Benutzer:Ubeier

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über mich

Jahrgang 1941, in Weißenburg seit 1971; verheiratet, zwei Söhne, vier Enkel

im Ruhestand, vorher Studienrat an der Realschule Weißenburg


bereits bearbeitete Themen

Altmühl, Brombachsee, Igelsbachsee, Hahnenkammsee, Schwäbische Rezat, J.Lidl, Fr. Liebl, Dr. Otto "Leo", Fleppa, E.Model, Ergänzung Dettenheim u. R. Nebel, Friedrich-Ebert-Str., J.Schieder, G.Demel, Anlauter, 5 Artikel v.H. Spitschka, Rennweg, SL WUG, Wohnstättennamen, Wülzbg.-Gedenkst., Heimatbücherverz., Bahnhofstr., Karl IV., Landschaftsbild, 4 Artikel Mundart (Mertens), 3 Artikel über die Schambach, HNavratil, StHedwigMB, Erzgeb.stub. GUN, OBSchwirzer, Hist. Stammtisch (40), Exulantennamen, WUG-SEB, OStiepak, RainMesserer, Bombard. Wßbg., 5 Zeitzeugenberichte (50), Papp.Ehrenbg., Ergänzg. Wßbg.Bgm., AlBinkert, JohMertens, TreuchtlMöhrenb., EBW, StrN m. Bez. zu Vertreibg., Schulzentrum, Stichvillapark, E.-Schulhoff-Str. (60), Einwohnerzahlen aktualisiert ab 1960, Patensch., 2x RSWUG, AHochmuth, MWenz, Wßbg. FlN 1-4 (70), RJoppien, JZörkler, Gesch. Bez. WUG-Sudeten, 3x Europ. Hauptwasserscheide, 3 x Name Wßbg. eur. Vgl., MRaab (80), JMang, FEigler, WBlendinger, Namensvett. Bergen, Ellingen, 2 Nennsl. Kirchen, Treuchtlg.-Mahnm., Wehrkirch., JosReinfuss (90), Stadtmauer 19.Jh., Stadtm. 1950-2014, HSturm, HMeier, WLangenf., FrSchäfer, Neudf., Stadtweiher, BBuff, Muhr-St. Walbg. (100), Stadelh., -Namensv., Markh., Seeweiherm., Spitalk.,


Kirchenbauten zwischen 1840 und 1900 im Landkreis WUG

Dettenheim, das neuromanische Langhaus der evang. Kirche

Im Laufe des 19. Jahrhunderts wuchs auch im noch ländlich geprägten Raume Altmühlfrankens allmählich ein noch bescheidener Wohlstand. Dieser ermöglichte auch Neubauten für öffentliche Gebäude wie Schulen, Verwaltungsgebäude und Sakralbauten. Der Kirchenbau ab 1840 orientierte sich im Raum Weißenburg-Gunzenahusen weitgehend an den Formen des Mittelalters. Die Romantik verklärte das Mittelalter als Blütezeit des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation und die Baustile Romanik und Gotik zu Vorbildern für Kirchenbauten. Während bei Profanbauten in dieser Zeit des Historismus auch auf andere frühere Baustile zurückgegriffen wurde, beherrschten Neuromanik und Neugotik den Sakralbau bis in die 1920er Jahre. Erst dann begannen sich neue Formen durchzusetzen, siehe auch Kirchenbauten aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrunderts im Landkreis WUG.

In der Zeit zwischen 1840 und 1900 entstanden im Gebiet des heutigen Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen folgende Kirchenbauten:


Heidenheim, Westfassade des Münsters
Weißenburg, St. Willibald
Ort Patrozinium Konfession Bauzeit Gebäudeteil Baustil Sonstiges
Dettenheim St. Nikolaus und Barbara ev.-luth. 1862 Kirchenschiff Neuromanik Planung W. Langenfaß
Döckingen St. Urban ev.-luth. 1873/74 gesamte Kirche Neugotik
Emetzheim St. Johannes der Täufer ev.-luth. 1852 gesamte Kirche Neuromanik vermutl. röm. Kultplatz
Frickenfelden -- evang.-luth. 1880 Turm Neugotik ehem. Gemeinde- u. Spritzenhaus
Hechlingen St. Lucia und Ottilie evang.-luth. 1868-72 Kirchenschiff Neugotik
Heidenheim Münster St. Wunibald evang.-luth. ??? Türme u. Teile d. Westfassade Neugotik Gründg. im 8. Jh.; bedeutendes Kunstwerk
Kattenhochstatt St. Magnus evang.-luth. 1875 Kirchenschiff Neugotik
Pappenheim Mariä Himmelfahrt röm.-kath. 1886/88 gesamte Kirche Neuromanik
Pleinfeld St. Petrus evang.-luth. 1883/84 gesamte Kirche Neugotik
Raitenbuch St. Blasius röm.-kath. 189-1897 Kirchenschiff und Turmaufbau Neugotik
Sausenhofen St. Michael evang.-luth. 1865-68 gesamte Kirche Neugotik Altar gotisch
Thannhausen St. Bartholomäus evang.-luth. 1869 Kirchenschiff und Turmaufbau Neugotik, Turm mit welscher Haube Kanzel von 1470
Unterwurmbach St. Jodokus evang.-luth. 1848/1862 gesamte Kirche Neugotik
Ursheim St. Wunibald evang.-luth. 1840/41 gesamte Kirche Neugotik moderne Ausstattung, Taufstein 15. Jh.
Wachenhofen St. Hieronymus evang.-luth. 1870/71 Kirchenschiff Neugotik
Weißenburg St. Willibald Katholische Kirche St. Willibald in Weißenburg röm.-kath. gesamte Kirche 1869/71 Neugotik
Windischhausen St. Zeno evang.-luth. 1875 gesamte Kirche Neugotik


Zu ergänzen wären die katholischen Dorfkapellen in Hohenweiler, Kleinweingarten und Mannholz. Alle drei sind Sandsteinquaderbauten mit Dachreiter und im späten 19. Jahrhundert errichtet worden.


Quellen:

SCHRENK Johann, ZINK Karl Friedrich: GottesHäuser. Kirchenführer Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Treuchtlingen und Berlin o. J. (2008); ISBN 978-3-934145-64-1

Kirchenbau im 19. Jahrhundert (Schriftenreihe an der Staatl. Realschule Weißenburg, Hsg. W. Neumann, als Manuskript gedruckt 1989); Textbarbeitung: BEIER, Ulf, Weißenburg


Kirchenbauten nach 1945 bis zur Gegenwart im Landkreis WUG

Nach dem 2. Weltkrieg (1939-45) stieg in den ehemaligen Landkreisen Weißenburg und Gunzenhausen die Bevölkerungszahl - trotz der Kriegsverluste - gewaltig an, und zwar von insgesamt 67.923 Einwohnern in beiden Kreisen auf 95.993 Personen, das entspricht einer Zunahme von 41,3%.[1] Grund für diesen starken Anstieg war die Aufnahme von fast 30.000 Deutschen, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden oder flüchten mussten. Sie kamen vorwiegend aus dem Sudetenland (heute Teil der Tschechischen Republik) und Schlesien (heute Polen), zum geringeren Teil waren es Ungarndeutsche, Ostpreußen und andere. Da die Sudetendeutschen und Oberschlesier größtenteils katholisch waren (die Niederschlesier zu einem hohen Prozentsatz) und in eine überwiegend evangelische Gegend kamen, entstand die Notwendigkeit, für diese Menschen eigene Kirchen zu bauen, nachdem die Wahrscheinlichkeit auf eine Rückkehr in ihre alte Heimat praktisch auf null gesunken war. Neubauten von evangelischen Kirchen gab es in unserem Raum nicht. Ein Sonderfall ist die Anstaltskirche in Polsingen. Sehr wohl aber entstanden evangelische Gemeindehäuser und ökumenische Kapellen.

Während die Kirchen der 1950er Jahre noch weitgehend die traditionelle Form des Langhauses beibehielten, kamen durch das 2. Vatikanische Konzil (ab 1963) in der katholischen Kirche auch neue Formen auf, wie die Heilig-Kreuz-Kirche in Weißenburg als Zentralbau zeigt.


Nennslingen, kath. Filialkirche Mariä Namen
Ort Patrozinium Bauzeit Architekt Sonstiges
Dettenheim St. Gunthildis 1956 Initiative v. Pfr. Gregor Schneid Scheunenumbau
Gunzenhausen Mariä Empfängnis 1960 Josef Elfinger anstelle einer zu klein gewordenen Vorgängerkirche
Heidenheim St. Walburga 1976/77 Alexander Frh. v. Branca Neubau begünstigt durch Bundeswehrstandort
Langlau Maria Rosenkranzkönigin 1953 Hölzerne Notkirche für das ehem. "Flüchtlingslager"
Markt Berolzheim St. Hedwig 1961 Josef Elfinger Patrozinium mit Bezug z. Heimat der Gläubigen
Muhr am See St. Walburga 1958 Hanns Meier Wandbild von Resl Elfinger
Nennslingen Mariä Namen 1958 Emil Böhm
Polsingen Zum Guten Hirten 1966 Anstaltskirche für die Behinderten
Weißenburg Heilig Kreuz 1962-64 Alexander Frh. v. Branca erster und einziger Zentralbau im Landkreis


An Kapellenneubauten sind zu nennen: die ökumenischen Krankenhauskapellen in Gunzenhausen (1976) und Weißenburg (1985) sowie die ökumenische Kapelle in Massenbach (1969) und St. Gunthildis in Suffersheim (1995; scherzhaft das Schneckenhaus Gottes genannt), ferner die Erweiterung der katholischen Mariahilfkapelle in Fiegenstall (1962), die Kapelle in Veitserlbach (1965) und die Bergkapelle in Ramsberg (2000).

Als neue Ausdrucksform ist die Weidenkirche in Pappenheim (2007) zu sehen.

An evangelischen Gemeindehäusern sind das Gemeindezentrum in Treuchtlingen am Patrich und das in Weißenburg (nach der Generalrenovierung in Philipp-Melanchthon-Haus 2013 umbenannt) zu nennen. Beide Gemeindehäuser entstanden als "Notkirchen" für die Neubürger der dort entstandenen Stadtrandsiedlungen (überwiegend Heimatvertriebene, die sich da ein neues Zuhause aufbauten). Lediglich das evangelische Gemeindehaus in Weißenburg am Martin-Luther-Platz entstand 1989, um den vielen kirchlichen Gruppen außerhalb des Gottesdienstes (Bibelkreis, Evangelisches Bildungswerk, Jugendgruppen, Konfirmanden, Senioren, Kirchenvorstand, Singkreis, Mutter-Kind-Gruppen usw.) Räume für ihre Termine und Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen.


Quellen

SCHRENK, Johann und ZINK, Karl Friedrich: GottesHäuser, Kirchenführer Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen; Treuchtlingen und Berlin o. J. (2008); ISBN 978-3-934145-64-1

BEIER, Ulf und MÜLLER, Herbert: DENK MAL, Gedenkstätten und Gebäude im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen mit Bezug zur Heimat der Deutschen im Osten und deren Vertreibung 1945/46


Fußnoten

  1. FRANK, Rainer:Die Heimatvertriebenen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Weißenburg 1991, S. 116

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Nennslingen, kath. Filialkirche Mariä Namen