Heinrich Stöhr

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Heinrich Stöhr, (*12.September 1904 in Weißenburg, gest. 9. Dezember 1958 in Treuchtlingen) war ein sozialdemokratischer Politiker, Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime und Häftlingspfleger im KZ-Dachau

Heinrich Stöhr, (*12.September 1904 in Weißenburg, gest. 9. Dezember 1958 in Treuchtlingen) war ein sozialdemokratischer Politiker aus Weißenburg, Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime und Häftlingspfleger im KZ-Dachau

Persönliches

Seine Eltern gehörten der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung an. Eigentlich wollte Heinrich Stöhr Arzt werden. Sein Berufswunsch ging nicht in Erfüllung, da die Eltern eine weiterführende Schule nicht finanzieren konnten. So erlernte er den Beruf als Bortenmacher. Später nutzte er die Angebote der Volkshochschulen, um sich weiterzubilden. 1922 trat er in die SPD ein.[1] Als Bortenmacher war er von Weißenburg nach Weiherhof bei Fürth gezogen und hatte sich nach der Heirat mit Else Schultheiß etwas aus dem politischen Leben zurückgezogen.[2]

Über seine Erlebnisse im Konzentrationslager Dachau soll er wenig gesprochen haben.[3] Doch während der Nürnberger Prozesse war Stöhr im Dezember 1946 Zeuge der Anklage im Ärzteprozess.[4] 1958 lebte Heinrich Stöhr in Weißenburg in der Steinleinsfurth 26. Auf dem Weg zur Landtagseröffnung nach seiner Wiederwahl brach er plötzlich am Treuchtlinger Bahnhof zusammen und verstarb unerwartet am 9. Dezember 1958 an den Folgen eines Herzinfarktes. [5] [6]

Zeit bis 1945

(...)

Zeit nach 1945

Tätigkeit für die Weißenburger SPD

Nach dem Kriegsende kehrte Heinrich Stöhr im Juni 1945 nach Weißenburg zurück. Dort knüpfte er die Kontakte zu ehemaligen Sozialdemokraten und betrieb den Wiederaufbau des SPD Ortsverbandes, der am 27. Oktober 1945 wiedergegründet wurde. Auf der Gründungsversammlung wurde Heinrich Stöhr einstimmig zum ersten Vorsitzenden gewählt. [7]

In der Folgezeit engagierte sich Heinrich Stöhr in der Sozialpolitik: Er übernahm in Weißenburg die Leitung und den Aufbau der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK).

Er war auch Kreisvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt (AWO), während seine Frau Else Stöhr Ortsvorsitzende der AWO war. Auf Initiative des Ehepaares hin entstand das Seniorenheim der Arbeiterwohlfahrt an der Ludwigshöhe, welches am 19.4.1955 eröffnet wurde. Das Seniorenwohnheim wurde nach dem Tode seiner Frau am 10.12.1959 in "Else-und-Heiner-Stöhr-Senioren-und-Pflegeheim" benannt. [8] [9] Referenzfehler: Für ein <ref>-Tag fehlt ein schließendes </ref>-Tag.[10] Als Kandidat des Stimmkreises Eichstätt, Feuchtwangen, Gunzenhausen, Weißenburg wurde er in den ersten bayerischen Nachkriegs-Landtag gewählt und war ab Dezember 1946 Mitglied des 1. bayerischen Landtags. 1950, 1954, 1958 erfolgte seine Wiederwahl in den bayerischen Landtag.


Fußnoten

  1. Biographie über Heinrich Stöhr von Heidrun Dreyling-Riesop
  2. 50. Todestag von Heinrich Stöhr „Der Engel von Dachau" in Treuchtlinger Kurier vom 09.12.08
  3. 50. Todestag von Heinrich Stöhr „Der Engel von Dachau" in Treuchtlinger Kurier vom 09.12.08
  4. Liste der Zeugen im Ärzteprozess auf www.nuremberg.law.harvard.edu
  5. Pressemitteilung "SPD gedenkt Heinrich Stöhr, Christa Naaß spricht anlässlich des 50. Todestages des 'Engel von Dachau'"
  6. Biographie über Heinrich Stöhr von Heidrun Dreyling-Riesop
  7. SPD-Broschüre "Für ein lebendiges Weißenburg"
  8. Angaben nach Pressemitteilung "SPD gedenkt Heinrich Stöhr, Christa Naaß spricht anlässlich des 50. Todestages des 'Engel von Dachau'"
  9. lt. Biographie des Josef Effner Gymnasiums
  10. Die Wahlen zur Verfassunggebenden Landesversammlungen fanden am 30. Juni 1946 statt. Ihre konstituierende Sitzung hatte die Versammlung, die in der Aula der Ludwig-Maximilians-Universität in München tagte, am 15. Juli 1946. Die Versammlung hielt insgesamt zehn Sitzungen ab, in denen sie die neue Verfassung des Freistaats Bayern beriet. In ihrer letzten Sitzung am 26. Oktober 1946 verabschiedete sie die Verfassung. Nach Bayerische Verfassungsgebung 1946 Digitale Bibliothek - Münchner Digitalisierungszentrum

Weblinks