Igelsbachsee: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wugwiki
Zur Navigation springenZur Suche springen
(Die Seite wurde neu angelegt: „== '''Igelsbachsee, der''' == ===mundartlich:=== īglšbåχsäi ===Lokalisierung:=== See, in den der Igelsbach mündet; Teil des Altmühlüberleitungsprojekt…“)
 
(oder künstlich angelegt, wie der Igelsbachsee - und die künstlichen Fränkischen Seen kann man durch Grundablässe auch ablassen)
 
(8 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
 +
[[Datei:Igelsbachsee.jpeg|miniatur|Igelsbachsee]]
 
== '''Igelsbachsee, der''' ==
 
== '''Igelsbachsee, der''' ==
  
===mundartlich:===
+
=== mundartlich ===
 
īglšbåχsäi
 
īglšbåχsäi
===Lokalisierung:===
+
 
See, in den der Igelsbach mündet; Teil des Altmühlüberleitungsprojektes im Fränkischen Seenland. Der Igelsbach fließt links zum Brombach (in die Schwäbische Rezat, Rednitz, Regnitz, in den Main); Ursprung am Reckenberg oberhalb des Dorfes Igelsbach.
+
=== Lokalisierung ===
===Ortsnamen:===
+
See, in den der Igelsbach mündet; Teil des [[Altmühl]]überleitungsprojektes im [[Fränkisches Seenland|Fränkischen Seenland]]. Der Igelsbach fließt links zum [[Brombach]] (in die [[Schwäbische Rezat]], Rednitz, Regnitz, in den Main); Ursprung am Reckenberg oberhalb des Dorfes [[Igelsbach (Ort)|Igelsbach]].
 +
 
 +
=== Ortsnamen ===
 
Igelsbach
 
Igelsbach
===Belege für den Bachnamen:===
+
 
1326 Nicolspach  – 18. Jhd. Iglspach  – (den Ort betreffend): 1337 Nigolsbach – 1374 Nygelsbach – 1407 Nykellsbach – 1418 Igelspach<ref>alle Angaben nach SCHUH, Robert: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken, Band 5: Gunzenhausen, München 1979, S. 42 f</ref>
+
=== Belege für den Bachnamen ===
===Belege für den Namens des Sees:===
+
1326: Nicolspach  – 18. Jhd. Iglspach  – (den Ort betreffend): 1337: Nigolsbach – 1374: Nygelsbach – 1407: Nykellsbach – 1418: Igelspach<ref>alle Angaben nach SCHUH, Robert: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken, Band 5: Gunzenhausen, München 1979, S. 42 f</ref>
16. Juli 1970 Beschluss des Bayerischen Landtags: Vorsperre Igelsbach  – 1981 Igelsbach-Vorsperre<ref>s. Brombachsee</ref>  
+
=== Belege für den Namens des Sees ===
===Deutung des Namens:===
+
16. Juli 1970: Beschluss des Bayerischen Landtags: Vorsperre Igelsbach  – 1981 Igelsbach-Vorsperre<ref>s. Brombachsee</ref>  
See im Tal des Igelsbaches. Der Bachname bedeutet wohl: ''Bach eines Nikol''; der Name ging auch auf die Siedlung über. Den Namen mit St. Nikolaus als Patron einer benachbarten Kirche in Verbindung zu bringen, scheidet aus, da das einzig in Frage kommende Neue Kollegiatstift St. Nikolai in Spalt erst 1294 gestiftet wurde. Der Ort Igelsbach aber ist seiner Lage und Ausdehnung nach sicher vor dem Ende des 13. Jahrhunderts entstanden. Eine Ableitung zum Personennamen *''Igil'' wäre ebenfalls denkbar, dann wären die frühen Schreibungen auf Anwachsen des N- an ''Igil'' zu deuten. Da das Stift in Spalt aber in dieser Gegend begütert war, ist eine Umdeutung Namens ''Igilsbach'' zu ''Nigelsbach'' nicht auszuschließen. Eine Benennung nach dem Tier Igel scheidet wegen des Genitiv-s in der Sprachsilbenfuge wohl aus. Die Mundart nennt den Igel ''īchl''.
+
 
===Kommentar:===
+
=== Deutung des Namens ===
1986 Einweihung des Igelsbachsees (0,9 km<sup>2</sup> Wasserfläche). Wegen der späten Entstehung des Sees kann von einer wirklichen Mundartform nicht gesprochen werden.
+
See im Tal des Igelsbaches. Der Bachname bedeutet wohl: ''Bach eines Nikol''; der Name ging auf die Siedlung über. Den Namen mit St. Nikolaus als Patron einer benachbarten Kirche in Verbindung zu bringen, scheidet aus, da das einzig in Frage kommende Neue Kollegiatstift St. Nikolai in Spalt erst 1294 gestiftet wurde. Der Ort Igelsbach aber ist seiner Lage und Ausdehnung nach sicher vor dem Ende des 13. Jahrhunderts entstanden. Eine Ableitung zum Personennamen *''Igil'' wäre ebenfalls denkbar, dann wären die frühen Schreibungen auf Anwachsen des N- an ''Igil'' zu deuten. Da das Stift in Spalt aber in dieser Gegend begütert war, ist eine Umdeutung Namens ''Igilsbach'' zu ''Nigelsbach'' nicht auszuschließen. Eine Benennung nach dem Tier Igel scheidet wegen des Genitiv-s in der Sprachsilbenfuge wohl aus. Die Mundart nennt den Igel ''īchl''.
 +
 
 +
=== Kommentar ===
 +
1986 Einweihung des Igelsbachsees (0,9&nbsp;km<sup>2</sup> Wasserfläche). Wegen der späten Entstehung des Sees kann von einer wirklichen Mundartform nicht gesprochen werden.
 +
 
 +
Der Name Igelsbachsee ist nicht zu verwechseln mit dem '''Iglseebach'''. Dieser entspringt östlich von Mischelbach, fließt durch dieses und mündet nördlich des Pleinfelder Ortsteils Seemannsmühle kurz vor der Mäusleinsmühle als rechter Nebenbach in die Schwäbische Rezat. Der Name leitet sich von den Blutegeln ab, die man vermutlich in den Weihern am Zusammenfluss der beiden Quellbäche gefunden hat und zur Heilanwendung bis ins frühe 20. Jahrhundert einsetzte. Die drei Weiher heißen ''Iglseeweiher''. Das heißt: Der ursprüngliche kleine See wurde in drei Weiher umgebaut. Ein See ist ein natürliches oder künstlich angelegte stehendes Gewässer. Einen (Fisch-)Weiher oder einen künstlich angelegten See kann man durch eine besondere Sperrvorrichtung ablassen. So entsteht wie an der Weißenburger Stadtmauer ein "Seeweiher".
 +
 
 
===Literatur und Freizeitmöglichkeiten:===
 
===Literatur und Freizeitmöglichkeiten:===
siehe Brombachsee
+
siehe [[Brombachsee]]
 +
 
 +
== Weblinks ==
 +
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Igelsbachsee Beschreibung des Igelsbachsees bei Wikipedia]
 +
 
 
{{Fußnoten}}
 
{{Fußnoten}}
== '''Igelsbachsee, der''' ==
 
  
===mundartlich:===
+
[[Kategorie:Gewässer]]
īglšbåχsäi
+
[[Kategorie:Fränkisches Seenland]]
===Lokalisierung:===
 
See, in den der Igelsbach mündet; Teil des Altmühlüberleitungsprojektes im Fränkischen Seenland. Der Igelsbach fließt links zum Brombach (in die Schwäbische Rezat, Rednitz, Regnitz, in den Main); Ursprung am Reckenberg oberhalb des Dorfes Igelsbach.
 
===Ortsnamen:===
 
Igelsbach
 
===Belege für den Bachnamen:===
 
1326 Nicolspach  – 18. Jhd. Iglspach  – (den Ort betreffend): 1337 Nigolsbach – 1374 Nygelsbach – 1407 Nykellsbach – 1418 Igelspach<ref>alle Angaben nach SCHUH, Robert: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken, Band 5: Gunzenhausen, München 1979, S. 42 f</ref>
 
===Belege für den Namens des Sees:===
 
16. Juli 1970 Beschluss des Bayerischen Landtags: Vorsperre Igelsbach  – 1981 Igelsbach-Vorsperre<ref>s. Brombachsee</ref>
 
===Deutung des Namens:===
 
See im Tal des Igelsbaches. Der Bachname bedeutet wohl: ''Bach eines Nikol''; der Name ging auch auf die Siedlung über. Den Namen mit St. Nikolaus als Patron einer benachbarten Kirche in Verbindung zu bringen, scheidet aus, da das einzig in Frage kommende Neue Kollegiatstift St. Nikolai in Spalt erst 1294 gestiftet wurde. Der Ort Igelsbach aber ist seiner Lage und Ausdehnung nach sicher vor dem Ende des 13. Jahrhunderts entstanden. Eine Ableitung zum Personennamen *''Igil'' wäre ebenfalls denkbar, dann wären die frühen Schreibungen auf Anwachsen des N- an ''Igil'' zu deuten. Da das Stift in Spalt aber in dieser Gegend begütert war, ist eine Umdeutung Namens ''Igilsbach'' zu ''Nigelsbach'' nicht auszuschließen. Eine Benennung nach dem Tier Igel scheidet wegen des Genitiv-s in der Sprachsilbenfuge wohl aus. Die Mundart nennt den Igel ''īchl''.
 
===Kommentar:===
 
1986 Einweihung des Igelsbachsees (0,9 km<sup>2</sup> Wasserfläche). Wegen der späten Entstehung des Sees kann von einer wirklichen Mundartform nicht gesprochen werden.
 
===Literatur und Freizeitmöglichkeiten:===
 
siehe Brombachsee
 
{{Fußnoten}}
 

Aktuelle Version vom 26. Februar 2013, 13:06 Uhr

Igelsbachsee

Igelsbachsee, der

mundartlich

īglšbåχsäi

Lokalisierung

See, in den der Igelsbach mündet; Teil des Altmühlüberleitungsprojektes im Fränkischen Seenland. Der Igelsbach fließt links zum Brombach (in die Schwäbische Rezat, Rednitz, Regnitz, in den Main); Ursprung am Reckenberg oberhalb des Dorfes Igelsbach.

Ortsnamen

Igelsbach

Belege für den Bachnamen

1326: Nicolspach – 18. Jhd. Iglspach – (den Ort betreffend): 1337: Nigolsbach – 1374: Nygelsbach – 1407: Nykellsbach – 1418: Igelspach[1]

Belege für den Namens des Sees

16. Juli 1970: Beschluss des Bayerischen Landtags: Vorsperre Igelsbach – 1981 Igelsbach-Vorsperre[2]

Deutung des Namens

See im Tal des Igelsbaches. Der Bachname bedeutet wohl: Bach eines Nikol; der Name ging auf die Siedlung über. Den Namen mit St. Nikolaus als Patron einer benachbarten Kirche in Verbindung zu bringen, scheidet aus, da das einzig in Frage kommende Neue Kollegiatstift St. Nikolai in Spalt erst 1294 gestiftet wurde. Der Ort Igelsbach aber ist seiner Lage und Ausdehnung nach sicher vor dem Ende des 13. Jahrhunderts entstanden. Eine Ableitung zum Personennamen *Igil wäre ebenfalls denkbar, dann wären die frühen Schreibungen auf Anwachsen des N- an Igil zu deuten. Da das Stift in Spalt aber in dieser Gegend begütert war, ist eine Umdeutung Namens Igilsbach zu Nigelsbach nicht auszuschließen. Eine Benennung nach dem Tier Igel scheidet wegen des Genitiv-s in der Sprachsilbenfuge wohl aus. Die Mundart nennt den Igel īchl.

Kommentar

1986 Einweihung des Igelsbachsees (0,9 km2 Wasserfläche). Wegen der späten Entstehung des Sees kann von einer wirklichen Mundartform nicht gesprochen werden.

Der Name Igelsbachsee ist nicht zu verwechseln mit dem Iglseebach. Dieser entspringt östlich von Mischelbach, fließt durch dieses und mündet nördlich des Pleinfelder Ortsteils Seemannsmühle kurz vor der Mäusleinsmühle als rechter Nebenbach in die Schwäbische Rezat. Der Name leitet sich von den Blutegeln ab, die man vermutlich in den Weihern am Zusammenfluss der beiden Quellbäche gefunden hat und zur Heilanwendung bis ins frühe 20. Jahrhundert einsetzte. Die drei Weiher heißen Iglseeweiher. Das heißt: Der ursprüngliche kleine See wurde in drei Weiher umgebaut. Ein See ist ein natürliches oder künstlich angelegte stehendes Gewässer. Einen (Fisch-)Weiher oder einen künstlich angelegten See kann man durch eine besondere Sperrvorrichtung ablassen. So entsteht wie an der Weißenburger Stadtmauer ein "Seeweiher".

Literatur und Freizeitmöglichkeiten:

siehe Brombachsee

Weblinks

Fußnoten

  1. alle Angaben nach SCHUH, Robert: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken, Band 5: Gunzenhausen, München 1979, S. 42 f
  2. s. Brombachsee