein Beispiel für die Religiosität der Sudetendeutschen

Scheunenkirche St. Gunthildis Dettenheim

Bei der Weihe der Scheunenkirche am 23. Dezember 1956 meinte Domprobst Dr.Bruggaier: »Heimat Ihrer Seele möge das Gotteshaus sein. Trost,..., dass Sie das Gotteshaus nie verlieren und dass Sie überall in der Welt ein Recht auf diese Heimat haben.« Durch den Zustrom von Heimatvertriebenen, vor allem aus dem Sudetenland, war die Zahl der Katholiken im Dorf von 7 (1939) auf 164 (1950) angewachsen und die Gottesdienste im Vorbeckschen »Schlössla« mussten in drückender Enge abgehalten werden. Der erste katholische Seelsorger Dettenheims, Josef Dürrmuth, selbst Vertriebener aus dem Erzgebirge, stellte deshalb die ganze Vergütung für seine KZ-Heft dem Kirchenneubau zur Verfügung. Nach seinem Tod am 07.02.1956 legte sein Nachfolger, Kurat Gregor Schneid, mit den Dettenheimer sudetendeutschen Katholiken selbst Hand mit an. Die Familie Vorbeck stellte einen Teil ihrer Scheune zur Verfügung. In beispielhafter Verbundenheit der evangelischen Dettenheimer mit ihren katholischen »Neubürgern« entstand so in kürzester Zeit ein anheimelnder Raum. Die im Schambachtal verehrte St. Gunthildis dient als Kirchenpatronin.

Quellen:
Heinz Ottinger in: Drei festliche Anlässe: ... 40 Jahre Scheunenkirche Dettenheim ..., Festschrift der Kath. Pfarrgemeinde Weißenburg 1996
Ulf Beier: Von der Höll- zur Paradeisgasse, Weißenburg, 2. Auflage 2000, S. 86