Kleine Weißenburger Baustilkunde 1. Teil: Mittelalter

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Ziel dieser kleinen Baustilkunde ist es, Gebäude (und nur diese) in Weißenburg aufzuzeigen, die für die jeweilige Stilepoche typisch sind. Dabei sollen jedoch zu jedem Zeitabschnitt nur einige charakteristische Beispiele genannt werden. Es wird kein Wert auf Vollständigkeit gelegt. Vielmehr wird hier ausdrücklich auf die Arbeit von Gotthard Kießling "Denkmäler in Bayern: Stadt Weißenburg i. Bay." hingewiesen, in der sowohl die meisten Gebäude ausführlich beschrieben als auch abgebildet sind. Während diese Denkmaltopografie jedoch die Häuser Straße für Straße in alphabetischer Reihenfolge beschreibt, wird in der nachfolgenden Arbeit chronologisch vorgegangen - vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Dabei werden bewusst die Gebäude von außen gezeigt - so wie sie dem kunstgeschichtlich Intessierten am leichtesten zugänglich sind. Die dazu gegebene Kennzeichnung der Merkmale der einzelnen Stilepochen soll helfen, die einzelnen Baustile zu erkennen und weitere Beispiele selbst zu entdecken.

Vor 1200: Romanik

Möglicherweise einige Keller und Teile von Untergeschossen von Häusern in der westlichen Altstadt; aber diese sind nicht sicher nachzuweisen, weil sie weder Schmuck aufweisen noch Hölzer, die dendrochronologisch (Methode zur Altersbestimmung anhand der Jahresringe) bestimmt werden könnten.

13./16. Jahrhundert: Gotik

Allgemeine Kennzeichen

Im Kirchenbau strebt das Gebäude in die Höhe; hoher, vieleckiger Chorabschluss, hohe spitzbogige Fenster mit Maßwerk, (sehr) steiles Dach. Die steilen Giebel der Bürgerhäuser und des Rathauses sind mit Zinnen oder spitzen Ziertürmchen (Fialen) geschmückt. Die Fenster hatten ursprünglich Butzenscheiben.

Hochgotik

  • Langhaus der St. Andreas-Kirche (Weihe 1327): hohe Spitzbogenfenster mit unterschiedlichem Maßwerk, aber trotzdem noch viel (verputztes) Mauerwerk - (Obergaden aber erst 1891/92)
  • Chor der Karmeliterkirche (nach 1325): Aufgabe der gestuften Außenpfeiler ist es, den Druck vom Gewölbe des Chores abzufangen
  • Gasthaus Goldener Stern (1314/15) mit dem typischen Treppengiebel, vermutl. ältestes Bürgerhaus Weißenburg
  • große Teile der Stadtmauer

1400 – 1499

Spätgotik

  • Chor der St. Andreas-Kirche (Weihe 1425): behauene Sandsteinquader als Sichtmauerwerk, sehr hohe Spitzbogenfenster mit unterschiedlichem Maßwerk in jedem Fenster, wenig Mauerwerk dazwischen, Kreuzrippengewölbe
  • Gotisches Rathaus (1470-76): behauene Sandsteine als Sichtmauerwerk (statt Bruchsteinen). Die Geschosse sind durch Gesimse markiert, die Rundbogenfenster des Söllers durch senkrechte Stäbe unterbrochen, steiles Satteldach, verzierter Ostgiebel mit Ziertürmchen (Fialen) und vorkragendem Firstturm

Quellen

  • BEIER, Ulf: Von der Höll- zur Paradeisgasse, Straßen- und Wohnstättennamen in Weißenburg, 2. Auflage, Weißenburg 2000
  • HÄFFNER, Hans-Heinrich: Das Weißenburger Bürgerhaus - seine Entwicklung vom Spätmittelalter bis ins 18. Jahrhundert, in: Denkmäler in Bayern, Band V.70/2 Stadt Weißenburg i. Bay., München 2001, ISBN 3-87490-582-9
  • KIESSLING, Gotthard: Denkmäler in Bayern, Band V.70/2 Stadt Weißenburg i. Bay., München 2001, ISBN 3-87490-582-9

Siehe auch