Biberrevier: Unterschied zwischen den Versionen

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== Das Biberrevier im Rohrachtal ==
 
== Das Biberrevier im Rohrachtal ==
  
Im malerischen Rohrachtal bei Treuchtlingen sollte zum Schutz vor Hochwasser eigentlich ein Rückhaltebecken entstehen. Die Stadt Treuchtlingen hatte bereits die nötigen Grundstücke erworben, als diese Pläne aufgegeben wurden. Da die direkt an den Bach angrenzenden Flächen nicht mehr landwirtschaftlich genutzt wurden, konnten sich Biber konfliktfrei ansiedeln. Heute sorgen sie für die Wasserrückhaltung - unentgeltlich: Die Biber haben über ein Dutzend Dämme errichtet und damit eine Kette klarer Seen und Tümpel geschaffen. Eingerahmt werden diese von dichtem Weidengebüsch, in dem zahlreiche Vögel wie Teichhuhn und Fitis brüten und Nahrung suchen. Entstanden ist eine natürliche Bachaue, die das Landratsamt inzwischen zum "Geschützten Landschaftsbestandteil" ausgewiesen hat.
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Im malerischen Rohrachtal bei Treuchtlingen sollte zum Schutz vor Hochwasser eigentlich ein Rückhaltebecken entstehen. Die Stadt Treuchtlingen hatte bereits die nötigen Grundstücke erworben, als diese Pläne aufgegeben wurden. Da die direkt an den Bach angrenzenden Flächen nicht mehr landwirtschaftlich genutzt wurden, konnten sich Biber ansiedeln. Heute sorgen sie für die Wasserrückhaltung: Die Biber haben über ein Dutzend Dämme errichtet und damit eine Kette klarer Seen und Tümpel geschaffen. Eingerahmt werden diese von dichtem Weidengebüsch, in dem zahlreiche Vögel wie Teichhuhn und Fitis brüten und Nahrung suchen. Entstanden ist eine natürliche Bachaue, die das Landratsamt inzwischen zum "Geschützten Landschaftsbestandteil" ausgewiesen hat.
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Die Ausweitung der Biberbestände und die damit verbundene Durchnässung landwirtschaftlicher Nutzflächen wird von betroffenen Landwirten kritisch beurteilt.In der Folge wird das Thema auch in der Landkreis- und Kommunalpolitik kontrovers diskutiert.<ref>Beispielsweise: [http://www.fw-bayern.de/mittelfranken/weissenburg-gunzenhausen/fw-gunzenhausen/arbeit-auf-kreisebene-fw/biber-im-landkreis-weissenburg-gunzenhausen/ Brief von Dr. Werner Winter, Ortssprecher Unterwurmbach, Stadt- und Kreisrat an Herrn Landrat Franz Xaver Uhl vom 22.10.2009].</ref><ref>Siehe auch: [http://www.wugli.de/chronik/umwelt/434-weissenburg-gunzenhausen-biberdamm-hechlingen-guenter-faig-jul-2011.html Wie viel Schaden macht der Biber?]</ref>
  
 
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==

Version vom 27. Juli 2011, 21:08 Uhr

Schambachtal und Rohrachtal Biberreviere

Im Landkeis gibt es zwei größere Biberreviere, im Schambachtal und im Rohrachtal.[1]

Das Biberrevier im Schambachtal

Im Schambachtal ist der Biber seit etwa 1980 sehr aktiv. Bereits zuvor hatte der Freistaat (das Wasserwirtschaftsamt Ansbach) hier größere Uferflächen erworben. Ziel war es, den Schambach vor Einschwemmungen aus den landwirtschaftlichen Flächen zu schützen und die feuchten Wiesen im Tal zu renaturieren. Weil sich die Aktivitäten des Bibers über die staatlichen Liegenschaften hinaus auf benachbarte Wirtschaftswiesen auswirkten, erwarb der Freistaat Bayern zusätzlich auch diese vernässten Flächen. Seither können sich die Biber nach Lust und Laune als "Landschaftsarchitekten" betätigen. Die Aktivitätes der Biber haben Auswirkungen auf die Natur und Artenvielfalt: Bäche sind streckenweise neu entstanden. In aufgestauten Gräben und Biberseen tummeln sich zigtausende Kleinfische - diese reiche Futterquelle lockt Eisvögel und Graureiher an. Von Bibern liegengelassene Zweige haben Wurzeln geschlagen - inzwischen sind neue Weidengebüsche daraus geworden. In den wieder vernässten Wiesen entstanden große, wasserdurchflutete Röhrichte, die verschiedenen Vogelarten als Rückszugsgebiet dienen. Hier brüten nun Teichhühner und Neuntöter, Mädesüß-Perlmutterfalter flattern umher. Diese seltenen und gefährdeten Arten beweisen, dass es der Biber einen Beitrag dazu leistet, dass sich Naturlandschaft und Wildnis neu entwickeln kann.

Das Biberrevier im Rohrachtal

Im malerischen Rohrachtal bei Treuchtlingen sollte zum Schutz vor Hochwasser eigentlich ein Rückhaltebecken entstehen. Die Stadt Treuchtlingen hatte bereits die nötigen Grundstücke erworben, als diese Pläne aufgegeben wurden. Da die direkt an den Bach angrenzenden Flächen nicht mehr landwirtschaftlich genutzt wurden, konnten sich Biber ansiedeln. Heute sorgen sie für die Wasserrückhaltung: Die Biber haben über ein Dutzend Dämme errichtet und damit eine Kette klarer Seen und Tümpel geschaffen. Eingerahmt werden diese von dichtem Weidengebüsch, in dem zahlreiche Vögel wie Teichhuhn und Fitis brüten und Nahrung suchen. Entstanden ist eine natürliche Bachaue, die das Landratsamt inzwischen zum "Geschützten Landschaftsbestandteil" ausgewiesen hat.

Kritik

Die Ausweitung der Biberbestände und die damit verbundene Durchnässung landwirtschaftlicher Nutzflächen wird von betroffenen Landwirten kritisch beurteilt.In der Folge wird das Thema auch in der Landkreis- und Kommunalpolitik kontrovers diskutiert.[2][3]

Weblinks

Fußnoten

  1. Quelle: Broschüre Artenvielfalt im Biberrevier, Bayerisches Landesamt für Umwelt
  2. Beispielsweise: Brief von Dr. Werner Winter, Ortssprecher Unterwurmbach, Stadt- und Kreisrat an Herrn Landrat Franz Xaver Uhl vom 22.10.2009.
  3. Siehe auch: Wie viel Schaden macht der Biber?