Josef Mang: Unterschied zwischen den Versionen

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Josef Mang wurde 1923 in Ansbach geboren,<ref>Als Anekdote erzählt Josef Mang: "Meine "Hebamme" war damals ein Oberstabsarzt des Ulanerregiments in Ansbach, bei dem mein Vater Oberfeldwebel war."</ref> kam aber schon 1930 durch die Versetzung seines Vaters an das hiesige Finanzamt nach Weißenburg. So wurde Josef Mang diese Stadt zur zweiten Heimat. Nachdem die Fliegerei schon immer sein Traum war, kam er mit l4 Jahren zum [[Segelflugverein|Weißenburger Segelflugverein]].
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Josef Mang wurde 1923 in Ansbach geboren,<ref>Als Anekdote erzählt Josef Mang: "Meine "Hebamme" war damals ein Oberstabsarzt des Ulanerregiments in Ansbach, bei dem mein Vater Oberfeldwebel war."</ref> kam aber schon 1930 durch die Versetzung seines Vaters an das hiesige Finanzamt nach Weißenburg. So wurde Josef Mang diese Stadt zur zweiten Heimat. Nachdem die Fliegerei schon immer sein Traum war, kam er mit 14 Jahren zum [[Segelflugverein|Weißenburger Segelflugverein]].
  
 
Nach seiner Schulzeit mit dem Realschulabschluss und einer anschließenden kaufmännischen Lehre meldete er sich, nachdem er zwischenzeitlich den Segelflugschein erworben hatte, zur Luftwaffe. Dort wurde er nach zweijähriger Ausbildung zum Flugzeugführer mit Blindflugberechtigung beim "Löwengeschwader" eingesetzt. Seine Einsatzgebiete während des Zweiten Weltkrieges waren das Mittelmeer und der Nordatlantik mit Norwegen und dem Eismeer. Nach dreijähriger französischer Kriegsgefangenschaft kehrte er 1948 wieder in seine Heimat zurück. Er fand zunächst eine Anstellung beim Arbeitsamt in Weißenburg und legte dort die Fachprüpfung für den gehobenen Dienst mit Erfolg ab. Nach sechs Jahren bekam er ein Angebot als Personalleiter für gewerbliche Arbeitnehmer bei der damaligen Weißenburger Firmen Eckert Ziegler und Dynamit Nobel A.G. - eine Aufgabe, der er sich erfolgreich und nachhaltig widmete.
 
Nach seiner Schulzeit mit dem Realschulabschluss und einer anschließenden kaufmännischen Lehre meldete er sich, nachdem er zwischenzeitlich den Segelflugschein erworben hatte, zur Luftwaffe. Dort wurde er nach zweijähriger Ausbildung zum Flugzeugführer mit Blindflugberechtigung beim "Löwengeschwader" eingesetzt. Seine Einsatzgebiete während des Zweiten Weltkrieges waren das Mittelmeer und der Nordatlantik mit Norwegen und dem Eismeer. Nach dreijähriger französischer Kriegsgefangenschaft kehrte er 1948 wieder in seine Heimat zurück. Er fand zunächst eine Anstellung beim Arbeitsamt in Weißenburg und legte dort die Fachprüpfung für den gehobenen Dienst mit Erfolg ab. Nach sechs Jahren bekam er ein Angebot als Personalleiter für gewerbliche Arbeitnehmer bei der damaligen Weißenburger Firmen Eckert Ziegler und Dynamit Nobel A.G. - eine Aufgabe, der er sich erfolgreich und nachhaltig widmete.
  
 
Josef Mang war Gründungsmitglied des Segelflug-Vereins Weißenburg im Jahr 1951 und von 1953 bis 1998 dessen Vorstand. Seine ehrliche Lebensart machte ihn überall beliebt. Er fand breite Unterstützung und somit kamen die Erfolge, die er in der seiner 45-jährigen Vorstandszeit hatte. Die guten Verbindungen zu Personen in Politik und Wirtschaft halfen ihm dabei.
 
Josef Mang war Gründungsmitglied des Segelflug-Vereins Weißenburg im Jahr 1951 und von 1953 bis 1998 dessen Vorstand. Seine ehrliche Lebensart machte ihn überall beliebt. Er fand breite Unterstützung und somit kamen die Erfolge, die er in der seiner 45-jährigen Vorstandszeit hatte. Die guten Verbindungen zu Personen in Politik und Wirtschaft halfen ihm dabei.
[[Datei:Mang,_Josef_2_NEW.jpg|miniatur|Segelfluggelände Weißenburg-Wülzburg anlässlich der Deutschen Segelflugmeisterschaften der Club-Klasse 2001]]
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[[Datei:Mang,_Josef_2_NEW.jpg|miniatur|Segelfluggelände Weißenburg-[[Wülzburg]] anlässlich der Deutschen Segelflugmeisterschaften der Club-Klasse 2001]]
  
 
1951 heiratete Josef Mang die aus dem Böhmerwald stammende Theresia Schneider, die ihn bei all seinen Vereinstätigkeiten unterstützte, ihm den Rücken freihielt und mit der er zwei Söhne hat: Gerhard (* 1966) und Wolfgang (* 1972). Mit Wolfgang fliegt er heute immer noch zusammen seine archäologischen Touren. Der Sohn hat zwischenzeitlich eine eigene Firma (Aeroservice in Donauwörth) gegründet. Somit besteht die fliegerische Leidenschaft in der Familie weiter.
 
1951 heiratete Josef Mang die aus dem Böhmerwald stammende Theresia Schneider, die ihn bei all seinen Vereinstätigkeiten unterstützte, ihm den Rücken freihielt und mit der er zwei Söhne hat: Gerhard (* 1966) und Wolfgang (* 1972). Mit Wolfgang fliegt er heute immer noch zusammen seine archäologischen Touren. Der Sohn hat zwischenzeitlich eine eigene Firma (Aeroservice in Donauwörth) gegründet. Somit besteht die fliegerische Leidenschaft in der Familie weiter.
  
Stolz ist Mang darauf, dass er mit Hilfe seiner alten Fliegerfreunde den Segelflugplatz Weißenburg zu einem der schönsten Flugplätze in Bayern ausbauen konnte. Hier ist besonders die Unterstützung Karl Friedrich Fürst von Wrede zu erwähnen, der durch seine Großzügigkeit mitgeholfen hat, die Verlängerung des Flugplatzes zu ermöglichen.
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Stolz ist Mang darauf, dass er mithilfe seiner alten Fliegerfreunde den Segelflugplatz Weißenburg zu einem der schönsten Flugplätze in Bayern ausbauen konnte. Hier ist besonders die Unterstützung durch Carl Friedrich Fürst von Wrede zu erwähnen, der durch seine Großzügigkeit mitgeholfen hat, die Verlängerung des Flugplatzes zu ermöglichen. Er wurde auch zum Ehrenmitglied des Segelflugvereins ernannt.
  
 
Ab dem Jahr l976 widmete sich Josef Mang der ''Luftarchäologie'', die er von seinem Freund ''Otto Brasch'' erlernt hat und mit der er den mittelfränkischen Raum vom Hesselberg bis Greding erforschen konnte. Über 146 Objekte der Römerzeit, der Keltenzeit u. a. wurden fotografisch dokumentiert und dabei viele Neuentdeckungen gemacht. Viele bekannte Persönlichkeiten hat Mang dabei zu archäologischen Rundflügen mitgenommen, darunter den damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein. Nicht nur die archäologischen Funde wurden festgehalten, auch die Entwicklung der Stadt Weißenburg mit einer Vielzahl von Bebauungsabschnitten und vor allem andere Projekte, wie etwa das [[Fränkisches Seenland|Fränkische Seenland]]. Dies alles ist in Mangs großem eigenen Archiv dokumentiert, das er vielen Studenten kostenlos zur Verfügung stellt. Zu erwähnen ist auch die gute Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege.
 
Ab dem Jahr l976 widmete sich Josef Mang der ''Luftarchäologie'', die er von seinem Freund ''Otto Brasch'' erlernt hat und mit der er den mittelfränkischen Raum vom Hesselberg bis Greding erforschen konnte. Über 146 Objekte der Römerzeit, der Keltenzeit u. a. wurden fotografisch dokumentiert und dabei viele Neuentdeckungen gemacht. Viele bekannte Persönlichkeiten hat Mang dabei zu archäologischen Rundflügen mitgenommen, darunter den damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein. Nicht nur die archäologischen Funde wurden festgehalten, auch die Entwicklung der Stadt Weißenburg mit einer Vielzahl von Bebauungsabschnitten und vor allem andere Projekte, wie etwa das [[Fränkisches Seenland|Fränkische Seenland]]. Dies alles ist in Mangs großem eigenen Archiv dokumentiert, das er vielen Studenten kostenlos zur Verfügung stellt. Zu erwähnen ist auch die gute Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege.

Aktuelle Version vom 19. März 2023, 23:47 Uhr

Josef Mang 2002

Josef Mang (* 27. September 1923 in Ansbach) ist ein Weißenburger Segelflieger, der sich ehrenamtlich als Luftbildfotograf und Luftarchäologe für die Allgemeinheit große Verdienste erworben hat.

Leben

Josef Mang wurde 1923 in Ansbach geboren,[1] kam aber schon 1930 durch die Versetzung seines Vaters an das hiesige Finanzamt nach Weißenburg. So wurde Josef Mang diese Stadt zur zweiten Heimat. Nachdem die Fliegerei schon immer sein Traum war, kam er mit 14 Jahren zum Weißenburger Segelflugverein.

Nach seiner Schulzeit mit dem Realschulabschluss und einer anschließenden kaufmännischen Lehre meldete er sich, nachdem er zwischenzeitlich den Segelflugschein erworben hatte, zur Luftwaffe. Dort wurde er nach zweijähriger Ausbildung zum Flugzeugführer mit Blindflugberechtigung beim "Löwengeschwader" eingesetzt. Seine Einsatzgebiete während des Zweiten Weltkrieges waren das Mittelmeer und der Nordatlantik mit Norwegen und dem Eismeer. Nach dreijähriger französischer Kriegsgefangenschaft kehrte er 1948 wieder in seine Heimat zurück. Er fand zunächst eine Anstellung beim Arbeitsamt in Weißenburg und legte dort die Fachprüpfung für den gehobenen Dienst mit Erfolg ab. Nach sechs Jahren bekam er ein Angebot als Personalleiter für gewerbliche Arbeitnehmer bei der damaligen Weißenburger Firmen Eckert Ziegler und Dynamit Nobel A.G. - eine Aufgabe, der er sich erfolgreich und nachhaltig widmete.

Josef Mang war Gründungsmitglied des Segelflug-Vereins Weißenburg im Jahr 1951 und von 1953 bis 1998 dessen Vorstand. Seine ehrliche Lebensart machte ihn überall beliebt. Er fand breite Unterstützung und somit kamen die Erfolge, die er in der seiner 45-jährigen Vorstandszeit hatte. Die guten Verbindungen zu Personen in Politik und Wirtschaft halfen ihm dabei.

Segelfluggelände Weißenburg-Wülzburg anlässlich der Deutschen Segelflugmeisterschaften der Club-Klasse 2001

1951 heiratete Josef Mang die aus dem Böhmerwald stammende Theresia Schneider, die ihn bei all seinen Vereinstätigkeiten unterstützte, ihm den Rücken freihielt und mit der er zwei Söhne hat: Gerhard (* 1966) und Wolfgang (* 1972). Mit Wolfgang fliegt er heute immer noch zusammen seine archäologischen Touren. Der Sohn hat zwischenzeitlich eine eigene Firma (Aeroservice in Donauwörth) gegründet. Somit besteht die fliegerische Leidenschaft in der Familie weiter.

Stolz ist Mang darauf, dass er mithilfe seiner alten Fliegerfreunde den Segelflugplatz Weißenburg zu einem der schönsten Flugplätze in Bayern ausbauen konnte. Hier ist besonders die Unterstützung durch Carl Friedrich Fürst von Wrede zu erwähnen, der durch seine Großzügigkeit mitgeholfen hat, die Verlängerung des Flugplatzes zu ermöglichen. Er wurde auch zum Ehrenmitglied des Segelflugvereins ernannt.

Ab dem Jahr l976 widmete sich Josef Mang der Luftarchäologie, die er von seinem Freund Otto Brasch erlernt hat und mit der er den mittelfränkischen Raum vom Hesselberg bis Greding erforschen konnte. Über 146 Objekte der Römerzeit, der Keltenzeit u. a. wurden fotografisch dokumentiert und dabei viele Neuentdeckungen gemacht. Viele bekannte Persönlichkeiten hat Mang dabei zu archäologischen Rundflügen mitgenommen, darunter den damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein. Nicht nur die archäologischen Funde wurden festgehalten, auch die Entwicklung der Stadt Weißenburg mit einer Vielzahl von Bebauungsabschnitten und vor allem andere Projekte, wie etwa das Fränkische Seenland. Dies alles ist in Mangs großem eigenen Archiv dokumentiert, das er vielen Studenten kostenlos zur Verfügung stellt. Zu erwähnen ist auch die gute Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege.

Die römischen Thermen in Weißenburg kurz nach ihrer Entdeckung 1977

Neben all diesen Tätigkeiten war er 53 Jahre als Fluglehrer tätig, wo er vielen Flugschülern seine Erfahrung weitergeben konnte und somit auf ein erfolgreiches Leben zurückblicken kann. Mit seinen über 90 Jahren ist er immer noch auf "seinem" Segelflugplatz anzutreffen.

Veröffentlichungen

Neben den über 100 Vorträgen über die Archäologie und die Schönheit Frankens, die Josef Mang gehalten hat, sind acht Buchveröffentlichungen zu nennen, die Altmühlfranken betreffen, die er zusammen mit Archäologen herausgegeben hat bzw. für die er die Luftbilder geliefert hat:

  • Segelflugverein Weißenburg (Hrsg.), WAMSER Ludwig, BRAASCH Otto, MANG Josef: Motorsegler und Archäologie. Segelflugverein im Dienste der Heimatforschung, Weißenburg 1977
  • HÜSSEN Claus Michael, MANG Josef: Altmühlfranken aus der Luft, Treuchtlingen 1987, ISBN: 3-924828-K-6
  • KAMMERL Reiner, MANG Josef: Weißenburg aus der Luft. Eine Stadt im Überblick, Weißenburg 1993
Römischer Gutshof mit mehreren Nebengebäuden beim Markhof, entdeckt im trockenen Sommer 1976
  • KELLER Walter (Luftbilder Josef Mang): Der Karlsgraben, Treuchtlingen 1993, ISBN: 3-9248828-55-5
  • SCHRENK Johann, ZINK Friedrich (Luftbilder Josef Mang): Vom Hahnenkamm zum Hesselberg, Treuchtlingen 2000, ISBN: 3-934145-06-X
  • JÄGER Ute, HAHN Johannes (Luftbilder Josef Mang): Weißenburg - gestern und heute, Leipzig 2000, ISBN: 3-934572-13-8
  • KELLER Walter (Luftbilder Josef Mang): Naturpark Altmühltal, Treuchtlingen 2001, ISBN: 978-3-924828-50-9
  • SCHRENK Johann, KELLER Walter (Luftbilder Josef Mang): Fränkisches Seenland, Treuchtlingen 2002, ISBN: 978-3-924828-96-7

Ehrungen

  • Bundesverdienstkreuz am Bande
  • Goldene Ehrennadel der Stadt Weißenburg
  • Silberne Denkmalschutzmedaille
  • Silberne Ehrennadel des Deutschen Aero Clubs
  • Diplom Otto Lilienthal
  • Ehrennadel des Bayerischen Landessportverbandes in Gold mit Brillanten
  • Silberne und goldene Daidalosmedaille
  • Goldene Ehrenmedaille der Luftrettungsstaffel Bayern
  • Goldene Fluglehrernadel des Deutschen Aero Clubs und des Luftsportlehrerverbandes Bayern
  • Mitglied der Traditionsgemeinschaft "Alte Adler", zu der auch schon Rudolf Nebel gehörte.
  • Ehrenvorstand des Segelflug-Vereins Weißenburg

Literatur

Fußnoten

  1. Als Anekdote erzählt Josef Mang: "Meine "Hebamme" war damals ein Oberstabsarzt des Ulanerregiments in Ansbach, bei dem mein Vater Oberfeldwebel war."