Benutzer:A. Palme/Baustelle vhs

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Logo der Volkshochschule Weißenburg und Umgebung e.V.

Die Volkshochschule Weißenburg und Umgebung e.V. ist eine ehrenamtlich geleitete, unabhängige, weltanschaulich neutrale, staatlich anerkannte gemeinnützige Einrichtung der Erwachsenenbildung. Sie ist Mitglied im Bayerischen Volkshochschulverband e.V..

De vhs Weißenburg sieht ihre Aufgabe darin, für die Bürger Weißenburgs und der Region ein breites und attraktives Angebot an qualitativ hochwertigen Kursen anzubieten. Dabei stehen die Bereiche Allgemein- und Berufsbildung (inklusive der Sprach-, EDV- und Internetkurse), Gesundheitsförderung und Kreatives Gestalten im Vordergrund. Spezielle Angebote gibt es auch für Kinder, Jugendliche und Senioren. Mit über 50 Kursleiterinnen und Kursleitern bietet die vhs Weißenburg jährlich ca. 200 Kurse an.

Ein besonderer Schwerpunkt des Programms liegt bei Konzerten und Vorträgen. Insbesondere die klassischen Konzerte – vom Klavierabend bis zum Orchesterkonzert - werden in Weißenburg seit Jahrzehnten von der Volkshochschule (bis 1999 Volksbildungswerk) veranstaltet. Auch stehen u.a. Jazz, Weltmusik und Musikkabarett auf dem Programm. Dabei treten regelmäßig Künstler und Ensembles der näheren und weiteren Region auf(z.B. Weißenburger Kammerorchester, Nürnberger Symphoniker), aber auch Künstler von nationalem und internationalem Rang nach Weißenburg. Ein Garant für hervorragendes musikalisches Niveau ist dabei etwa die Reihe „Podium junger Solisten“, in der ausschließlich Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs spielen – oft die Klassik-Stars von morgen.

Geschichte[1]

Ein erster Vorläufer der heutigen vhs entstand in der Weimarer Republik: 1919 wurde ein Volksbildungsverein gegründet, der in den Folgejahren auch eine rege Aktivität entfaltete; Gründungsvater war Studienrat Gareis. Das Dritte Reich machte diesem Verein den Garaus: Am 25. Juli 1935 wurde er aufgelöst "mit dem Hinweis, dass die Volksbildungsvereine im alten Sinne ihre Daseinsberechtigung verloren haben und das die gesamte Erledigung der Kulturaufgaben nunmehr und ausschließlich Sache der NS-Kulturgemeinschaft sei".[2]

Nach dem Zweiten Weltkrieg boomten Erwachsenenbildungsinstitutionen, von den Alliierten Siegermächten im Zuge der Umerziehung begrüßt und von der bildungshungrigen Bevölkerung als Chance zum Neuanfang genutzt. Am 10. Oktober 1946 fand im städtischen Wildbadsaal die Gründungsversammlung des Volksbildungsvereins Weißenburg statt. Der Initiator der Versammlung, Regierungsrat Fritz Kropf, definierte die Ziele und Aufgaben: "Der Volksbildungsverein soll durch Volksbildungskurse, Veranstaltungen kultureller Art (Musik, Theater, Vorträge usw.) das kulturelle Leben in der Stadt Weißenburg befruchten".[3] Noch am Gründungsabend traten 78 dem Verein bei. Nach anfänglicher Euphorie ließ das Interesse am Programm des Volksbildungsvereins jedoch so stark nach, dass man unter der Leitung von Kulturreferent Littmann (seit 1952) zeitweilig auf ein Kursprogramm völlig verzichtete und sich ausschließlich auf Konzerte, Vorträge und Diskussionen beschränkte. 1959 entstand unter der neuen Leitung von Realschuldirektor Hermann Beck das Volksbildungswerk Weißenburg, das sich als "Dachorganisation aller Vereine" verstand, "die für Veranstaltungen aller Gruppen und Vereine eine breite Basis gibt".[4] Während das Kurswesen in den 60er Jahren z.T. mit krisenhaften Entwicklungen zu kämpfen hatte, erreichte das Konzertangebot unter der Vorsitz von Walter Kallert (1966 bis 1969) einen Höhepunkt, der allerdings zu finanziellen Problemen führte, so dass ab 1969 das Volksbildungswerk vom Kulturreferenten der Stadt, Wolfgang Schöfthaler, geleitet wurde. Episode blieb das nach der Landkreisreform von 1972 und der Auflösung der Volkshochschule Dinkelsbühl-Gunzenhausen 1973 im Jahre 1974 gegründete Volksbildungswerk Weißenburg-Gunzenhausen, das nie das Programm des Volksbildungswerks Weißenburg enthielt oder ersetzte. Schöfthaler brachte in seiner Doppelfunktion Veranstaltungen populärer Musik wohl eher im städtischen etat unter, die klassischen Konzerte jedoch im Volksbildungswerk. So musste auf der Mitgliederversammlung am 29. März 1976 erstmals ein Defizit von DM 2.500 präsentiert werden, was zu erregten diskussionen und letztlich zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 26. April 1976 führte, und damit zur Wahl Friedrich Schäfers, des "kulturell aufgeschlossenen Direktors von Dynamit Nobel"[5] als Ersten Vorsitzenden.

Die Entwicklungen der Ära Friedrich Schäfer, begleitet von Margareta Raab als Zweiter Vorsitzender und Peter Bog als Schatzmeister, prägen den Verein bis heute. Schäfers finanzielles Geschick führte dazu, dass trotz einer deutlichen Aufstockung des Konzert- und Vortragsangebots, einer wesentlichen Erweiterung des Kurswesens und der Einführung von Tagesfahrten und später auch Studienreisen bis nach Nepal und Ägypten die Bilanz stets positiv war. Ab 1984 übernahm das Volksbildungswerk auf Bitte der Stadt das klassische Konzertwesen vollständig. Der Schwerpunkt verlagerte sich dennoch trotz eines deutlichen Zuwachses im Bereich der zentralen Veranstaltungen immer mehr auf das Kursangebot, in dem der Bereich der Gesundheitsbildung und ab 1982 der von Dr. Horst Spitschka aufgebaute EDV-Bereich neu hinzukamen. Neben den bald sehr erfolgreichen Computerkursen bereicherten weitere Angebote wie Existenzgründungsseminare und Buchführungskurse den Bereich der berufsfördernden Kurse.

Nach einer langjährigen, erfolgreichen Phase der Kontinuität und der Erweiterung - die Mitgliederzahlen waren von 200 Anfang der 80er Jahre auf über 1.000 gestiegen - ergaben sich um die Jahrtausendwende wichtige Einschnitte in der Vereinsgeschichte: Im Frühjahr 1997 konnte das Volksbildungswerk erstmals eigene Räume in der Dörflervilla neben dem Parkhaus beziehen und damit das Sprachkursangebot auf den Vormittag ausweiten sowie einen eigenen Computerraum einrichten. Im Frühjahr 1998 wechselte nach 22 Jahren der Vereinsvorstand: Den Vorsitz übernahm Horst Lechner, Oberstudienrat am Werner-von-Siemens-Gymnasium. Unter seiner Leitung erfolgte 1999 die Umbenennung des Vereins in "Volkshochschule Weißenburg und Umgebung e.V.". 2000/2001 erreichte das Kursangebot mit über 100 Kursen pro Semester einen Höhepunkt, dem dann nach dem 11. September 2001 wie an allen Volkshochschulen ein massiver Einbruch der Teilnehmerzahlen folgte. Bei den Neuwahlen 2001 löste Dr. Horst Spitschka, zuständig für allgemeinbildende und EDV-Kurse, Margareta Raab als 2. Vorsitzender ab. Im Frühjahr 2003 musste die Volkshochschule sehr kurzfristig ihr Domizil in der Dörflervilla räumen, da die Stadt das Gebäude anderen Zwecken zuführen wollte. Die ersatzweise von der Stadt Weißenburg zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten im 2. Stock des ehemaligen Volksbadgebäudes Am Hof 23 erwiesen sich eher als Notlösung, konnten aber wenigstens mit einem Computerraum und zwei weiteren Kursräumen zweckmäßig genutzt werden.

Im Frühjahr 2004 erfolgte ein weiterer Wechsel der Vorstandschaft: Den 1. Vorsitz und die Leitung des Konzert- und Vortragswesens übernahm Dr. Andreas Palme, damals Studienrat an der Staatlichen Fachoberschule und Berufsoberschule Weißenburg und Lehrbeauftragter an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, begleitet von Studiendirektor Walter Seitz als 2. Vorsitzendem (alle Kurse außer Sprachen und EDV. Unverändert blieben die Ämter des Schatzmeisters - wie in den vorangegangenen 28 Jahren Peter Bog - und der Schriftführerin (Dr. Ute Jäger, zuständig für Reisen und Exkursionen). Den Bereich der Sprachkurse übernahm Elke Freyberg. Die EDV-Kurse blieben zunächst bei Dr. Horst Spitschka, gefolgt 2007 von Ingrid Keitmann und seit 2010 von Dr. Bruno Oßmann. Im Bereich der zentralen Veranstaltung verringerte Dr. Palme die Zahl der Vorträge, weitete das Konzertangebot dagegen aus. Das Kurswesen erholte sich zunehmend und erreichte im Herbst 2011 wieder in etwa den Stand, den es ein Jahrzehnt zuvor gehabt hatte. Das liegt insbesondere auch am erheblich erweiterten Angebot an Computerkursen nach der technischen Erneuerung der Computeranlage durch Dr. Oßmann.

Gegenwärtige Situation der Volkshochschule

Fußnoten

  1. Die geschichtliche Darstellung basiert durchgehend auf der unveröffentlichten Seminararbeit von Kathrin Harrer (s. Quellen), insb. S. 6-9, Auch die Dokumente des Stadtarchivs sind nach dieser Arbeit zitiert.
  2. Stadtarchiv Weißenburg, Rep. III 756: Antrag zu Auflösung des Volksbildungsvereins, 29.07.1935.
  3. Stadtarchiv Weißenburg, Rep. IV 46/75: Niederschrift über die Gründungsversammlung des Volksbildungsvereins Weißenburg i.Bay., 10.10.1946.
  4. "Volksbildungswerk für Weißenburg", in: Weißenburger Tagblatt, 25.02.1959.
  5. "Klippenreicher Weg bewältigt", in: Weißenburger Tagblatt, 06.05.1976

Quellen

Harrer, Kathrin: Entwicklung und Struktur der Institution Volkshochschule am Beispiel eines Vergleichs zweier Volkshochschulen in Mittelfranken; unveröffentlichte Seminararbeit an der staatlichen Berufsoberschule Weißenburg im Schuljahr 2004/2005. Stadtarchiv Weißenburg, Rep. III 756: Antrag zu Auflösung des Volksbildungsvereins, 29.07.1935.