Reiner Joppien: Unterschied zwischen den Versionen

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Reiner Joppien (* 14. Juni 1928 in Königsberg/Ostpreußen; † 30. Januar 2002, beerdigt auf dem Friedhof der [[Wülzburg]]) war Dipl.-Ing., Architekt, Maler und Bildhauer sowie Leiter einer Malschule in Ellingen.
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Reiner Joppien (* 14. Juni 1928 in Königsberg/Ostpreußen; † 30. Januar 2002, beerdigt auf dem Friedhof der [[Wülzburg]]) war Dipl.-Ing., Architekt, Maler und Bildhauer sowie Leiter einer Malschule in [[Ellingen]].
  
 
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1958-60 Mitarbeit im Architekturbüro Prof. Sepp Ruf, dabei Mitgestaltung des Innenraums des Deutschen Forschungsinstituts in Bad Godesberg; 1960 Mitbegründer der „Gruppe 60“ in München; ab 1961 freischaffender Architekt, Maler und Bildhauer im Raum München, ab 1969 in Weißenburg und Ellingen. Reiner Joppien hat u. a. Kirchenfenster, Glasmalereien und Wandmalereien geschaffen, Reliefs, öffentliche Gebäude, Denkmäler und Brunnen entworfen, wertvolle alte Bauten saniert, z. B. die Wülzburg, die Schranne in Weißenburg oder das Rathaus und Heimatmuseum in Pleinfeld, einen Farbleitplan für die Weißenburger Altstadt erstellt, ab 1976 Kurse zu Malerei und Gestaltung beim Volksbildungswerk Weißenburg gehalten und 1980-1998 eine private Malschule in Ellingen betrieben, aus der auch wieder namhafte Künstler hervorgegangen sind.
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1958-60 Mitarbeit im Architekturbüro Prof. Sepp Ruf, dabei Mitgestaltung des Innenraums des Deutschen Forschungsinstituts in Bad Godesberg; 1960 Mitbegründer der „Gruppe 60“ in München; ab 1961 freischaffender Architekt, Maler und Bildhauer im Raum München, ab 1969 in [[Weißenburg]] und Ellingen. Reiner Joppien hat u. a. Kirchenfenster, Glasmalereien und Wandmalereien geschaffen, Reliefs, öffentliche Gebäude, Denkmäler und Brunnen entworfen, wertvolle alte Bauten saniert, z. B. die Wülzburg, die Schranne in Weißenburg oder das Rathaus und Heimatmuseum in Pleinfeld, einen Farbleitplan für die Weißenburger Altstadt erstellt, ab 1976 Kurse zu Malerei und Gestaltung beim Volksbildungswerk Weißenburg gehalten und 1980-1998 eine private Malschule in Ellingen betrieben, aus der auch wieder namhafte Künstler hervorgegangen sind.
 
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* „Die Wülzburg - Ein Problem der Konservierung und Restaurierung“ (in: „Burgen und Schlösser“ 1973/II S. 101 ff., Europäisches Burgeninstitut, Braubach/Rhein)
 
* „Die Wülzburg - Ein Problem der Konservierung und Restaurierung“ (in: „Burgen und Schlösser“ 1973/II S. 101 ff., Europäisches Burgeninstitut, Braubach/Rhein)
 
* "Neues Leben auf der Wülzburg läßt die Wiederherstellung folgen" Frankenland. franconica.uni-wuerzburg.de 1973
 
* "Neues Leben auf der Wülzburg läßt die Wiederherstellung folgen" Frankenland. franconica.uni-wuerzburg.de 1973
 
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* 1989 Urkunde der Stadt Weissenburg für hervorragende gestalterische und denkmalpflegerische Leistungen.
 
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Version vom 18. Oktober 2013, 08:07 Uhr

Reiner Joppien

Reiner Joppien (* 14. Juni 1928 in Königsberg/Ostpreußen; † 30. Januar 2002, beerdigt auf dem Friedhof der Wülzburg) war Dipl.-Ing., Architekt, Maler und Bildhauer sowie Leiter einer Malschule in Ellingen.

Leben

Reiner Fritz Walter Joppien wurde 1928 in Königsberg/Ostpr. geboren [1]. Er war der Sohn von Erich Joppien, Amtmann, aus Königsberg und seiner Ehefrau Gertrud, ebenfalls aus Königsberg. Er hatte drei Brüder. 1944 begann er mit dem Bildhauerstudium in Königsberg und setzte dieses nach der Vertreibung aus seiner Heimat 1948 an der Kunstschule in Augsburg fort. 1950-1954 Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in München, Meisterschüler bei Prof. Oberberger. 1955-60 Architekturstudium in München, Meisterschüler bei Prof. Sepp Ruf, Abschluss mit dem Akademiediplom; Studienreisen nach Italien und Frankreich; Heirat mit Waltraud, geb. Hahn aus Wismar (vier Kinder: Jörg, Stefan, Friederike und Annette); nochmals Zertifikation als Dipl. Ing. Architektur 1987.

Berufliches Wirken

Phaetons Sturz, Pastell, Acryl 1985

1958-60 Mitarbeit im Architekturbüro Prof. Sepp Ruf, dabei Mitgestaltung des Innenraums des Deutschen Forschungsinstituts in Bad Godesberg; 1960 Mitbegründer der „Gruppe 60“ in München; ab 1961 freischaffender Architekt, Maler und Bildhauer im Raum München, ab 1969 in Weißenburg und Ellingen. Reiner Joppien hat u. a. Kirchenfenster, Glasmalereien und Wandmalereien geschaffen, Reliefs, öffentliche Gebäude, Denkmäler und Brunnen entworfen, wertvolle alte Bauten saniert, z. B. die Wülzburg, die Schranne in Weißenburg oder das Rathaus und Heimatmuseum in Pleinfeld, einen Farbleitplan für die Weißenburger Altstadt erstellt, ab 1976 Kurse zu Malerei und Gestaltung beim Volksbildungswerk Weißenburg gehalten und 1980-1998 eine private Malschule in Ellingen betrieben, aus der auch wieder namhafte Künstler hervorgegangen sind.

Ausstellungen

Gelbe Blumen, Aquarell 1997

Reiner Joppien hat zahlreiche Ausstellungen beschickt, unter anderem

  • 1960, 1964-68 im Haus der Kunst in München den Herbstsalon
  • 1986 im Goetheinstitut in San Francisco, USA
  • 1990 in der Schranne in Weißenburg
  • 1994 in der St.-Matthäus-Kirche, Aschaffenburg
  • 1998 im Kulturzentrum Ostpreußen in Ellingen
  • 2001 im Westpreußisches Landesmuseum in Münster-Wolbeck

Veröffentlichungen

  • „Die Wülzburg - Ein Problem der Konservierung und Restaurierung“ (in: „Burgen und Schlösser“ 1973/II S. 101 ff., Europäisches Burgeninstitut, Braubach/Rhein)
  • "Neues Leben auf der Wülzburg läßt die Wiederherstellung folgen" Frankenland. franconica.uni-wuerzburg.de 1973


Auszeichnungen

Wülzburg, Südflügel - Innenhofansicht, Architekturzeichnung, Tusche 1979
  • 1950-1960 diverse Akademiepreise, München
  • 1953 Internationaler Akademiepreis Mailand
  • 1960 Stipendium des Kulturkreises der deutschen Industrie, München
  • 1963 Burdapreis im Herbstsalon, München
  • 1978 Preis des Bezirks Mittelfranken für hervorragende denkmalpflegerische Leistungen
  • 1989 Urkunde der Stadt Weissenburg für hervorragende gestalterische und denkmalpflegerische Leistungen.


Kennzeichnung und Würdigung seiner Werke

Komposition, Acryl 1997

"Frühe Eindrücke dieser imposanten Stadt Königsberg in urbaner und geistiger Hinsicht hatten prägenden Einfluss auf den Lebensweg von Reiner Joppien. … Die Erlebnisse der Zerstörung geistiger und materieller Werte sowie die Suche nach dem Bestehenden ergaben Erkenntnisse von neuen Zusammenhängen. Daraus folgte der spielerische Umgang mit dem Material, der Farbe und der Form." (Jörg Joppien, Ausstellungskatalog 1998)

„In 36 Gemälden und sechs Assemblagen wurden Brüche und Zusammenhänge verschiedener Perioden aus den Jahren 1945 bis 1998 gezeigt, wobei besonders der lockere, spielerische Umgang mit künstlerischem Werkzeug auffiel.“

„Reiner Joppien war ein sehr vielseitiger Künstler und Architekt. So hat er Acryltechnik genauso beherrscht wie Ölmalerei, das Rötelkreidezeichnen oder das Aquarell. Herausforderungen anzunehmen und neugierig zu sein, das hat er auch versucht, in seiner Malschule an viele Hobbymaler weiterzugeben.“ (Ulf Beier, 2004, s. u.)

„Der aufmerksame Betrachter dürfte leicht erkennen, daß Joppiens Interesse nicht unbedingt in der Erschaffung eines optischen Gegenbildes zur sicht- und greifbaren Welt liegt, sondern eher im Sichtbarmachen des Verborgenen und dem Erkennen neuer Beziehungen. Joppien selbst sieht seine Bilder als "werdende" Werke mit "ständiger Offenheit". Auch spricht er von der "Architektur der Musik", wenn er "Farbe zum Klingen" bringen will. (Dieter Göllner im Ostpreußenblatt v. 21. Juli 2001)

Literaturnachweis

Pferd (1989), Engel IV (1987), Vogeltier II (1995)
  • GOLDE, Sabine: Reiner Joppien, Ausstellungskatalog in Verbindung mit dem Kulturzentrum Ostpreußen, Ellingen o. J. (1998), Vorwort von Jörg Joppien
  • Einladung zur Ausstellung "Reiner Joppien" im Kulturzentrum Ostpreußen in Ellingen vom 30. Mai bis 19. Juli 1998 anlässlich seines 70. Geburtstages
  • Das Ostpreußenblatt vom 12. April 1969 und 21. Juli 2001
  • BEIER, Ulf: Einführung in die Gemeinschaftsausstellung „Kunst und Klang“ zu Gunsten des Vereins „Orgelpfeifen“ im evang. Gemeindehaus St. Andreas in Weißenburg am 10.10.2004

Fußnoten

  1. ehemals Hauptstadt Ostpreußens mit (1939) 372 000 deutschen Einwohnern, heute Hauptstadt des russischen Oblast Kaliningrad mit (2011) etwa 431.000 vorwiegend russischen Einwohnern