Mahnmal am Perlachberg

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Mahnmal

Das Mahnmal am Perlachberg in Treuchtlingen besteht aus einem Gedenkkreuz aus Formstahl, blattvergoldet, auf einem Steinsockel mit einer danebenstehenden dreiseitigen Stele mit Informationstexten.

Der Sockel aus Juramarmor trägt in der Mitte die Inschrift:

Den Opfern
der heimatvertriebenen
Deutschen

Diese ist von folgendem Text eingerahmt:

DEN LEBENDEN ZUR MAHNUNG
UNSEREN TOTEN ZUM GEDENKEN
SUDETENDEUTSCHE LANDSMANNSCHAFT 8.5.1951
ERNEUERT 1968-1969

Damit ist die Gedenkstätte in Treuchtlingen die zweitälteste im Landkreis. Bei einem großen sudetendeutschen Heimattreffen wurden damals der Steinsockel mit der nebenstehenden Inschrift und ein Lärchenholzkreuz errichtet und von sudetendeutschen Geistlichen geweiht. Der damalige Landrat Fritz Staudinger, der ehemalige Treuchtlinger Bürgermeister Fr. Korn und viele Vertreter des öffentlichen Lebens waren anwesend.

In den Sockel wurde eine Kassette mit der Erde vom Grab eines in Jägerndorf (Ostsudetenland) ruhenden 16-Jährigen, der bei tschechischer Zwangsarbeit 1945 ums Leben gekommen war, eingemauert. Seine Eltern hatten bei ihrer Vertreibung im April 1946 dieses Säckchen Erde von seinem Grab mitgenommen.

Das Holzkreuz der Gedenkstätte wurde jedoch im Laufe der Jahre morsch. Dem damaligen Stadtrat und Ortsobmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Franz Beckert, gelang es, südlich des alten Platzes einen neuen Standort auf städtischem Grund zu finden. So wurde der alte Sockel versetzt und ein neues, etwa neun Meter hohes Kreuz aus Formstahl eingelassen. Die umfangreiche freiwillige Arbeitsleistung von 14 Treuchtlinger Landsleuten trug dazu bei, dass das neue Kreuz am 17. Juni 1969 (damals »Tag der deutschen Einheit«) wieder eingeweiht werden konnte. 1979 wurde am 4. März (»Tag des Selbstbestimmungsrechtes der Sudetendeutschen«) eine Urkunde in den Sockel über die Geschichte des Mahnmals hinterlegt.

Als in den 1990er Jahren wieder Schäden auftraten, entschloss sich die Kreisgruppe der Sudetendeutschen Landsmannschaft zu einer gründlichen Renovierung. 1996 wurde das Kreuz erneut mit Blattgold belegt, und dank des Helferkreises um die Landsleute Himmel und Liebald erstrahlt das Mahnmal seit dem 28. September 1996 wieder in altem Glanze.

Die daneben aufgestellte Stele aus Plexiglas berichtet auf ihren drei Seiten von der Geschichte des Denkmals und den Beweggründen zu seiner Aufstellung.

Quellen

  • BEIER, Ulf und MÜLLER, Herbert: DENK MAL, Gedenkstätten und Gebäude im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen mit Bezug zur Heimat der Deutschen im Osten und deren Vertreibung 1945/46, S.14 f